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Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
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Schnellere Unfallrettung: Bosch bringt den automatischen Notruf ins Motorrad

Help Connect ruft selbstständig Hilfe übers Smartphone

  • Geschäftsführer Harald Kröger: „Help Connect ergänzt das breite Bosch-Portfolio an Motorrad-Sicherheitssystemen um einen digitalen Schutzengel.“
  • Vernetzt: Motorrad-Sensorik mit neuem, intelligenten Crash-Algorithmus von Bosch erkennt Unfälle und löst per Smartphone-App die Rettungskette aus.
  • Effektiv: Ein automatischer Notruf kann die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in Einzelfällen um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Thorsten Schönfeld

Thorsten Schönfeld >

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Stuttgart – Bei einem Unfall zählt jede Sekunde. Je schneller Motorradfahrer Hilfe erhalten, desto größer sind ihre Überlebenschancen. Nach wie vor ist das Risiko, bei einem Crash getötet zu werden, für Motorradfahrer bis zu 20-mal höher als für Autofahrer. Mit Help Connect hat Bosch deshalb ein vernetztes Notrufsystem für motorisierte Zweiräder entwickelt und beschleunigt damit die Rettungskette. „Help Connect ergänzt das breite Bosch-Portfolio an Motorrad-Sicherheitssystemen um einen digitalen Schutzengel“, sagt Harald Kröger, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. Das vernetzte Notrufsystem erkennt Unfälle mithilfe eines intelligenten Crash-Algorithmus in der Inertialsensoreinheit im Fahrzeug. Per Smartphone-App übermittelt Help Connect unter anderem Informationen zu Unfallort und Fahrer über das Bosch Service Center an die Rettungskräfte und erleichtert ihnen damit das Auffinden des Unfallopfers. Eine automatische Meldung kann die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort in Einzelfällen um bis zu 50 Prozent reduzieren (Quelle: EU-Projekt Harmonised eCall European Deployment, I_HeERO).

Help Connect ergänzt das breite Bosch-Portfolio an Motorrad-Sicherheitssystemen um einen digitalen Schutzengel.

Bosch-Geschäftsführer Harald Kröger

Smartphone-App übermittelt im Notfall Standort- und Fahrerdaten

Help Connect greift auf die Inertialsensoreinheit der Motorradstabilitätskontrolle MSC von Bosch zurück. Dieser im Fahrzeug verbaute Sensor misst 100-mal pro Sekunde Beschleunigung und Winkelgeschwindigkeit. Diese gibt an, wie schnell sich ein Winkel um eine Achse ändert. Der Sensor kann somit eindeutig berechnen, in welcher Bewegung und Schräglage sich das Motorrad befindet. Durch den integrierten Crash-Algorithmus erkennt der Sensor zudem automatisch, ob das Motorrad in einen Unfall verwickelt ist, oder ob es beispielsweise wegen eines Missgeschicks beim Abstellen umfällt. Es bedarf keines zusätzlichen Steuergerätes, was die Integration ins Fahrzeug erleichtert. Per Bluetooth wird anschließend die Verbindung zur Bosch-Notfall-App Vivatar hergestellt. Es lassen sich auch andere Smartphone-Apps – etwa von Motorradherstellern – in die Notruflösung einbinden. Neben den Standortinformationen übermittelt Help Connect auch vom Fahrer hinterlegte Gesundheitsdaten an das Bosch Service Center. Diese Daten können für die Rettung lebensnotwendig sein. Auf Wunsch werden zusätzlich persönliche Notfallkontakte automatisch informiert.

Im ersten Schritt ist der Notruf-Service für Kunden aus Deutschland verfügbar. Dabei können die Nutzer mit dem Bosch Service Center auch im europäischen Ausland1 in Deutsch oder Englisch kommunizieren. Meldet sich ein Fahrer aufgrund eines schweren Unfalls nicht, werden die Rettungskräfte unverzüglich an den Unglücksort gelotst. Da das Smartphone in der Regel immer gut geschützt am Körper getragen wird, lassen sich verunfallte Motorradfahrer auch dann rasch auffinden, wenn sie beim Crash vom Fahrzeug getrennt wurden.

Bosch-Unfallforschung analysiert Crashs weltweit

Wie alle Assistenzsysteme von Bosch entspringt Help Connect der engen Zusammenarbeit von Entwicklungsabteilung und unternehmenseigener Unfallforschung. „Bevor wir Produkte entwickeln, die die Sicherheit von Motorradfahrern erhöhen, müssen wir kritische Situationen verstehen“, erklärt Kröger. Anhand realer Daten von Motorradunfällen können die Unfallforscher Impulse für neue Entwicklungen geben. Für das automatische Notrufsystem hat Bosch besonderen Aufwand betrieben: Um konkrete Unfallszenarien zu analysieren und die Funktionsfähigkeit von Help Connect nachzuweisen, wurden allein 18 Crashtests durchgeführt.

Intelligente Assistenzsysteme vermeiden Unfälle

Die Sicherheit von Motorradfahrern zu verbessern, ist für Bosch schon seit vielen Jahren ein Anliegen. Mit seinem vor 25 Jahren eingeführten Motorrad-ABS und der Motorradstabilitätskontrolle MSC (seit 2013) hat der weltweit führende Anbieter von Motorrad-Sicherheitssystemen das Fahren auf zwei Rädern schon deutlich sicherer gemacht. Radarbasierte Assistenzsysteme wie adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, Kollisionswarnung sowie Totwinkelassistent komplettieren das Sicherheitsportfolio von Bosch.

1 Neben Deutschland in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Irland, Luxemburg, Österreich, Spanien, der Schweiz und den Niederlanden

Tags: Motorrad

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 nach vorläufigen Zahlen mit 56,3 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen.Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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