Suche

Pressemeldung #Mobility Aftermarket
teilen

Pilotprojekt von BMW und Bosch zur automatisierten Datenübermittlung an freie Werkstätten

Benachrichtigung über Servicebedarf eines Fahrzeugs auch für freie Werkstätten

  • Neue Reparatur- und Servicedienstleistungen von vernetzten Fahrzeugen auch für freie Werkstätten
  • Zugang zu Fahrzeugdaten für den unabhängigen Werkstattmarkt zum gleichen Zeitpunkt und Umfang wie für die Hersteller
  • Automatisierte und direkte Kommunikation zwischen Autofahrer und freier Werkstatt zu anstehendem Service oder nötiger Reparatur
Carolin Lüdecke

Carolin Lüdecke >

X

Karlsruhe - Immer mehr Fahrzeuge im Markt verfügen über sogenannte Connected Services. Das heißt, sie sind über das Internet vernetzt und mit dem Hersteller verbunden. Dieser kann auf diesem Weg Daten abrufen oder Updates über das Mobilfunknetz („over the air“) aufspielen. Gleichzeitig ergeben sich durch diese Connected Services neue Anwendungsmöglichkeiten etwa für Reparatur- und Wartungsdienstleistungen. Jetzt haben BMW und Bosch eine technische Lösung vorgestellt, welche es auch freien Werkstätten ermöglicht, auf diese Fahrzeugdaten zuzugreifen, um die notwendigen Dienstleistungen anzubieten.

Erster Anwendungsfall ist die Übermittlung der BMW Fahrzeugdaten bei einem konkreten Servicebedarf an freie Werkstätten (englisch: First Notification of Service Need oder kurz FNOS). Ziel des FNOS-Projekts von BMW und Bosch war es, die technische Machbarkeit der automatischen Übermittlung von Fahrzeugdaten über den Service- oder Reparaturbedarf auch an freie Werkstätten zu belegen.

FNOS übermittelt automatisch alle wichtigen Fahrzeugdaten zum Service

Zunächst erhält der Autofahrer eine Benachrichtigung über eine bevorstehende Wartung oder eine notwendige Reparatur. Dazu werden detaillierte Live-Daten aus dem Fahrzeug ausgewertet. Die Informationen zum Servicetermin oder der Reparatur werden – sofern der Autofahrer dem zugestimmt hat – automatisch an seine bevorzugte Werkstatt übermittelt. Das kann künftig auch eine freie Werkstatt, wie etwa ein Bosch Car Service sein. „Neben den üblichen Informationen zum Fahrzeugmodel werden unter anderem die Daten zum Servicebedarf, wie der Kilometerstand, das Serviceintervall und das Datum bzw. die Distanz zum nächsten Service übertragen“, erläutert Dr. Andreas Klein, Projektleiter Diagnose-Anwendungen und -Services bei Bosch Automotive Aftermarket. „Zusätzlich werden auch die Informationen aus den Fehlerspeichern des Fahrzeugs übermittelt“. Die Werkstatt kann damit den Service oder die Reparatur im Detail vorbereiten, direkt einen Terminvorschlag, ein Angebot und Details zur Wartung, wie Ölwechsel oder Bremsbelagwechsel, per SMS dem Kunden zuschicken, welche auf dem Infotainment-System des Fahrzeugs angezeigt wird.

Die für den Prozess benötigten Daten aus dem Fahrzeug stellt BMW seit 2017 mit seinem Service BMW CarData bereit. BMW CarData ist gemäß dem NEVADA-Konzept (NEVADA = Neutral Extended Vehicle for Advanced Data Access) des Verbands der Automobilindustrie (VDA) für Dritte offen. „Wir entwickeln BMW CarData ständig weiter“, sagt Erwin Wagner, Leiter Fahrzeug- und Servicedatenmanagement bei der BMW Group. „Aktuell bieten wir über 90 Datenpunkte an. Die Arbeit mit Bosch dient dazu, das NEVADA-Konzept des VDA produktiv umzusetzen“. Im sogenannten NEVADA-Konzept des VDA ist grundsätzlich festgelegt, dass „berechtigte Dritte“, z.B. freie Werkstätten oder Gutachter, zum gleichen Zeitpunkt und im gleichen Umfang wie die Fahrzeughersteller Zugang zu Fahrzeugdaten erhalten sollen.

Neutrale Datenplattform für die sichere Datenübertragung

Wichtig bei der automatisierten Übermittlung der Fahrzeugdaten an die Werkstatt und der Antwort der Werkstatt an das Kundenfahrzeug sind Datensicherheit und -verfügbarkeit. Die Datenübermittlung zwischen den Backendservern von BMW und Bosch erfolgt deshalb technisch sicher über den neutralen Datenmarktplatz Caruso. Caruso wurde Ende 2017 von verschiedenen Automobilzulieferern, zu denen auch Bosch gehört, gegründet. Die freie Datenplattform schließt die Lücke zwischen Datenanbietern und Nutzern, indem sie die Daten verschiedener Marktteilnehmer in einem gemeinsamen System vereint und damit neue datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglicht.

Neben der erfolgreichen Zusammenarbeit mit BMW arbeitet Bosch derzeit gemeinsam mit weiteren Fahrzeugherstellern daran, auch deren Fahrzeugdaten zu übermitteln. Ziel ist es, den Zugang zu den für Wartung und Reparatur erforderlichen Fahrzeugdaten für freie Kfz-Betriebe auch zukünftig sicherzustellen.

Leserkontakt:
Robert Bosch GmbH
Automotive Aftermarket
Telefon 09001 942010
E-Mail: Kundenberatung.Kfz-Technik@de.bosch.com

Journalistenkontakt:
Carolin Lüdecke
Telefon 0721 942-3417

Der Geschäftsbereich Mobility Aftermarket (MA) bietet Handel und Werkstätten weltweit moderne Diagnose- und Werkstatttechnik sowie ein umfassendes Kfz- und Nfz-Ersatzteilsortiment - vom Neuteil über Austauschteile bis hin zur Reparaturlösung. Das Produktportfolio von MA besteht aus Erzeugnissen der Bosch Erstausrüstung, aus eigenentwickelten und spezifisch für den Aftermarket gefertigten Produkten sowie Dienstleistungen. Über 16 000 Mitarbeiter und ein weltweiter Logistikverbund stellen sicher, dass die Ersatzteile schnell und termingerecht zum Kunden kommen. MA bietet zudem Prüf- und Werkstatttechnik, Software für Diagnose, Service-Trainings sowie technische Informationen und Serviceleistungen. Der Geschäftsbereich ist auch verantwortlich für die Werkstattkonzepte Bosch Service, eine der größten unabhängigen Werkstattketten weltweit mit rund 13 000 Betrieben, sowie AutoCrew mit über 1 000 Betrieben in mehr als 100 Ländern. Darüber hinaus unterstützt MA mit Bosch Classic Besitzer von Oldtimern und Youngtimern mit einem breiten Sortiment an Ersatzteilen und Services.

Mehr Informationen unter www.boschaftermarket.com

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

Noch nicht das Richtige gefunden?