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Pressemeldung #Bosch Gruppe
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Wasserstoff auch für leichte Nutzfahrzeuge

Bosch testet Brennstoffzellen-Transporter

  • Zwei Demonstrator-Fahrzeuge liefern umfassende Daten für die Weiterentwicklung des alternativen Antriebssystems.
  • Bosch setzt für die Tests auf eigene Brennstoffzellen-Komponenten.
  • Erste Erkenntnisse zu Reichweite und Tankzeiten überzeugen.
  • Fahrversuche auf der IAA Transportation in Hannover machen Testfahrzeuge für jedermann erlebbar.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Transporter bringen Waren schnell ans Ziel – idealerweise mit einem lokal emissionsfreien Antrieb. Aber je länger die Fahrt dauert und je schwerer das Fahrzeug ist, desto mehr stößt ein batteriebasierter Elektroantrieb an seine Grenzen. Hier spielt die Brennstoffzelle ihre Stärken aus. Bosch hat jetzt zwei Transporter mit dieser Technik ausgerüstet und den Testbetrieb auf der Straße gestartet. „Die Brennstoffzelle ermöglicht große Reichweiten und kurze Tankzeiten, was lange Fahrten wirtschaftlicher macht“, sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. „Mit den beiden Brennstoffzellen-Transportern erweitern wir unser Systemverständnis und zeigen, dass die Brennstoffzelle auch bei leichten Nutzfahrzeugen eine passende Antriebslösung sein kann.“ Partner im Projekt ist die Abt eLine GmbH, die zusammen mit Bosch Engineering den Umbau der Fahrzeuge konzipiert und durchgeführt hat. Auf der IAA Transportation in Hannover bietet Bosch interessierten Besuchern die Möglichkeit, die Testfahrzeuge und die Bosch-Brennstoffzellentechnik in Aktion zu erleben.

Die Brennstoffzelle ermöglicht große Reichweiten und kurze Tankzeiten, was lange Fahrten wirtschaftlicher macht

sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.

Überwiegend Bosch-Komponenten im Einsatz

Für das Brennstoffzellensystem konnten die Entwickler fast durchgängig auf Bosch-Komponenten zurückgreifen. Zum Einsatz kommt ein sogenanntes Fuel Cell Kit, welches den Stack, das Anoden-Versorgungsmodul inklusive Wasserstoff-Dosierventil und Rezirkulationsgebläse, das Steuergerät, den elektrischen Luftkompressor und Speicherkomponenten bis zu einer Vielzahl an Sensoren umfasst. Die technische Basis beider Fahrzeuge bilden frei am Markt erhältliche, rein elektrisch angetriebene Transporter. Die Batterien samt Peripherie wurden nun durch die Brennstoffzelle, fünf Speichertanks für insgesamt über zehn Kilogramm Wasserstoff und einer kleineren Lithium-Ionen-Batterie ersetzt. „Die Brennstoffzellen-Komponenten im vorhandenen Bauraum unterzubringen war eine große Herausforderung“, sagt Dr. Uwe Gackstatter, Vorsitzender des verantwortlichen Bosch-Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. Der Partner ABT eLine hat dabei unter anderem die Kühlung sowie die Fahrzeugsteuerung und das elektrische Bordnetz angepasst. Bosch hat das Brennstoffzellen-System ausgelegt, es zusammen mit dem Wasserstoff-Speichersystem ins Fahrzeug integriert und die zugehörige Ansteuerung entwickelt. Nach den erforderlichen technischen Prüfungen ist den Fahrzeugen die Straßenzulassung erteilt worden.

Das Projekt liefert bereits wichtige Erkenntnisse: Auch beladen kommen die Fahrzeuge bis zu 540 Kilometer weit, nach sechs Minuten sind sie wieder vollgetankt. Für Flottenbetreiber, deren Transporter besonders weite Strecken am Tag zurücklegen und abends auf den Betriebshof zurückkehren, kann die Brennstoffzelle künftig damit eine gute Ergänzung zum batterieelektrischen Antrieb sein.

Brennstoffzelle und Wasserstoff bereit für den nächsten Schritt

Erste Bosch-Komponenten für Brennstoffzellen sind bereits in Serie. Doch damit ist die Arbeit nicht getan. „Für die Weiterentwicklung brauchen wir möglichst viele Daten aus dem realen Fahrbetrieb“, erklärt Gackstatter. Dank Cloud-Anbindung liefern die beiden Testfahrzeuge diese nun in Echtzeit auf die Rechner der Entwickler und ergänzen damit die Messwerte der Prüfstände. Mit diesem Wissen kann Bosch Kunden künftig noch früher erprobte Komponenten sowie umfassende Unterstützung bei der Systemauslegung anbieten.

Für den Durchbruch der Brennstofftechnik bedarf es allerdings noch weiterer Schritte. „Industrie und Politik müssen gemeinsam Hindernisse für Wasserstofftechnologien aus dem Weg räumen“, mahnt Gackstatter. So bleiben unter anderem der Aufbau einer Tank-Infrastruktur und die Produktion von grünem Wasserstoff in größeren Mengen Aufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden können.

BOSCH-PRESSEKONFERENZ: Montag, 19. September 2022, 11:10 bis 11:30 Uhr (Lokalzeit): mit Dr. Markus Heyn auf dem Bosch-Messestand B22 in Halle 20 sowie im Livestream auf dem Bosch Media Service.

Panels mit Bosch-Experten auf der IAA Conference:

  • Dienstag, 20. September; 14:15 – 15:15 Uhr im Industry Forum: Vortrag „How to manage the operational Challenges of multi-brand Commercial EV Fleets” mit Carolin Reichert, Vice President Connected Mobility Solutions der Robert Bosch GmbH
  • Dienstag, 20. September; 17:30 – 17:45 Uhr auf der Main Stage: Keynote „Powertrain solutions for future transportation” mit Jürgen Häusser, Vice President Product Management Commercial Vehicle & Off-Road der Robert Bosch GmbH
  • Mittwoch, 21. September; 17:00 – 19:00 Uhr auf dem Stand von Cummins (Halle 20, Stand A12):
    „Offener Dialog zum Wasserstoffmotor“ mit Dr. Andreas Kufferath, Engineering System Diesel Powertrain der Robert Bosch GmbH
  • Donnerstag, 22. September; 11:30 – 12:00 Uhr auf der Main Stage: Presentation „Global Digitization in Logistics” mit Mariella Minutolo, Executive VP Progressive Mobility Players der Robert Bosch GmbH

Zur Pressemappe: Bosch auf der IAA 2022

Zum Event: Bosch press conference at the IAA Transportation 2022


FOLGEN SIE den Bosch IAA 2022 Highlights unter www.bosch-iaa.de und auf Twitter: @BoschPresse, #BoschIAA

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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