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Pressemeldung #Automatisierte Mobilität
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Schwarmintelligenz für das automatisierte Fahren

Bosch und VW fahren Echtzeit-Informationen für hochauflösende Karten ein

  • Ständige Aktualisierung: Informationsfluss aus dem realen Straßenverkehr sorgt für immer aktuelle Kartenebenen
  • Hochgenaue Lokalisierung: Abgleich aktueller Daten der Umfeldsensorik mit gespeicherten Karteninformationen sichert präzise Verortung
  • Mehr Verkehrssicherheit: Ergänzung der Fahrzeugsensorik um Kartendaten ermöglicht robustere und komfortablere Fahrerassistenzsysteme
  • Große Fahrzeugflotte: VW Golf 8 sind für die Bosch Straßensignatur in Europa unterwegs
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Mit jedem gefahrenen Kilometer dem automatisierten Fahren zum Durchbruch verhelfen? Kein Problem – zumindest nicht für Autofahrer, die mit dem Golf 8 von VW unterwegs sind. Die Fahrzeuge können während der Fahrt Informationen für die Bosch Straßensignatur bereitstellen. Der cloud-basierte Service nutzt die aus dem Realverkehr mit Hilfe von Sensoren gelieferten Daten, um mehrschichtige hochauflösende Karten bereitzustellen und aktuell zu halten. Ein entscheidender Schlüssel für das zunehmend automatisierte Fahren. „Wir freuen uns, zusammen mit Partnern schon heute die Mobilität von Morgen auf den Weg zu bringen“, sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions.

Damit Autos in Zukunft alleine fahren können, sind sie auf hochgenaue digitale Karten angewiesen – und sie müssen sich in diesen Karten präzise selber lokalisieren. Genau das ermöglicht die Bosch Straßensignatur. Sie nutzt Informationen von Radar- und Videosensoren sowie Fahrzeugbewegungsdaten, um gängige Navigationskarten mit weiteren Ebenen für die Fahrzeuglokalisierung und -steuerung zu ergänzen. Dabei sind die zusätzlichen Ebenen kompatibel mit gängigen Kartenformaten. Während aktuell Daten generiert werden, um die Straßensignatur initial aufzubauen, soll sie ab 2023 mit ersten Services in Fahrzeugen zur Verfügung stehen und mit fortwährenden Informationen immer erweitert und aktuell gehalten werden. Ihre Stärken spielen die weiteren Kartenebenen insbesondere ab Level2-handsfree-Funktionen aus, bieten aber auch bereits Vorteile bei niedrigeren Stufen ab Level1. „Je mehr Fahrzeuge jetzt und in Zukunft Informationen liefern, desto größer und robuster die Datenbasis für automatisiertes und assistiertes Fahren“, sagt Pillin.

Digitaler Zwilling der Fahrzeugumgebung

VW geht mit dem volumenstarken Golf 8 in Europa voran, weitere Fahrzeuge sollen folgen. Konkret sieht das so aus: Die Fahrzeugflotte generiert während der Fahrt mit ihrer Umfeldsensorik Informationen zu Landmarken wie Verkehrsschildern, Leitplanken, Bordsteinen oder Spurmarkierungen. Fahrzeuge senden die Daten vollkommen anonymisiert über die VW Cloud in die Bosch Cloud und auch nur solche Informationen, die für die Kartenebenen benötigt werden. In der Bosch Cloud entsteht auf dieser Basis die Straßensignatur: eine Art digitaler Zwilling der realen Umgebung.

Wir freuen uns, zusammen mit Partnern schon heute die Mobilität von Morgen auf den Weg zu bringen

Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions

Die Bosch Straßensignatur ermöglicht eine hochgenaue Eigenlokalisierung: Um zu wissen, wo es sich befindet, vergleicht das Fahrzeug in Echtzeit die aktuell von seinen Umfeldsensoren gelieferten Informationen mit denen des digitalen Zwillings. Dieser Abgleich erlaubt es den Autos, sich selbst relativ zur hochgenauen Karte dezimetergenau in der Fahrspur zu lokalisieren. Durch die Verwendung von Radar ist die Lokalisierung auch unter widrigen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen und Schnee robust möglich, in denen die Umfelderkennung per Kamera eingeschränkt oder sogar unmöglich ist.

Natürliches Fahrverhalten automatisierter Fahrzeuge

Die Straßensignatur ermöglicht darüber hinaus eine komfortablere und sicherere Quer- und Längsführung automatisierter Fahrzeuge, da sie nicht nur Informationen zu Landmarken enthält, sondern auch zu Straßengeometrie, Spurverlauf, Verkehrsschildern oder Geschwindigkeitsbegrenzungen und sogar zum typischen Fahrverhalten an bestimmten Orten. Wie fahren menschliche Fahrer eine Kurve an, wann treten sie vor einer Kreuzung auf die Bremse, wie verhalten sie sich beim Spurwechsel zum Abbiegen. Dazu verwendet der Service Bewegungsdaten wie Geschwindigkeit, Lenkwinkel oder Raddrehzahl. Diese Informationen kann die Straßensignatur künftig Fahrzeugen zur Verfügung stellen – und damit ein möglichst natürliches, komfortables und sicheres Fahrerlebnis beim automatisierten Fahren unterstützen. Diesem Ziel kommen Bosch und VW mit jedem gefahrenen Kilometer ein Stück näher.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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