Erfolgreicher durch Vielfalt
Untersuchungen zeigen, dass gemischte Teams bessere Leistungen erbringen und häufiger Innovationen entwickeln, unterschiedliche Märkte besser verstehen und schneller auf Veränderungen reagieren können. Laut der Harvard Business Review-Studie „Innovation, Diversity, and Market Growth“ erschließen Unternehmen, deren Führungskräfte Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe verkörpern, mit einer um 70 Prozent größeren Wahrscheinlichkeit neue Märkte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Marktanteil erhöhen, ist um 45 Prozent größer, und dass sie Innovationen hervorbringen sogar um 75 Prozent. Für ein global agierendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen wie Bosch sind das zentrale Erfolgsfaktoren. Dies gilt umso mehr mit Blick auf Entwicklungen wie die digitale Vernetzung, aufstrebende Märkte und weltweit unterschiedliche demografische Entwicklungen. Um die Vielfalt im Unternehmen zu fördern, schafft Bosch bei seinen Mitarbeitenden ein Bewusstsein für Vielfalt und fördert ein wertschätzendes Miteinander.
Unterschiedliche Perspektiven nutzen
Die Erfolge dieser Strategie sind überall im Unternehmen sichtbar. Das 1995 gegründete Mitarbeitenden-Netzwerk women@bosch war einer der ersten Meilensteine im Diversity-Management des Unternehmens. Heute sind mehr als ein Viertel der Mitarbeitenden weiblich. Gemischte Teams sorgen für wegweisende Innovationen wie den kompakten Akkuschrauber Bosch Ixo: Er ist das international meistverkaufte Elektrowerkzeug und mittlerweile nicht mehr nur im Hobbykeller, sondern auch in der Wohnung zu finden. Weltweit arbeiten bei Bosch Menschen aus über 150 Nationen zusammen. Automatisiertes Fahren, ein Schlüsselprojekt für den Unternehmensbereich Mobility Solutions, wird etwa in Deutschland, Japan, den USA oder auch in China erprobt. Entwickler und Ingenieure unter anderem aus Deutschland, den USA, Indien und Spanien sind an der Aufgabe beteiligt. Den interkulturellen Austausch fördert Bosch mit mehr als 6 000 Auslandsentsendungen im Jahr, Sprachkursen oder auch interkulturellen Trainings.
Entwicklung und Erfahrung zusammenbringen
Kompetenz ist keine Frage des Alters. Was zählt, ist das Zusammenspiel von praktischer Erfahrung und frischen Ideen. So arbeiten bei Bosch bis zu fünf Generationen zusammen. Seit 2015 können in so genannten Generationentandems jüngere Mitarbeitende von erfahrenen lernen und umgekehrt. Die Teilnehmer tauschen sich regelmäßig innerhalb eines Tandems aus und entwickeln so ein Verständnis für die verschiedenen Lebensphasen. Im Reverse Mentoring schulen jüngere Mitarbeitende ältere im Umgang mit digitalen Tools und geben ihr Wissen weiter. Gleichzeitig profitieren sie von der Erfahrung der älteren. Auch Bosch-Rentner sollen ihr oftmals jahrzehntelang im Unternehmen erworbenes Know-how weiter einbringen können: Bereits 1999 gründete das Unternehmen die Bosch Management Support GmbH, die pensionierte Mitarbeitende für zeitlich befristete Beratungs- oder Projektaufgaben in den Konzern vermittelt. Ziel ist es, das Bosch-Wissen zu erhalten und jüngere Mitarbeitende von den Erfahrungen der Seniorexperten profitieren zu lassen. Der Expertenpool vereint mehr als 40 000 Jahre Berufserfahrung weltweit.
Darüber hinaus investiert Bosch jedes Jahr mehr als 250 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung seiner Belegschaft.
Rahmenbedingungen für Vielfalt schaffen
Eine Herausforderung bei der Förderung von Vielfalt besteht in den individuellen Ansprüchen der Mitarbeitenden. Je nach Lebenssituation, kulturellem Hintergrund oder Karriereentwicklung gibt es unterschiedliche Bedürfnisse. Bosch begegnet diesen Ansprüchen an die Arbeitskultur mit einer Vielzahl an Arbeitszeitmodellen, die an die jeweiligen Lebensphasen angepasst sind, sowie der Möglichkeit, flexibel und mobil zu arbeiten. Auf diese Weise können die Mitarbeitenden ihre beruflichen und privaten Ziele bestmöglich verwirklichen.
Die 2012 zunächst in Deutschland eingeführten „Leitlinien für eine flexible und familienbewusste Arbeitskultur“ wurden nach und nach in vielen weiteren Bosch-Ländern etabliert. Gleitzeit, mobiles Arbeiten, Jobsharing oder Teilzeit erleichtern Mitarbeitenden den Alltag, Sabbaticals ermöglichen Auszeiten. Ziel der Leitlinien war es, eine Arbeitskultur zu fördern, die Freiheiten ermöglicht und in der die Ergebnisse im Vordergrund stehen, nicht die Anwesenheit. 2021 wurde außerdem die Initiative Smart Work ins Leben gerufen. Hiermit setzen wir den globalen Rahmen für ein zukunftsorientiertes, attraktives und flexibles Arbeiten bei Bosch. Mit Smart Work stärken wir die Autonomie bei der Gestaltung der (Zusammen-)Arbeit und fördern damit Spitzenleistung. Dank der Veränderungsinitiative etablieren wir weltweit offsite-Arbeiten als zusätzlichen Standard zum onsite-Arbeiten. Dies geht Hand in Hand mit dem Wandel der Führungs- und Zusammenarbeitskultur als Treiber der digitalen Transformation.
Nicht alle Märkte agieren unter gleichen gesellschaftlichen Voraussetzungen, was unterschiedliche Schwerpunkte erfordert. In Brasilien profitieren beispielsweise seit Frühjahr 2016 berufstätige Eltern am Standort Curitiba vom ersten Betriebskindergarten in Lateinamerika. Mitarbeitende in Deutschland, die ihren Arbeitsplatz via Jobsharing oder Teilzeit mit Anderen teilen möchten, können sich über eine eigens eingerichtete Online-Plattform, den „JobConnector“, finden und miteinander vernetzen.
Bewusstsein für Vielfalt stärken
Verständnis für die Vorteile von Diversity-Management und ein reflektierter Umgang mit Stereotypen, die auch unbewusst sein können, sind nicht selbstverständlich. Daher setzt Bosch neben einer regelmäßigen Kommunikation auf Maßnahmen, die das Bewusstsein für den Nutzen von Vielfalt für Mitarbeitende und Unternehmenserfolg weiter schärfen. Seminare und Trainings für die Reflektion unbewusster Denkmuster, so genannte Unconscious Bias, und Mentoring-Programme helfen Führungskräften, Vielfalt in ihren Teams gezielt zu fördern. Neben dem ersten Mitarbeitenden-Netzwerk women@bosch ermöglichen inzwischen eine Reihe weiterer ehrenamtlicher Netzwerke den Austausch und fördern so die Vielfalt, darunter zum Beispiel afric@bosch, chinese@bosch, 50plus@bosch, family@bosch, software@bosch oder auch das Türkische Forum Bosch. Für sein Diversity-Management ist Bosch mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden.
Auszeichnungen (Auswahl)
- “Pink Badge” for Gender Equality for Bosch Italy (2022)
- WEPs Brazil Award for empowering women (2021)
- Total E-Quality Award für mehrere Bosch-Standorte, Deutschland (2021)
- Max Spohr Preis des Völklinger Kreis für die Förderung einer vorurteilsfreien Arbeitskultur für die LGBT*IQ Community, 2020
- Total E-Quality Award für Bosch-Standort Ansbach, Deutschland (2020)
- Diversity Award des Hungarian Business Leaders’ Forum, Ungarn (2019)
- Personalwirtschaftspreis, Platz Zwei in der Kategorie Leadership für das Lernformat “Brain Snack – Impulsgeber im Dialog”, Deutschland (2019)
- Award "Women in leadership", Latin America (2019)
- United Nations Global Award, Brasilien (2018)
- Big Impact Initiative Award von Prout at Work, Deutschland (2018)
- Total E-Quality Award für mehrere Bosch-Standorte, Deutschland (2018)
- Deutscher Personalwirtschaftspreis, erster Platz in der Kategorie Leadership für die gesamte Bosch-Diversity-Strategie (2017)
- Trendence Employer Branding Awards, Platz Eins in der Kategorie Diversity, Deutschland (2016, 2017)
- Engineer Powerwoman 2017, Auszeichnung für Bosch-Managerin, Deutschland (2017)
- Human Resources Excellence Awards, Platz Eins in der Kategorie Best Use Of Technology für den JobConnector, Deutschland (2016)
- XING New Work Award 2016, Deutschland (2016)
- Private Company Supporting Women in Business Award, Türkei (2015)
- Deutscher Diversity-Preis, Beste Diversity-Strategie, Deutschland (2013)
- Familienfreundlichstes Großunternehmen, Deutschland (2012)
- Zertifikat Geschlechtergleichheit, Mexiko (2012)