2. Asthmatiker wünschen sich digitale Lösungen zur Selbstkontrolle
Der Einsatz von digitalen Lösungen im Medizinbereich wird von immer mehr Patienten nachgefragt. Laut einer repräsentativen Civey-Online-Umfrage mit 1 000 Teilnehmern im Auftrag von Bosch Healthcare Solutions würden mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Befragten im Falle einer Asthma-Erkrankung den Krankheitsverlauf mit modernen digitalen Mitteln wie einer App selbst verfolgen wollen. Die Bereitschaft zur Selbstkontrolle ist dabei in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen mit 62 Prozent besonders hoch. Die gleiche Altersgruppe wünscht sich auch durchschnittlich mehr medizinische Messgeräte für zu Hause als andere Altersgruppen.
3. FeNO- oder NO-Messung als neue Methode des Therapie-Monitorings
Eine neue Methode des Therapie-Monitorings bei Asthma ist die sogenannte FeNO- oder NO-Messung. Dabei misst der Patient über ein Gerät einen relevanten Entzündungsmarker der Lunge in der Atemluft. Durch die entzündlichen Prozesse bei Asthma entsteht in der Schleimhaut der Atemwege Stickstoffmonoxid (NO). Dies kann als fraktioniertes exhaliertes NO (FeNO) im Atem quantitativ bestimmt werden. Je höher der NO-Gehalt, desto stärker die Entzündung. Bei gesunden Erwachsenen liegt der FeNO-Wert üblicherweise unter 25 ppb (parts per billion). Ein FeNO-Wert über 50 ppb weist auf ein akutes allergisches Entzündungsgeschehen in der Lunge hin: „Wir messen den FeNO-Wert in der Praxis seitdem die ersten Messgeräte auf dem Markt erschienen sind und haben damit sehr gute Erfahrungen bei Patienten mit allergischem Asthma gemacht. Das eigenständige Überprüfen erhöht dabei die Therapietreue und ist auch für die Patienten-Arzt-Kommunikation förderlich“, erklärt Dr. Michael Barczok, Lungenfacharzt und Mitbegründer des Lungenzentrums Ulm. Mit Hilfe des Messgerätes Vivatmo me von Bosch Healthcare Solutions können Asthmatiker die NO-Messung jederzeit zuhause oder auch unterwegs vornehmen. Es ist das weltweit erste FeNO-Messgerät für Zuhause.
4. FeNO- oder NO-Messung als Untersuchungsmethode bei Asthmaerkrankungen relativ unbekannt
Die NO-Messung ist eine für Patienten nicht belastende Atemmessung, die zudem einfach durchzuführen ist. Sie wird gesetzlich Versicherten in Deutschland als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) in Arztpraxen angeboten. Auch in der aktuellen Nationalen Versorgungsleitlinie wird die Bestimmung von Stickstoffmonoxid im Atemexhalat (FeNO) als Bestandteil der initialen Asthma-Diagnostik genannt und es werden wiederholte Messungen empfohlen.
Dieser Asthmakontrollansatz ist vielen Patienten häufig jedoch nicht bekannt: Nur bei knapp 20 Prozent jener Menschen, die sich intensiv mit dem Thema Asthma beschäftigen, wurde die FeNO-Messung laut Bosch-Umfrage schon einmal wissentlich durchgeführt. Bei der Hälfte (49 Prozent) der Befragten kam die NO- oder FeNO-Messung beim Arzt noch nie zum Einsatz. 31 Prozent der Befragten machten keine Angabe dazu oder gaben an, sie nicht zu kennen.
5. Positiver Einfluss auf den Krankheitsverlauf durch engmaschige Therapie
Laut Bosch-Umfrage fühlt sich die Hälfte aller Befragten medizinisch gut betreut und schätzt den persönlichen Kontakt mit dem Arzt. Vivatmo me unterstützt die Patienten-Arzt-Kommunikation, indem die Messwerte in der passenden Asthma-Tagebuch-App digital verwaltet und bei Bedarf mit dem Arzt geteilt werden können. Die App wurde bereits für seine Nutzerfreundlichkeit mit dem PneumoDigital Siegel ausgezeichnet. „Über die eigenständige Kontrolle der Messwerte mit Vivatmo me können Asthmatiker selbstbestimmt Kontrolle über ihre Erkrankung zurückgewinnen und den ‚unsichtbaren Feind‘, also die Entzündung in der Lunge, besser fassbar machen. Das ist für viele Asthmatiker ein wichtiger Punkt, um mit ihrer Erkrankung besser fertig zu werden und sie in den Griff zu bekommen“, sagt Dr. Michael Barczok über seine Erfahrungen mit Vivatmo me und den digitalen Therapieansatz. Eine engmaschige Kontrolle der Entzündungswerte über eine FeNO-Messung hat auch bei Schwangeren einen positiven Einfluss auf eine potenzielle Asthma-Erkrankung bei deren Kindern. Einer australischen Studie zufolge konnte eine ärztliche Asthma-Diagnose bei diesen Kindern bis ins Vorschulalter um fast 50 Prozent reduziert werden.
6. Fast 40 Prozent der Befragten haben Vorbehalte gegenüber Kortison
Laut Nationaler Asthma Versorgungsleitlinie erfolgt die Behandlung von Asthma bei Erwachsenen gemäß Stufenschema, wobei inhalative Corticosteroide (ICS) Bestandteil aller fünf Stufen sind. Fast 40 Prozent der Befragten der Umfrage im Auftrag von Bosch haben Vorbehalte gegenüber Kortison in der Asthma-Therapie geäußert. Diese Bedenken wachsen dabei mit zunehmendem Alter. Vivatmo me gibt den Patienten Transparenz über ihren Krankheitsverlauf. Verschlechterungen werden frühzeitig erkannt und können rechtzeitig behandelt werden. „Die Schlacht gegen Asthma wird nicht mit Betamimetika und Kortison-Tabletten gewonnen. Ich halte es für zielführender, früh einzugreifen und durch eine kontinuierlich und engmaschig kontrollierte Therapie überhaupt zu verhindern, dass es beim Patienten zu schlimmen Beschwerden kommt“, fasst Dr. Barczok die Vorteile einer engmaschigen Kontrolle zusammen.
7. Vivatmo me in Deutschland und Österreich erhältlich
Vivatmo me ist seit März 2020 in Deutschland und Österreich erhältlich. Als nächster Schritt ist die Zulassung in weiteren Märkten wie den USA geplant. Bei der Entwicklung des Vivatmo-Systems konnte auf die Erfahrungen und Kernkompetenzen der Bosch-Gruppe aus den Bereichen der Sensor- und Mikrosystemtechnologie, Miniaturisierung, Algorithmen-Entwicklung, intelligenten Vernetzung sowie der Fertigung hochpräziser, komplexer Produkte in Bosch-Qualität zurückgegriffen werden.