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Pressemeldung #Wirtschaft
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Bosch will beim Heizen, Lüften und Kühlen deutlich schneller wachsen als der Markt

Aveiro

Größte Übernahme der Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen

  • Geschäftsbereich Home Comfort verdoppelt sich nahezu auf mehr als acht Milliarden Euro Umsatz und über 25 000 Beschäftigte.
  • Steigender Kühlungsbedarf sorgt für Nachfrageschub.
  • Stefan Hartung: „Bosch steigt im Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft in die Champions League auf.“
  • Christian Fischer: „Der aktuelle Zukauf ergänzt unser Portfolio perfekt.“
  • Frank Meyer: „Wir wollen diesen Markt mit energieeffizienten Lösungen mitgestalten.“
Matthias Jekosch

Matthias Jekosch

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Stuttgart – Die Bosch-Gruppe erreicht den nächsten Meilenstein ihrer Unternehmensstrategie 2030 und setzt konsequent auf Wachstum. Das Unternehmen hat die größte Übernahme der Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen. Der Zukauf des Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäfts (HVAC) für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls sowie die Übernahme des Gemeinschaftsunternehmens Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning wurden am 31. Juli planmäßig vollzogen. Die Verträge waren vor rund einem Jahr unterzeichnet worden. „Mit der größten Akquisition unserer Unternehmensgeschichte beschleunigen wir unser Wachstum, bauen unseren weltweiten Footprint aus und balancieren unser Geschäft, indem wir unsere Energie- und Gebäudetechnik stärken – das macht Bosch kraftvoller und robuster, ganz im Sinne unserer Unternehmensstrategie 2030“, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Der Kaufpreis beträgt acht Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro) und unterliegt den üblichen Anpassungen.

Bosch nutzt seine Chancen konsequent und steigt im Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft jetzt in die Champions League auf.

Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung

Der Bosch-Geschäftsbereich Home Comfort verdoppelt sich mit dem Zukauf nahezu auf über 25 000 Mitarbeitende und mehr als acht Milliarden Euro Umsatz. Vor allem in Amerika und Asien baut Bosch seine Präsenz damit deutlich aus und wird zu einem der größten Anbieter im Markt für das Heizen, Lüften und Kühlen von Wohn- und kleinen Gewerbegebäuden weltweit. „Die gesamte HVAC-Branche ist im Umbruch, Markt und Technologien wandeln sich. Bosch nutzt seine Chancen konsequent und steigt im Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft jetzt in die Champions League auf“, so Hartung.

Ambitionierte Ziele, starke Marken

Mit der neuen Aufstellung will Home Comfort deutlich schneller wachsen als der globale HVAC-Markt. Dieser wird nach Bosch-Schätzungen bis 2030 jedes Jahr um über fünf Prozent zulegen. „Bosch will bis 2030 in jeder seiner Branchen zu den führenden Unternehmen gehören und baut dafür das Geschäft unter anderem mit strategischen Investitionen in Wachstumsfelder aus. Auch Akquisitionen gehören zur Strategie“, sagt Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und verantwortlich für strategische Wachstumsinitiativen und Portfoliomanagement. „Der aktuelle Zukauf ergänzt unser Portfolio perfekt. Wir können unseren Kunden nun die gesamte Bandbreite an HVAC-Technologien anbieten – aus einer Hand und weltweit.“ Zur Akquisition gehören auch strategisch wichtige Firmen- und Joint-Venture-Beteiligungen unter anderem an Komponentenherstellern und Vertriebspartnern. Diese Beteiligungen sollen künftig einen signifikanten Beitrag zum Finanzergebnis von Home Comfort leisten.

Mit seinem erweiterten Produkt- und Markenportfolio will Home Comfort das Potenzial seiner starken und etablierten Vertriebswege besser ausschöpfen und den Umsatz ankurbeln. Ein integrierter Einkauf und die gemeinsame Entwicklung von Produktplattformen sollen zudem für Kostenersparnisse sorgen. Erste Erfolge werden schon für 2026 angestrebt. Das Unternehmen kann dafür auf starke Marken zurückgreifen: Neben Bosch und Buderus gehören dazu nun auch York in den USA und Hitachi in Asien sowie weitere starke lokale Marken. Für York und Hitachi erwirbt das Unternehmen langfristige Lizenzen zur Nutzung der Markennamen. Das weltweite Fertigungsnetzwerk von Home Comfort wächst durch die Akquisition von 17 auf 33 Werke, die Zahl der Entwicklungsstandorte von 14 auf 26. Mit dem Abschluss der Transaktion beginnt bei Bosch die Integration der neuen Einheiten in den Geschäftsbereich Home Comfort. Diese soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Markt für Klimalösungen wächst weltweit

Besonders bei Klimalösungen stellt sich Bosch durch die aktuelle Akquisition deutlich breiter auf. Mit dem großen Produktportfolio, der internationalen Präsenz und den Vertriebskanälen der zugekauften Einheiten eröffnet sich das Unternehmen attraktive Wachstumsperspektiven. Der Weltmarkt für Heiz-, Lüftungs- und Klimasysteme belief sich 2024 nach Bosch-Analysen auf ein Volumen von mehr als 150 Milliarden Euro. Allein zwei Drittel davon entfielen auf Klimaanlagen. Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren weiter deutlich steigen, auch aufgrund der globalen Erwärmung. Bis 2030 soll der Absatz von Klimageräten weltweit laut Bosch-Prognose auf mehr als 200 Millionen Geräte jährlich steigen, nahezu ein Fünftel mehr als noch 2024.

„Wir wollen diesen Markt mitgestalten – und mit energieeffizienten Lösungen dafür sorgen, dass Menschen auch an immer heißeren Tagen ihren Alltag komfortabel und gesund gestalten können, ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder beim Einkaufen“, sagt Frank Meyer, in der Bosch-Geschäftsführung für Energie- und Gebäudetechnik und damit auch für den Geschäftsbereich Home Comfort zuständig. Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur aus dem Jahr 2018 erhöht ein globaler Temperaturanstieg um nur ein Grad Celsius bis 2050 den Bedarf an Kühlung weltweit bereits um 25 Prozent. Klimaforschende rechnen jedoch schon jetzt mit einer deutlich stärkeren Erderwärmung.

Geschäft wird regional aufgestellt

Je nach Weltregion werden unterschiedliche Technologien nachgefragt. In den USA liegt der Fokus auf sogenannten Ducted-Systemen, bei denen die Luft von einer zentralen Stelle aus durch Kanäle geleitet wird, um alle Räume gleichzeitig entweder zu heizen oder zu kühlen. In Asien sind vor allem sogenannte Ductless-Lösungen gefragt, bei denen Inneneinheiten in jedem Raum individuell heizen oder kühlen können, sowie moderne Klimatisierungssysteme mit variablem Kältemittelfluss, sogenannte Variable Refrigerant Flow-Systeme (VRF). Eingesetzt wird die VRF-Technologie für kommerzielle Anwendungen in einem Spektrum von kleineren Gewerberäumen, wie zum Beispiel Einzelhandelsgeschäften, bis zu Großprojekten wie Hotels oder Krankenhäusern.

Die Region Europa / Naher und Mittlerer Osten / Afrika ist durch große regionale Unterschiede gekennzeichnet. In Nord- und Westeuropa ist die Elektrifizierung durch Wärmepumpen und andere Technologien bereits etabliert oder wird gefördert. Im Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika sind Klimatisierungslösungen und Warmwasserbereiter gefragt. In vielen Ländern der Region wird das ganze Spektrum von Wärmepumpen über Öl- und Gasheizungen bis hin zu Hybrid-Heizungen angeboten.

„Wir haben ambitionierte Wachstumsziele in allen Weltregionen. Darauf richten wir unsere neue Organisation konsequent aus“, sagt Jan Brockmann, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Home Comfort. „Indem wir die regionale Verantwortung stärken, können wir Kundenbedürfnisse noch besser erfüllen.“ Das Geschäft von Home Comfort soll künftig direkt in den drei Weltregionen Amerika, Asien sowie Europa / Naher und Mittlerer Osten / Afrika gesteuert werden. Diese Ausrichtung spiegelt sich auch im zum 1. August 2025 neu aufgestellten Bereichsvorstand wider. Jan Brockmann wird Vorsitzender der künftigen Organisation und übernimmt zugleich in Personalunion die Rolle des Regionalleiters für die Region Europa / Naher und Mittlerer Osten / Afrika.

Neu in den Bereichsvorstand berufen wird David Budzinski, bisher Präsident Global Products, Residential und Light Commercial bei Johnson Controls International sowie CEO des Gemeinschaftsunternehmens Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning. Er übernimmt die Verantwortung für die Region Amerika und wird Stellvertreter von Jan Brockmann. Zuständig für Asien-Pazifik wird Ulrich Lissmann, der ebenfalls in den Bereichsvorstand eintritt. Nora Klug, bisher Chefjuristin der Bosch-Gruppe, übernimmt die Rolle des Chief People and Governance Officers. Oliver Koukal wird sich als Chief Transformation Officer um die Integration des zugekauften Geschäfts kümmern, die er bereits bisher als Projektleiter verantwortet hat. Den Bereichsvorstand komplettieren die bisherigen Mitglieder Thomas Volz als Chief Financial Officer und Birte Lübbert als Chief Operating Officer.

Journalistenkontakt:
Matthias Jekosch
Tel.: +49 711 811-17645
E-Mail: matthias.jekosch@bosch.com

Journalistenkontakt für Branchenmedien:
Anne Kaletsch
Tel.: +49 6441 418-1797
E-Mail: anne.kaletsch@bosch.com

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 418 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2024). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 90,3 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 490 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 87 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de.