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IAA Transportation 2024: Bosch wächst mit Software und Technik für Trucks und Transporter

Neuaufstellung der Nutzfahrzeugsparte ab 2025

  • Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn: „Antriebswende der Nutzfahrzeuge wird nur mit Technologieoffenheit gelingen.“
  • Geschäftsentwicklung: Unternehmensbereich Mobility verzeichnet 2024 trotz des sehr anspruchsvollen Marktumfelds ein leichtes Umsatzwachstum.
  • Antriebsvielfalt: 2035 wird nach Bosch-Prognose gut jeder dritte neue Lkw mit Batterie an Bord fahren; jeder zehnte mit Brennstoffzelle.
  • E/E-Architektur: Wachsende Anzahl vernetzter Software und Services für Flottenmanagement erfordert Updatefähigkeit von Nutzfahrzeugen.
Athanassios Kaliudis

Athanassios Kaliudis

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Stuttgart / Hannover – Der Güterverkehr ist eine wichtige Säule der Wirtschaft. Damit ihre grüne Transformation gelingt, müssen Nutzfahrzeuge Güter mit alternativen Antrieben transportieren. Die Branche ist daher in Bewegung – und Bosch geht voran. Das Technologieunternehmen weitet sein Produkt- und Lösungsportfolio aus und setzt einmal mehr auf Vielfalt: „Die Antriebswende der Nutzfahrzeuge wird nur dann gelingen, wenn wir technologieoffen agieren und alle Antriebsformen weiterentwickeln und effizienter machen“, sagte Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility, im Rahmen der diesjährigen Fachmesse „IAA Transportation“ in Hannover. „In den kommenden Jahren erwarten wir durch das sich weiterhin abzeichnende Wachstum des globalen Güterverkehrs sowie den zeitgleichen Umstieg bei Nutzfahrzeugen auf alternative Antriebe einen weiteren Wachstumsschub für unser Geschäft“, so Heyn. „Das Geschäft mit großen Fahrzeugen ist für uns alles andere als eine kleine Sache – wir setzen in der Mobilitätssparte jeden vierten Euro mit Trucks und Transporter um.“

Für die weltweite Fahrzeugproduktion wird 2024 eine Stagnation gegenüber dem Vorjahr erwartet. Ein gutes Schlussquartal vorausgesetzt, geht das Unternehmen trotz des sehr anspruchsvollen Marktumfelds von einem leichten Umsatzwachstum 2024 bei Bosch Mobility aus. Bis 2029 peilt Bosch Mobility weiterhin einen weltweiten Umsatz von mehr als 80 Milliarden Euro an.

Neue Aufstellung für Nutzfahrzeuggeschäft

Bosch will die Chancen nutzen, die sich aus dem Wachstum des globalen Güterverkehrs und dem Umstieg auf alternative Antriebe ergeben. Deshalb stellt das Unternehmen sein Nutzfahrzeuggeschäft innerhalb des Bereichs Mobility derzeit neu auf. Ab Januar 2025 bündelt das Unternehmen unter der Leitung von Jan-Oliver Röhrl, Executive Vice President Commercial Vehicles and Off-Road, wichtige Kompetenzen in einer neuen Geschäftseinheit und führt Systementwicklung sowie Produkt- und Portfoliomanagement für Trucks und Off-Road-Anwendungen zusammen. „Wir sind überzeugt, dass wir durch diese neue Aufstellung einen Mehrwert für unsere Kunden bieten und noch erfolgreicher zusammenarbeiten werden. Wir wollen gemeinsam Nutzfahrzeuge noch effizienter und sicherer auf die Straße bringen“, sagte Röhrl im Rahmen der IAA Transportation 2024.

Um das zu erreichen, setzt Bosch auf Antriebsvielfalt und Technologieoffenheit. Das Unternehmen geht internen Prognosen zufolge davon aus, dass 2030 weltweit etwa 20 Prozent aller neu zugelassen Nutzfahrzeuge schwerer als sechs Tonnen über einen batterieelektrischen Antrieb verfügen; circa drei Prozent werden mit Brennstoffzellen fahren. Demnach wird 2035 schon gut jeder dritte Lkw mit einer Batterie an Bord bewegt, jeder zehnte mit einer Brennstoffzelle. Zu diesem Zeitpunkt findet sich dann auch der Wasserstoffmotor auf der Straße, wenn auch noch etwas weniger häufig. Klar ist: Der Güterverkehr kann nur elektrisch rollen, wenn auch die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. „Wir brauchen in Deutschland und Europa einen konsequenten und schnelleren Ausbau von E-Ladestationen und Wasserstofftankstellen“, so Heyn.

Für Bosch gilt: Die unterschiedlichen Antriebstechnologien stehen nicht in Konkurrenz zueinander – im Gegenteil. Die Vielfalt erlaubt es Herstellern, sich für die jeweils optimale Lösung je nach Einsatzbedarf zu entscheiden. Daher entwickelt Bosch nicht nur die Antriebstechniken für Batterie, Brennstoffzelle und Wasserstoffmotor weiter, sondern macht auch moderne Verbrenner noch effizienter. Mit Blick auf die riesige Bestandsflotte können hierbei insbesondere auch synthetische Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Assistenzsysteme für Nutzfahrzeuge sind auf der Überholspur

Auf der „IAA Transportation“ zeigt Bosch seine Ideen, Innovationen und Lösungen für den modernen Güterverkehr. Doch auch fern ab von Hannover verändert Bosch-Technik bereits heute die Art und Weise, wie wir Waren von A nach B transportieren. In China etwa ist eine Bosch E-Achse für schwere Nutzfahrzeuge mit einem Gewicht von 18 bis 49 Tonnen in Serie gegangen – Getriebe, E-Motor, Kupplungsaktuator, Inverter und Differential sind vollständig integriert. Die Lösung eignet sich sowohl für batterieelektrisch als auch mit Brennstoffzellen-Elektromodulen angetriebene Fahrzeuge. Ferner sind in Indien erste Testfahrzeuge mit Wasserstoffmotor auf der Straße. Bosch liefert hierfür mit Einspritzsystemen, Sensoren, Tankventilen und Steuergeräten samt Software entscheidende Komponenten für den Wasserstoffantrieb. Und in den USA arbeiten Bosch und das Unternehmen FirstElement Fuel intensiv an einer sogenannten Kryopumpe, die 2025 in Kalifornien erstmals in Betrieb gehen wird. Mit der neuen Pumpe werden sich Nutzfahrzeuge deutlich einfacher und vor allem schneller betanken lassen – innerhalb von nur zehn Minuten mit ausreichend Wasserstoff für 1 000 Kilometer Fahrt!

Auch das Geschäft mit Assistenzsystemen bleibt für Bosch ein wichtiger Bestandteil seiner Nutzfahrzeugstrategie. Einer internen Bosch-Studie zufolge lässt sich mit Hilfe des Spurhalteassistenten „Lane Keep Assist“ etwa jeder achte Unfall, den ein schwerer Lkw verursacht, vermeiden. Das System rettet nicht nur Leben, sondern vermeidet auch Kosten durch Sachschäden für Transportunternehmen. Der „Electronic Horizon“ wiederum ist ein Assistent von Bosch, der das kraftstoff- und emissionssparende Fahren von schweren Trucks ermöglicht. Er sammelt Daten, etwa über Topografie, Kurvenradien oder Verkehrsschilder und passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs intelligent an die Umgebung an, indem er auch die kinetische Energie des Lkw nutzt. Das System funktioniert sowohl auf Autobahnen als auch im Stadtverkehr. Für Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor kann es den Treibstoffverbrauch um bis zu fünf Prozent senken und damit die CO₂-Emissionen reduzieren. Elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge haben eine bessere Energieeffizienz – was im Ergebnis zu einer höheren Reichweite führt. Mehr als eine Million Fahrzeuge sind heute schon mit dem „Electronic Horizon“-System von Bosch ausgestattet.

Auch Trucks und Transporter müssen updatefähig sein

Mit dem Wandel in der Autoindustrie hin zur softwaredefinierten Mobilität steht auch Nutzfahrzeugen ein Paradigmenwechsel bevor. Allein schon die wachsende Anzahl an vernetzten Services und Lösungen für das Flottenmanagement macht es zwingend erforderlich, dass Trucks und Transporter – ähnlich dem Pkw-Sektor – updatefähig sein müssen. Die goldene Regel hierfür: weniger Fahrzeugcomputer und somit weniger Komplexität in der elektrisch/elektronischen Architektur des Fahrzeugs. Die heute in mehreren verschiedenen Rechnern verteilte Intelligenz wird zukünftig in wenigen Fahrzeugcomputern gebündelt. Bosch begleitet Hersteller beim Übergang von der Hardware- zur softwaredefinierten Mobilität auch in der Nutzfahrzeugsparte – und bietet gleichzeitig eine Vielzahl passender Software und Dienstleistungen an.

Mit seiner digitalen Service-Plattform für die Logistik, genannt L.OS, geht Bosch auch ganz gezielt Herausforderungen in der Transport- und Logistikbranche an. Hierbei arbeitet das Unternehmen unter anderem mit Amazon Web Services zusammen. Herzstück des Software-Ökosystems für Frachtführer und Spediteure ist ein Marktplatz, der zentralen Zugriff auf digitale Lösungen verschiedener Anbieter rund um das Logistikgeschäft bietet – und zwar alles in einem nahtlosen Erlebnis: Fahrer-, Transport- und Flottenmanagement, Routenplanung und Parken sowie Finanzdienstleistungen und Lieferkettentransparenz.

Vernetzungslösungen von Bosch helfen auch Mobilitäts- und Logistik-Dienstleistern, ihre Fahrzeuge möglichst effizient einzusetzen und Ausfallzeiten zu minimieren. Die technische Basis hierfür ist ein nachrüstbares Bosch-Steuergerät, das dem Flottenbetreiber herstellerübergreifend den Zugriff auf die Betriebs- und Diagnosedaten eines Fahrzeugs erlaubt und damit vielfältige datenbasierte Services ermöglicht. Die Funktion „Retrofit Efficiency Module“ (Remodul) etwa erkennt die Fahrstrecke eines Trucks und passt auf Basis zentral gespeicherter Erfahrungswerte die Geschwindigkeit bei Bedarf leicht an. Dies kann den Verbrauch um bis zu vier Prozent senken – ein attraktiver Kostenvorteil für Flottenbetreiber. „Vehicle Health“ wiederum erfasst standardisierte als auch herstellerspezifische Fehlercodes im Fahrzeug und wertet diese in der Cloud aus. Sich anbahnende Probleme lassen sich so frühzeitig erkennen, in verständlicher Weise darstellen und beispielsweise einen vorgezogenen Service vorschlagen. Die Zahl unvorhergesehener „Liegenbleiber“ lässt sich dadurch wesentlich reduzieren, was vor allem auch die Planbarkeit für die Betreiber deutlich verbessert.

Journalistenkontakt:
Athanassios Kaliudis,
Telefon: +49 711 811-7497
Mobil: +49 152 08651292
E-Mail: Athanassios.Kaliudis@de.bosch.com

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.