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Pressemeldung #Wirtschaft
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Bosch vereinbart strategische Kooperation mit Brennstoffzellen-Experten Ceres Power

Flexible Stromversorgung für Städte und Industrie

  • Verträge unterzeichnet: Bosch vereinbart Partnerschaft zur Technologieentwicklung und Fertigung und erwirbt vier Prozent an Ceres Power Holdings plc.
  • „Die hocheffiziente Brennstoffzelle wird die Energiewende einen weiteren Schritt nach vorne bringen“, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Stefan Hartung
  • „Die Partnerschaft mit Bosch hat das Potenzial die Einführung der Festoxid-Brennstoffzelle – auf Basis der Ceres-Technologie – für neue Energiesysteme weiter voranzutreiben,“ sagt Phil Caldwell, CEO von Ceres Power
Dörthe Warnk

Dörthe Warnk >

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Stuttgart, Deutschland / Horsham, Großbritannien – Bosch treibt die Entwicklung der Brennstoffzelle für potenzielle neue Energiesysteme weiter voran. Gemeinsam mit dem Technologie-Spezialisten Ceres Power, Horsham / Großbritannien, will das Unternehmen die Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie (SOFC) weiterentwickeln. Gleichzeitig beteiligt sich Bosch mit einem Anteil von vier Prozent an Ceres Power. Eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung zur Technologieentwicklung und den Aufbau einer Kleinserienfertigung bei Bosch sowie einen Vertrag zum Anteilserwerb haben die beiden Unternehmen am 20. August 2018 unterzeichnet.

Die hocheffiziente Brennstoffzelle mit sehr geringen Emissionen ist für Bosch ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und Flexibilität des Energiesystems.

Dr. Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer

Ceres Power ist führend in der Entwicklung von innovativer Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie der nächsten Generation. Ziel von Ceres ist, diese Technologie durch Volumenfertigung mit Partnern zu industrialisieren und sie für die vernetzte und dezentrale Energieerzeugung einzusetzen. SOFC-Systeme sollen in Städten, Fabriken, Rechenzentren oder beim Betreiben von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen.

Mehr Versorgungssicherheit, mehr Flexibilität

„Die hocheffiziente Brennstoffzelle mit sehr geringen Emissionen ist für Bosch ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und Flexibilität des Energiesystems“, sagt Dr. Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer mit Verantwortung unter anderem für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology. „Die Brennstoffzellentechnologie wird die Energiewende einen weiteren Schritt nach vorne bringen – daran werden wir mit unserem Entwicklungspartner Ceres Power arbeiten.“

Vor allem in einer immer stärker urbanisierten Welt ist die Brennstoffzellen-Technologie für die Versorgungssicherheit entscheidend: 2050 werden voraussichtlich mehr als sechs Milliarden Menschen und damit 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Schon heute schlucken Metropolen 75 Prozent der weltweit verbrauchten Energie. Bis 2035 wird der Energieverbrauch weltweit um 30 Prozent steigen. Dieser erhöhte Strombedarf kann in Zukunft nicht mehr nur mit großen, zentralen Kraftwerken abgedeckt werden.

„Das Ziel unserer Kooperation mit Bosch ist es, einen neuen Industrie-Standard für Festoxid-Brennstoffzellen für die dezentrale Energieversorgung zu setzen. Die Verbindung der Ceres-Technologie mit den Bosch-Kompetenzen in Technologie, Fertigung und Supply-Chain-Management ermöglicht eine starke Partnerschaft. So machen wir unsere Technologie noch wettbewerbsfähiger und können sie für eine mögliche Serienfertigung weiterentwickeln“, sagt Phil Caldwell, CEO von Ceres Power.

Kleine Kraftwerke setzen Städte unter Strom

Mit der SOFC-Technologie werden die Energieträger Erdgas oder Wasserstoff durch eine elektrochemische Reaktion im Inneren der Brennstoffzelle, im sogenannten Stack, in Elektrizität umgewandelt. Dieser Prozess ist besonders umweltschonend, die Emissionen sind deutlich geringer als bei Verbrennungskraftwerken.

Gemeinsam mit Ceres Power wird Bosch künftig daran arbeiten, die SOFC-Technologie für verschiedene Anwendungen nutzbar zu machen: Es sollen kleine Kraftwerke entstehen, die überall in der Stadt sowie in Industrie- und Gewerbegebieten platziert werden können. Durch die hohe Flexibilität der standardisierten Anlagen können unter anderem Lastspitzen besser und vor allem schneller abgedeckt werden als von herkömmlichen Anlagen. In der Zukunft soll ein SOFC-Modul eine elektrische Leistung von 10 kW erzeugen. Für einen höheren Energiebedarf lassen sich beliebig viele Module mit gleicher Leistung einfach vernetzen.

Mit Hilfe der Brennstoffzelle kann dezentral, hocheffizient und nahezu emissionsfrei elektrische Energie im hohen Leistungsbereich gewonnen werden. So können kleine Gebiete entstehen, die weitgehend unabhängig von zentraler Energieversorgung sind. Zudem können SOFC-Systeme optimal mit erneuerbaren Energien kombiniert werden. So können sie helfen, Schwankungen in der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen auszugleichen und künftig regenerativ hergestellten Wasserstoff umweltschonend in Strom umzuwandeln.

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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