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Pressemeldung #Wirtschaft
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Fit für den digitalen Wandel in der Fertigung: Bosch und IHK bilden Industrie 4.0 Fachkräfte aus

Erstes bundesweites Weiterbildungsangebot speziell für Facharbeiter

  • Qualifizierung der Mitarbeiter ist Voraussetzung für erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 in Unternehmen
  • Erste Mitarbeiter erfolgreich zur Fachkraft für Industrie 4.0 weitergebildet
  • Bosch-Personalchef Christoph Kübel: „Wir bereiten unsere Mitarbeiter auf die Arbeitswelt von morgen vor“
Trix Boehne

Trix Boehne >

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Stuttgart – Industrie 4.0 ist in den Fabriken angekommen, verändert die Arbeitswelt und damit die Anforderungen an die Mitarbeiter. Alleine in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts mehr als acht Millionen Menschen im produzierenden Gewerbe beschäftigt. Doch erst knapp zwei Drittel der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Weiterbildungen im Bereich Digitalisierung an, wie eine aktuelle Studie von Bitkom und TÜV-Verband besagt.

Der neue Lehrgang zur Fachkraft für Industrie 4.0 ist somit ein weiterer Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Bosch-Personalchef Christoph Kübel

Bosch hat gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart und weiteren Partnern aus Wissenschaft und Praxis den Lehrgang zur „Fachkraft für Industrie 4.0 (IHK)“ entwickelt und pilotiert. Es ist bundesweit der erste IHK-Lehrgang, der sich direkt an Facharbeiter richtet und diese für die Anforderungen in der vernetzten Fertigung qualifiziert. Die Teilnehmer lernen nicht nur Technologien kennen, mit denen sie Industrie 4.0 Anwendungen umsetzen können, sondern auch agile Arbeitsmethoden. „Nur wer die vernetzte Welt versteht, kann sie auch gestalten. Wir bereiten unsere Mitarbeiter auf die Arbeitswelt von morgen vor und schaffen so die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0“, ist Bosch-Personalchef Christoph Kübel überzeugt: „Der neue Lehrgang zur Fachkraft für Industrie 4.0 ist somit ein weiterer Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.“

Die ersten zwölf Teilnehmer aus dem Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach haben die Weiterbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. Weitere Kurse bieten verschiedene IHKs ab 2019 deutschlandweit für alle Unternehmen an.

Die Mitarbeiter machen den Unterschied bei Industrie 4.0.

Dr. Stefan Aßmann, Leiter der Geschäftseinheit Bosch Connected Industry

Fachkräfte für Industrie 4.0 gestalten die vernetzte Fertigung

Der neue Zertifikatslehrgang richtet sich an Facharbeiter mit Berufserfahrung in Produktion oder Logistik. Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Der Kurs besteht aus fünf Modulen mit einem Umfang von 104 Stunden. Theorie und Praxis sind gleich gewichtet. Die Teilnehmer lernen zum Beispiel vernetzte Geschäftsmodelle in der Fertigung kennen: Welche Technologien gibt es? Wie werden Daten übertragen? Wie funktionieren Logistik und Supply Chains in einer digitalen Welt? Technologische Inhalte sind ein Schwerpunkt, Arbeitsmethoden wie Scrum ein anderer. „Technische Lösungen sind nur die eine Seite der Medaille. Den Unterschied bei Industrie 4.0 machen die Mitarbeiter. Ihre Fähigkeiten, situativ auf Probleme zu reagieren und neue, kreative Lösungswege zu finden, rücken in der Fabrik der Zukunft in den Mittelpunkt“, erklärt Dr. Stefan Aßmann, Leiter der Geschäftseinheit Bosch Connected Industry, in der das Unternehmen seine Industrie 4.0-Aktivitäten in den Bereichen Software und Services bündelt. Als Leitanwender und Leitanbieter von Industrie 4.0 digitalisiert und vernetzt Bosch eigene Werke und die seiner Kunden. Nahezu alle der rund 270 Bosch-Werke weltweit setzen auf vernetzte Lösungen.

Bülent Cevran arbeitet seit 20 Jahren bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach und ist einer der ersten Absolventen des Lehrgangs. Der gelernte Industriemechaniker ist als Schichtführer dafür zuständig, dass immer genügend Teile für die Fertigung an den Produktionslinien vorrätig sind. „Meine Arbeit hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Früher haben wir die benötigten Teile mühsam von Hand ermittelt und zugeordnet. Heute geht das vollautomatisch. Wir haben unser Vorratslager mit den Fahrern vernetzt, die uns den Nachschub bringen. So wissen sie jederzeit, wann wo was benötigt wird“, beschreibt Cevran den Wandel. „Durch den Lehrgang bin ich jetzt in der Lage, die Vernetzung innerhalb des Werks selbst mitzugestalten. Mein erstes Projekt nach der Fortbildung wird sein, die Vernetzung mit den Fahrern auszubauen und um zusätzliche Anwendungsfälle zu erweitern, zum Beispiel den Abtransport leerer Kisten auf Bodenrollern.“

Bosch-Mitarbeiter können freiwillig an der Weiterbildung teilnehmen und verschiedene Fördermöglichkeiten des Unternehmens wie freie Zeit oder einen Kostenzuschuss in Anspruch nehmen. Die Kosten für den Piloten hat das Unternehmen übernommen. Ein Großteil der Qualifizierung findet während der Arbeitszeit statt, rund 20 Prozent in der Freizeit.

Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen für die Betriebe

Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart

Industrie 4.0 Fachkraft: Von Deutschland in die Welt

Industrie 4.0-Experten von Bosch haben die Kursinhalte mitentwickelt und übernehmen nun Lehrtätigkeiten im Rahmen der Weiterbildung.

„Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen für die Betriebe. Wir als IHK unterstützen mit konkreten Angeboten wie der Qualifizierung zur Fachkraft Industrie 4.0. Dass wir mit Bosch einen hervorragenden Partner gewinnen konnten, um diese Qualifizierung zu entwickeln und erfolgreich einzuführen, freut mich ganz besonders. Viele andere Unternehmen werden davon profitieren“, sagt Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart.

Auch die deutsche Auslandshandelskammer bietet künftig die Weiterbildung zur „Fachkraft für Industrie 4.0“ an – zum Beispiel in China.

Studie von Bitkom und TÜV-Verband: Weiterbildung zu Digitalthemen boomt
Statista: Statistiken zu Industrie 4.0
IHK Region Stuttgart: Industrie 4.0
Presseinformation: Digitale Bildung – Azubis als Industrie 4.0 Botschafter
Pressemappe: Arbeitswelt Industrie 4.0 bei Bosch
Pressemappe: Bosch macht Fabriken schlau, schlank und flexibel

Journalistenkontakt Personal und Soziales:
Trix Boehne,
Telefon: +49 30 32788-561 
Twitter: @TrixBoehne

Journalistenkontakt Industrie 4.0:
Dennis Christmann,
Telefon: +49 711 811-58178

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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