„Wie war dein Wochenende?“ Eine einfache Frage? Nicht für jeden. Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder intersexuell (LGBTI) sind, haben oft das Gefühl, ihre sexuelle Identität verheimlichen zu müssen. Sie sind in Deutschland nicht nur in der Öffentlichkeit von Diskriminierung betroffen, sondern auch am Arbeitsplatz. So gab in einer Studie rund jeder vierte lesbische oder schwule Befragte an, am Arbeitsplatz bereits soziale Ausgrenzung erlebt zu haben. Aus Angst vor negativen Konsequenzen teilen sie ihre familiären Erlebnisse und Freizeitaktivitäten nicht mit den Kollegen und müssen viel Energie dafür aufwenden, sich zu verstecken.
Ein offener Umgang mit der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, gerade auch am Arbeitsplatz, ist jedoch wichtig. Denn nur in einer offenen und wertschätzenden Unternehmenskultur kann sich jeder Einzelne mit seinen besonderen Talenten und Stärken einbringen. Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sind daher wesentlicher Bestandteil des Diversity-Managements bei Bosch. Bereits Ende 2006 haben sechs Mitarbeiter das Bosch LGBTI-Netzwerk RBgay (RBg) gegründet. „RBg trägt zu unserer offenen Unternehmenskultur bei, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter authentisch sein können und wertgeschätzt werden – egal welche sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität sie haben“, erklärt Christoph Kübel, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. „Damit leisten die Mitglieder einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt im Unternehmen. Denn emotionale Sicherheit ist eine wichtige Voraussetzung, dass Mitarbeiter ihr Potenzial voll ausschöpfen und all ihre kreativen Ideen einbringen.“ Untersuchungen zeigen, dass gemischte Teams bessere Leistungen erbringen und häufiger Innovationen entwickeln, unterschiedliche Märkte besser verstehen und schneller auf Veränderungen reagieren können.