Suche

Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
teilen

Aus dem Windkanal auf den Gehweg: Bosch bringt intelligenten E-Antrieb in den Kinderwagen

eStroller-System revolutioniert Komfort und Sicherheit

  • Geschäftsführer Dr. Stefan Hartung: „Im Bosch eStroller-System steckt Know-how aus der ganzen Breite des Unternehmens.“
  • Intelligente Sensoren regeln Elektroantrieb und automatische Bremsfunktion.
  • Neun von zehn Eltern achten auf Komfort und Sicherheit bei Kinderwagen.
  • Smartphone-App vernetzt das Bosch eStroller-System via Bluetooth.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

X

Bühl – Es herrscht Windstärke sieben. Mit 60 km/h zerrt die Luft im Windkanal am Kinderwagen. Das Verdeck flattert heftig. Doch der Wagen rührt sich nicht von der Stelle. Dabei halten ihn weder die Feststellbremse noch eine menschliche Hand. Das übernimmt das neue Bosch eStroller-System. Dabei handelt es sich um weit mehr als einen Elektroantrieb. Es ist ein Assistenzsystem für Kinderwagen mit einer umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung: Neben Schiebeunterstützung und automatischer Bremsfunktion gehören beispielsweise die Vernetzung per Smartphone-App, eine Alarmfunktion sowie verschiedenste Hightech-Sensoren dazu. Bosch erschließt sich damit einen neuen Markt. „Im eStroller-System steckt Know-how aus der ganzen Breite des Unternehmens. Dabei gelten für uns bei Technik und Qualität dieselben Maßstäbe wie in der Autoindustrie – inklusive Tests im Windkanal“, sagt Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer bei Bosch und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Das variable Bosch-System eignet sich gleichermaßen für Einzel-, Geschwister- und Zwillingskinderwagen. Erstmals zum Einsatz kommen wird es Anfang 2020 beim schwedischen Kinderwagenhersteller Emmaljunga. Die Zusammenarbeit mit weiteren Herstellern ist geplant.

Im eStroller-System steckt Know-how aus der ganzen Breite des Unternehmens.

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer bei Bosch und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions

Zwei Elektromotoren helfen beim Beschleunigen und Bremsen

Die Nachfrage nach elektrischer Unterstützung für Kinderwagen wächst. Komfort und Sicherheit sind für neun von zehn Eltern die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Kinderwagens. Das hat eine repräsentative Bosch-Umfrage unter Frauen und Männern mit einem Kind von null bis vier Jahren sowie werdenden Eltern ergeben. „Bosch setzt mit seinen Mobilitätslösungen bereits vor dem Laufen an und bringt intelligente Mobilität in alle Bereiche des Lebens“, sagt Hartung. Die Antriebseinheit des Systems besteht aus zwei geräuscharmen Elektromotoren an der Hinterachse – inklusive Bluetooth-Modul und intelligentem Sensorsystem. Die Sensoren, die beispielsweise auch in Smartphones zum Einsatz kommen, messen unter anderem Geschwindigkeit sowie Beschleunigung des Kinderwagens und beurteilen zugleich den Untergrund, auf dem er bewegt wird. Anhand von Algorithmen können sie in Bruchteilen von Sekunden ermitteln, was Mama oder Papa gerade vorhat. Geht es bergauf, schieben die Motoren ähnlich wie beim eBike von selbst mit. Bergab bremsen sie automatisch mit. Sollten die Eltern den Kinderwagen loslassen, verhindert die Motorbremse, dass er ungebremst davonrollt, und die elektromechanische Arretierung (EMA) schließt die Feststellbremse. Das eStroller-System kommt ohne zusätzliche Schalter oder Knöpfe am Griff aus – der typische Bosch-Ansatz: höchste technische Ansprüche, kombiniert mit einer nutzerfreundlichen Bedienung.

Die elektrische Unterstützung steigert aber nicht nur Komfort und Sicherheit, sondern verbessert auch die Ergonomie. Bosch hat in Nutzertests ermittelt, dass sich durch das eStroller-System die Körperhaltung von Eltern entscheidend verbessern lässt: Bergauf, in unwegsamem Gelände oder bei Gegenwind muss deutlich weniger Kraft aufgewendet werden. Bergab entlastet der selbstbremsende E-Antrieb den Rücken spürbar. Auch beim Schieben mit einer Hand bringt er durch seine Lenkunterstützung klare Vorteile. Beispielsweise lassen sich Kurven leichter bewältigen. Außerdem hilft das Antriebssystem beim Überqueren von Schrägen die Spur zu halten. Schließlich bewegen Eltern Kinderwagen recht oft mit einer Hand, etwa wenn das ältere Geschwisterkind parallel an der Hand gehalten wird.

Über Bluetooth mit dem Smartphone vernetzt

Wie stark die elektrische Unterstützung ausfallen soll, lässt sich in drei Stufen über die zugehörige Smartphone-App (erhältlich für Android und iOS) regeln. Sie kommuniziert via Bluetooth mit dem eStroller-System. Die App zeigt darüber hinaus den Füllstand der herausnehmbaren Batterie an und signalisiert rechtzeitig per Warnmeldung, wenn die Energie zur Neige geht. Der handliche und leichte 18-Volt-Lithium-Ionen-Akku steckt in einem abschließbaren Fach. Dieser kommt auch in handelsüblichen Bosch-Werkzeugen wie Akkuschraubern zum Einsatz, lässt sich also mehrfach verwenden. Oder es ist bei Bedarf schnell eine Ersatzbatterie zur Hand. Voll geladen – die Ladezeit beträgt rund zweieinhalb Stunden – sorgt der Akku je nach Grad der Inanspruchnahme und Gewicht des Kinderwagens für eine Reichweite von bis zu 15 Kilometern. Über eine USB-Schnittstelle können Eltern außerdem ihr Smartphone mit Strom versorgen. Ebenfalls über die App lässt sich die Alarmfunktion aktivieren. Zum Beispiel, wenn Eltern den Kinderwagen vor einem Café stehen lassen. Versucht ein Unbefugter den Wagen wegzuschieben, erscheint am Smartphone bei bestehender Bluetooth-Verbindung eine Warnmeldung. Zudem ertönt am Wagen über einen integrierten Lautsprecher ein Alarmton und die Feststellbremse rastet automatisch wieder ein. Sollte die Batterie unterwegs doch einmal leer gehen, kann der Wagen wie ein normaler Kinderwagen weiter genutzt werden – ohne dass ein Motorwiderstand zu spüren ist.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2022 mit 52,6 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 421 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2022). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 88,2 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 85 500 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 44 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse

Noch nicht das Richtige gefunden?