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Bosch präsentiert innovatives Kollisionswarnsystem für Gabelstapler auf der LogiMAT

Objekterkennung durch neuronale Netze

  • Neues Kollisionswarnsystem warnt Gabelstaplerfahrer aktiv akustisch und optisch in Gefahrensituationen
  • Intelligente Auswertungsmethoden erfassen stehende und bewegte Objekte
  • Mehr Sicherheit für Arbeitsbühnen durch innovative Ultraschall-Sensorik
Cornelia Dürr

Cornelia Dürr >

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Abstatt – Gabelstapler und andere Flurförderfahrzeuge sind als Arbeitsmittel in Logistik und Lagerhaltung nicht mehr wegzudenken. Bei der Nutzung von Gabelstaplern werden allerdings oft die davon ausgehenden Gefahren unterschätzt. Laut Informationen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden allein im Jahr 2020 mehr als 13500 Unfälle mit Personenschaden gemeldet, an denen Gabelstapler beteiligt waren. Um Unfälle zu vermeiden, müssen die Fahrer beim Fahren und Rangieren permanent das gesamte Umfeld des Staplers im Blick haben. Viele Fahrer leiden unter Dauerstress, der ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und oftmals in Fahrfehlern mündet. Hinzu kommen gesundheitliche Probleme durch das ständige Drehen des Kopfs beim Rückwärtsfahren. Das neue multikamerabasierte Kollisionswarnsystem von Bosch hilft dabei, die Unfallgefahr zu minimieren und den Stress für die Fahrer zu reduzieren, indem es die generelle Rundumsicht um das Fahrzeug verbessert und den Fahrer aktiv vor drohenden Kollisionen warnt. „Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Sicherheitsniveaus bei der Nutzung von Gabelstaplern und zur Reduzierung der gesundheitlichen Belastungen für die Fahrer“, erklärt Stefan Schenk, verantwortlich für den Bereich Off-Road bei der Robert Bosch GmbH.

Multikamerasystem mit aktiver Warnfunktion

Das Assistenzsystem besteht aus vier kompakten Nahbereichskameras und einem Steuergerät, das eine Rundumsicht des aktuellen Fahrzeugumfelds erzeugt und dem Staplerfahrer auf seinem Monitor anzeigt. Je nach Arbeitssituation und Informationsbedarf lassen sich unterschiedliche Ansichten auswählen und auf dem Display als Vollbild oder Splitscreen darstellen. Zusätzlich kann der Fahrer verschiedene Betrachtungsmodi wie Fahrspur-einblendung oder virtueller Kameraschwenk auswählen. Schon der auf der LogiMAT 2019 vorgestellte Sichtassistent sorgt für gute Rundumsicht auch bei sogenannten Blindspots, also einer Sichtbehinderung durch die Gabelbeladung. Durch die Erweiterung warnt das System nun in Gefahrensituationen zusätzlich durch eine Farbmarkierung im Monitor und ein akustisches Signal vor stehenden oder bewegten Objekten im Nahbereich des Fahrzeugs. Dazu wurden drei charakteristische, besonders gefahrenintensive Fahrszenarien identifiziert und daraus entsprechende Use-Cases für die Warnfunktion abgeleitet. Bei der Fahrt in einem Gang oder entlang von Regalreihen werden dem Gabelstaplerfahrer kniende, stehende und sich bewegende Personen vor und neben dem eigenen Fahrzeug angezeigt. Erkennt das System die Annäherung an eine Einmündung, schaltet es in den Kreuzungsmodus und warnt den Fahrer zusätzlich vor seitlich herannahenden Personen oder Fahrzeugen. Ein weiterer Vorteil des neuen Assistenzsystems ist die Warnfunktion während des Lagervorgangs. Die Detektion zielt dann auf Personen, die sich in einem Abstand bis 4 m relativ zum Fahrzeug bewegen.

Objekterkennung durch neuronale Netze

Damit das System drohende Kollisionen zweifelsfrei erkennen kann und nur vor relevanten Unfallgefahren warnt, werden zwei Auswertemethoden, die Objekterfassung und die Objekterkennung, miteinander kombiniert. Bei der Objekterfassung entscheidet die Systemlogik anhand charakteristischer Bewegungen, ob ein Objekt für die Kollisionswarnung relevant ist oder nicht, bei der Objekterkennung durch seine Form. Dazu wird das Bild des Objekts automatisch mit gespeicherten Bildmustern abgeglichen. „Das übernehmen sogenannte neuronale Netze, eine Softwarearchitektur aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, die auf die Wiedererkennung spezifischer optischer Muster trainiert werden. Die Verschmelzung der beiden Messprinzipien sorgt dafür, dass die drei Situationen mit potenziell kritischem Unfallrisiko durch die Kollisionswarnung vollständig abgedeckt und beispielsweise sowohl stehende als auch bewegte Objekte erfasst werden“, sagt Stefan Schenk.

Ultraschallsensor System für Hubarbeitsbühnen

Bosch hat bereits seit Januar diesen Jahres das neue 24-V-Ultraschallsensor-System für die Nahfeldüberwachung des Arbeitsbereichs in zwei Ausführungen auf dem Markt. Die Ultraschallsensoren lassen sich zur Absicherung von Blindbereichen, wie beispielweise einem Arbeitskorb bei Hubarbeitsbühnen, einsetzen. Auch wenn sich die Hardware der beiden 24-V-Systeme gleicht, gibt es Unterschiede bei der Verarbeitung der Sensordaten und damit beim Funktionsumfang. Während das einfachere System nur die reine Distanz zu einem Hindernis misst, bietet die Highend-Lösung zusätzlich eine Objektlokalisierung. Bosch legt Assistenzsysteme und -funktionen für Flurförderfahrzeuge, aber auch für andere Industrie- und Off-Highway-Anwendungen wie beispielsweise Bau-, Agrar- und Kommunalfahrzeuge, passgenau auf die jeweiligen Anforderungen aus.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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