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Pressemeldung #Wirtschaft
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Automatisiertes Fahren: Bosch stärkt mit Zukauf Entwicklungspower für Lösungen auf SAE-Level 4

Übernahme des Kartenspezialisten Atlatec geplant

  • Atlatec zählt zu den weltweit innovativsten Herstellern von hochauflösenden 3D-Karten für automatisierte Fahrfunktionen der SAE Level 3 bis 4.
  • Bosch stellt sich mit Übernahme für seine Kunden noch breiter auf und bietet alle Lösungsbausteine für automatisiertes Fahren aus einer Hand.
  • Hochauflösende Digital-Karten sind als zusätzlicher Sensor für sicheres und komfortables automatisiertes Fahren unverzichtbar.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Bosch erweitert seine Kompetenzen im Bereich des automatisierten Fahrens und stärkt mit einer Übernahme seine Marktposition. Die Atlatec GmbH mit Sitz in Karlsruhe, Deutschland, soll als eigenständig weitergeführtes Unternehmen Teil des Bosch Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions werden. Entsprechende Verträge haben Bosch und Atlatec jetzt unterzeichnet. Atlatec zählt weltweit zu den innovativsten Anbietern von hochauflösenden Digital-Karten für Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren. In Deutschland, Japan und den USA beschäftigt das 2014 aus dem Karlsruher Institut für Technologie hervorgegangene Unternehmen rund 25 Mitarbeiter. „Mit der geplanten Übernahme von Atlatec erweitern wir unsere Expertise im Bereich hochauflösender Digital-Karten und stellen uns noch breiter auf. Bosch ist damit das einzige Unternehmen, das seinen Kunden von der Aktorik über die Sensorik bis hin zur Software und den Karten alle benötigten Bausteine des automatisierten Fahrens aus einer Hand anbieten kann. Wir bauen damit unsere starke Position in diesem Bereich konsequent weiter aus“, sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Cross-Domain Computing Solutions. „Mit Bosch haben wir den richtigen Partner gefunden, mit dem wir den nächsten Schritt gehen können. Wir wollen unsere Expertise im Bereich der Digital-Karten noch weiter ausbauen“, sagt Dr. Henning Lategahn, CEO der Atlatec GmbH. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

Mit der geplanten Übernahme von Atlatec erweitern wir unsere Expertise im Bereich hochauflösender Digital-Karten und stellen uns noch breiter auf. Bosch ist damit das einzige Unternehmen, das seinen Kunden von der Aktorik über die Sensorik bis hin zur Software und den Karten alle benötigten Bausteine des automatisierten Fahrens aus einer Hand anbieten kann. Wir bauen damit unsere starke Position in diesem Bereich konsequent weiter aus

Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Cross-Domain Computing Solutions

Digital-Karten sind ein zusätzlicher Sensor für automatisiertes Fahren

Hochauflösende Digital-Karten sind wichtig für sichere und komfortable automatisierte Fahrfunktionen. Atlatec bietet alle für die Kartierung notwendigen Bausteine aus einer Hand: Das Portfolio umfasst neben der Datenaufzeichnung und -verarbeitung auch die Kartenerstellung selbst sowie die entsprechende Qualitätskontrolle. Zusätzlich zu den Onboard-Sensoren mit zum Beispiel Radar-, Video- und Ultraschalltechnik sind Digital-Karten ein weiterer unverzichtbarer Sensor beim automatisierten Fahren. Sie enthalten Informationen zu Umgebung und Verkehrsgeschehen, die weit über die Erfassungsreichweite der Sensoren im Fahrzeug hinausgehen. Atlatec hat für die Erstellung von Karten eine skalierbare Lösung mit eigener Sensorbox und dazugehöriger Software entwickelt. Die gesammelten Rohdaten werden auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet und um wichtige Informationen wie zum Beispiel Verkehrsschilder, Kurvenradien sowie bauliche Besonderheiten wie Straßenbahnschienen angereichert. Dabei lernen die Algorithmen kontinuierlich hinzu, so dass der Anteil der rein durch KI detektierten Straßen- und Umgebungsmerkmale beständig wächst. Mithilfe der Informationen aus der Karte kann ein selbstständig fahrendes Auto zum Beispiel rechtzeitig vor einer engen Kurve die Geschwindigkeit anpassen.

Bereits in der Entwicklung des automatisierten Fahrens spielen Digital-Karten eine entscheidende Rolle. Je höher der Automatisierungsgrad, desto enger müssen Kartenerstellung und Fahrstrategie-Programmierung verzahnt sein. „Mit seinem Technologiepaket zur Erstellung von hochauflösenden Karten ist die Atlatec GmbH eine ideale Ergänzung für Bosch. Ihr Konzept ergibt eine sehr intelligente und agile Kartierungs-Lösung, was sie von anderen Anbietern abhebt. So identifiziert und kartiert die eingesetzte KI etwa Straßenmerkmale wie Leitplanken und Fahrbahnmarkierungen mit höchster Genauigkeit und Konsistenz. Damit können wir unsere Fahrstrategie-Algorithmen noch präziser auslegen“, sagt Dr. Stephan Hönle, Bereichsleiter für automatisiertes Fahren im Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions. Eine sinnvolle Ergänzung mit Atlatec ergibt sich auch mit der Bosch-Technologie der sogenannten Road Signature, die selbstfahrenden Autos mit Schwarmdaten eine präzise Eigenlokalisierung auf der Basis von Digital-Karten ermöglicht. Bosch arbeitet auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens und der Kartenerstellung erfolgreich mit verschiedenen Partnern zusammen. Atlatec wird diese Partnerschaften ergänzen.

Von SAE Level 1 bis 4 – Bosch arbeitet an allen Automatisierungsstufen

Für Bosch ist automatisiertes Fahren ein strategisches Geschäftsfeld. Das Unternehmen ist Innovationsführer in diesem Bereich und hat mit Fahrerassistenzsystemen und der dazugehörigen Sensorik früh den Grundstein für alle Stufen der Automatisierung gelegt. Parallel entwickelt Bosch auf der einen Seite Lösungen für Privatfahrzeuge mit dem Fokus auf Fahrerassistenz, teil- und bedingt automatisierte Systeme (SAE Level 1 bis 3), um Fahren komfortabler und sicherer zu machen. Auf der anderen Seite arbeitet die Entwicklungsmannschaft von Bosch auch an Lösungen für höhere Automatisierungsstufen mit Fokus auf Flottenfahrzeuge und neue Betreibermodelle. Insbesondere im Bereich der Logistik sieht das Unternehmen attraktive Anwendungsmöglichkeiten und großes Geschäftspotential für automatisierte Fahrsysteme nach SAE Level 4. Daneben hat Bosch mit Automated Valet Parking bereits die erste serienreife automatisierte Fahrfunktion entwickelt, die komplett ohne Fahrer auskommt.

Journalistenkontakt:

Jörn Ebberg,

Telefon: +49 711 811-26223

Twitter: @joernebberg

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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