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Wasserstoff-Offensive von Bosch: Technik für klimaneutrale Fabriken und CO2-freien Verkehr

Bosch treibt Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft voran

  • Bosch nimmt ersten sektorgekoppelten Wasserstoffkreislauf im Industrie 4.0-Leitwerk in Homburg in Betrieb.
  • Bosch Rexroth schließt Partnerschaft mit Maximator Hydrogen zum Aufbau von weltweit 4 000 Wasserstofftankstellen bis 2030.
  • Bosch stattet Pilotkunde Telekom mit stationären Brennstoffzellen aus.
  • Bosch will Komponenten für Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung entwickeln.
  • Bosch gründet Projekthaus zur Industrialisierung von Wasserstoff-Aktivitäten.
  • Hannover Messe: Bosch stellt Technik für industrielle Wasserstoff-Anwendungen vor.
Dörthe Warnk

Dörthe Warnk

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Stuttgart – Bosch treibt mit Nachdruck den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft voran: „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen wir energieintensiven Branchen den Umstieg auf erneuerbare Energien ermöglichen. Wasserstoff wird zu einem Schlüsselelement für die Versorgungssicherheit“, erklärt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork, zuständig für Industrietechnik und Fertigungschef des Unternehmens. Bosch bietet Technik für den Wasserstoffeinsatz in unterschiedlichen Sektoren: Das Unternehmen entwickelt Brennstoffzellen für mobile und stationäre Anwendungen, stattet Wasserstofftankstellen mit Kompressoren aus und erzeugt Wasserstoff in den eigenen Werken. Zudem plant Bosch, in das Komponentengeschäft für Elektrolyseure einzusteigen. „Wir bringen wasserstoffbasierte Technologien aus den Laboren in die industrielle Realität – auf die Straßen und in die Fabriken“, sagt Najork. Mit einem neu gegründeten Projekthaus macht Bosch seine Wasserstoff-Kompetenz anderen Unternehmen zugänglich. Seine Wasserstoff-Aktivitäten stellt Bosch auf der Hannover Messe vor (30. Mai bis 2. Juni).

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen wir energieintensiven Branchen den Umstieg auf erneuerbare Energien ermöglichen. Wasserstoff wird zu einem Schlüsselelement für die Versorgungssicherheit

erklärt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork, zuständig für Industrietechnik und Fertigungschef des Unternehmens.

CO2-neutrale Produktion: Erster Wasserstoffkreislauf in Homburg

Im Industrie 4.0-Leitwerk in Homburg zeigt Bosch, wie ein Wasserstoffkreislauf in der Fabrik der Zukunft aussehen kann: Ein Elektrolyseur produziert aus regenerativer Energie grünen Wasserstoff. Genutzt wird der Wasserstoff künftig für die Produktion und Mobilität: Brennstoffzellenfahrzeuge tanken Wasserstoff, den Bosch-Technik zuvor komprimiert. Für industrielle Prozesse wandelt die von Bosch entwickelte stationäre Brennstoffzelle Wasserstoff in Wärme und Strom um. Gesteuert werden die Energieflüsse in Homburg bedarfsorientiert mit Industrie 4.0-Software von Bosch – die Energy Plattform ist bereits in über 120 Werken des Unternehmens im Einsatz. Rund 90 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs von Bosch entfallen auf die Produktion. Hier setzt das Unternehmen an: „Wir verbessern kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck. Homburg als Industrie 4.0-Leitwerk übernimmt in unserem internationalen Fertigungsverbund eine Vorreiterrolle. Wir reduzieren vor Ort konsequent den Verbrauch an Energie, von der wir so viel wie möglich regenerativ gewinnen. An beiden Stellschrauben müssen wir drehen“, erklärt Najork.

Wasserstofftankstellen: Bosch und Maximator Hydrogen kooperieren

Bosch Rexroth und Maximator Hydrogen haben eine Lösung zur Kompression von Wasserstoff für Tankstellen, Speicher und Pipelines entwickelt, die auch im Werk in Homburg erprobt werden soll. Bis 2030 wollen Bosch Rexroth und Maximator Hydrogen die Technik für 4 000 Wasserstofftankstellen bereitstellen. Jede dritte Wasserstofftankstelle weltweit soll dann über Bosch-Komponenten verfügen. „Die Industrie ist Wegbereiter für eine klimaneutrale Zukunft. Industrietechnik von Bosch liefert wichtige Bausteine für die sektorübergreifende ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt Najork. Bosch Rexroth bietet für Wasserstoffkompressoren wartungsarme, skalierbare Systemlösungen mit elektrohydraulischen Antrieben, Leistungselektronik und automatisiertem Dichtungswechsel. Antriebseinheiten von aktuell 75 bis 250 Kilowatt stellt das Unternehmen zur Verfügung. Tankstellenbetreibern ermöglicht dies einen kostengünstigen Einstieg in die Wasserstofftechnologie und eine bedarfsgerechte Anpassung. Die neuen containerbasierten Verdichter haben das Potenzial, die Gesamtkosten für Betreiber um die Hälfte gegenüber am Markt verfügbarer Alternativen zu senken. Bosch und Maximator Hydrogen leisten so einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Nutzung von grünem Wasserstoff in Pkws, Nutzfahrzeugen, Bussen und Zügen.

Dezentrale Stromproduktion: Brennstoffzellen zur Versorgungssicherheit

Der Energiebedarf steigt. Eine Herausforderung ist es, die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien abzusichern. Hierbei können stationäre Festoxidbrennstoffzellen helfen: Die dezentralen „Kleinkraftwerke“ werden flexibel am Ort des Verbrauchs eingesetzt; ideal für eine effiziente Energiegewinnung in Industrie und Gewerbe. Im Werk in Homburg kommt jetzt eine Brennstoffzellenanlage in einem sektorgekoppelten Wasserstoffkreislauf zum Einsatz. Bei der Telekom-Tochter Power & Air Solutions trägt Brennstoffzellentechnik von Bosch erstmalig zur Energieversorgung eines Rechenzentrums bei. Gemeinsam mit dem chinesischen Autozulieferer Weichai und dem Technologie-Partner Ceres Power plant Bosch, Festoxidbrennstoffzellen im chinesischen Markt einzuführen. Insgesamt sind bereits über 50 stationäre Brennstoffzellen von Bosch an eigenen Standorten oder bei Kunden in Betrieb. Jede dieser Anlagen ist mit dem Internet der Dinge verbunden. Über den kompletten Lebenszyklus der Brennstoffzellen fließen Daten in die Cloud. Es entstehen digitale Zwillinge, die die Echtzeitüberwachung einzelner Geräte ermöglichen. Mit der Serienfertigung stationärer Brennstoffzellen will Bosch 2024 starten. Angesiedelt werden soll die Produktion an den Bosch-Standorten Bamberg, Homburg und Wernau.

Wasserstofferzeugung: Bosch steigt in Elektrolysegeschäft ein

Bosch will künftig nicht nur Technik anbieten, um Wasserstoff zu komprimieren und mit Hilfe von Brennstoffzellen in elektrische Energie umzuwandeln, sondern sich auch an dessen Herstellung beteiligen: Das Unternehmen plant jetzt, in die Entwicklung von Komponenten für Elektrolyseure einzusteigen. In diesen Anlagen wird in einer chemischen Reaktion Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt. Stammt der eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien, ist das Endprodukt „grüner Wasserstoff“. Bis Ende des Jahrzehnts plant Bosch, bis zu 500 Millionen Euro in die Industrialisierung und Vermarktung der Stacks, dem Kernstück der H2-Elektrolyse, zu investieren. Kombiniert mit Leistungselektronik, Sensoren und Steuergeräten, entstehen sogenannte „Smart Modules“, die für unterschiedliche Leistungsstärken, Größen und Anwendungen ausgelegt sind und sich über eine Cloud vernetzen und warten lassen. 2025 sollen die „Smart Modules“ auf den Markt kommen. Erste Pilotanlagen werden voraussichtlich kommendes Jahr mit Modulen ausgestattet. Bei der Entwicklung der Technik will Bosch Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette schließen, um möglichst schnell serienreife Produkte anbieten zu können.

Entwicklung von Wasserstoffvorhaben: Bosch gründet Projekthaus

Bosch ist aktiver Partner beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und treibt die Energiewende dynamisch voran. Die Erfahrungen und Kompetenzen bei Industrialisierung und Digitalisierung von nachhaltigen Technologien gibt das Unternehmen an Partner und Kunden weiter. Dafür hat Bosch eine Einheit gegründet, die grüne Wasserstoffprojekte initiiert, entwickelt und unterschiedliche Akteure zusammenbringt. Eines der ersten Wasserstoffvorhaben, an dem sich das neue Projekthaus beteiligt: H2Giga. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt will leistungsfähige, langlebige und skalierbare Elektrolyseure konzipieren – inklusive digitaler Zwillinge, die Prozessschritte bei Produktion, Inbetriebnahme und Wartung simulieren.

Journalistenkontakte:

Dennis Christmann

Sprecher Industrietechnik

Telefon: +49 711 811-58178

Twitter: @BoschPresse

Dörthe Warnk

Sprecherin Energie & Gebäudetechnik

Telefon: +49 711 811-55508

Twitter: @d_warnk

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.