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Bosch konzentriert sich bei stationären H2-Technologien auf Elektrolyse – Wasserstoff bleibt strategisches Geschäftsfeld

Elektrolyseur in Homburg
Joern Ebberg

Joern Ebberg

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Stuttgart – Bosch richtet seine Aktivitäten und Investitionen für stationäre Wasserstoff-Technologien neu aus. Das Technologieunternehmen konzentriert sich künftig stärker auf Technologien für die Wasserstoff-Erzeugung und das Angebot von Elektrolyse-Komponenten – vor allem PEM-Elektrolyse-Stacks (PEM = Protonenaustauschmembran). Die Aktivitäten im Hinblick auf die Industrialisierung und Serienentwicklung von Systemen zur dezentralen Energieversorgung auf Basis der Festoxid-Brennstoffzellentechnik (SOFC) werden vor diesem Hintergrund beendet. Die Forschungsaktivitäten zur Festoxid-Technologie setzt Bosch innerhalb seiner Konzernforschung fort. Auch sein hohes Engagement um die mobile Anwendung von H2 in Brennstoffzelle und Wasserstoffmotor setzt das Unternehmen unverändert fort.

In den vergangenen zehn Jahren hat Bosch gemeinsam mit Partnern die Festoxid-Brennstoffzellentechnologie für Systeme zur dezentralen Energieversorgung weiterentwickelt. Ein hoher technischer Reifegrad wurde erreicht und in mehr als 100 Pilotanlagen nachgewiesen. Der Markt hat sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch anders entwickelt als erwartet. Zum einen werden vor allem Systeme einer höheren Leistungsklasse mit CO2-Abscheidung nachgefragt, was die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Betrieb deutlich anspruchsvoller macht. Zum anderen hat die Verstromung von Wasserstoff in Europa, insbesondere in Deutschland, noch nicht die erforderliche Priorität. Im Ergebnis entsteht weiterer Entwicklungsaufwand in den kommenden Jahren, der die Wirtschaftlichkeit signifikant reduziert.

Angesichts volatiler Marktentwicklungen müssen wir als Unternehmen unsere Kräfte bündeln und unser Portfolio fokussieren. Wir sehen Wasserstoff als wichtigen Energieträger zur Dekarbonisierung des Energiesystems. Für die regenerative Erzeugung von Wasserstoff müssen weltweit in großem Umfang Elektrolyse-Anlagen mit leistungsfähigen Stacks aufgebaut werden. Darin liegen für Bosch mit unserem Know-how große Geschäftschancen. Darauf werden wir uns konzentrieren.

Dr. Thomas Pauer, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Power Solutions

„Angesichts volatiler Marktentwicklungen müssen wir als Unternehmen unsere Kräfte bündeln und unser Portfolio fokussieren. Wir sehen Wasserstoff als wichtigen Energieträger zur Dekarbonisierung des Energiesystems. Für die regenerative Erzeugung von Wasserstoff müssen weltweit in großem Umfang Elektrolyse-Anlagen mit leistungsfähigen Stacks aufgebaut werden. Darin liegen für Bosch mit unserem Know-how große Geschäftschancen. Darauf werden wir uns konzentrieren”, sagte Dr. Thomas Pauer, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Power Solutions.

Bosch beschäftigt im SOFC-Geschäft rund 550 Mitarbeitende, überwiegend in Deutschland. In enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern werden für diese Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen gesucht. Beispielsweise könnte sich für einen Teil der Mitarbeitenden eine Möglichkeit im Bereich der Elektrolyse ergeben. Die konkreten Maßnahmen sind Gegenstand der nun anstehenden Gespräche.

Im Ergebnis dieser überarbeiteten strategischen Ausrichtung hat Bosch seinen Technologiepartner Ceres Power darüber informiert, dass es die Technologiepartnerschaft geordnet beenden und gleichzeitig seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen wird. Der Bosch-Vertreter im Aufsichtsrat von Ceres Power wird mit sofortiger Wirkung zurücktreten. Bosch wird seine Minderheitsbeteiligung an Ceres Power künftig als nicht zum Kerngeschäft gehörende Finanzinvestition betrachten. Im Laufe der Zeit sollen zudem Desinvestitionsmöglichkeiten für die Minderheitsbeteiligung an Ceres Power geprüft werden.

Wasserstoff ist unverändert ein strategisches Wachstumsfeld von Bosch. Bis 2030 kann der Bosch-Umsatz mit Wasserstoff-Technik voraussichtlich in die Milliarden gehen. Vor allem der Markt für die H2-Erzeugung bewegt sich. Weltweit wird bis 2030 die Kapazität für die Wasserstoff-Elektrolyse zwischen 100 und 170 Gigawatt installierter Leistung erreichen. Am Ende der Dekade wird der Elektrolyse-Weltmarkt voraussichtlich ein Volumen von bis zu 37 Milliarden Euro haben. Mit seinem Elektrolyse-Stack ist Bosch auf Kurs zum Markteintritt in diesem Jahr.

Tags: Mobilität

Journalistenkontakt:
Jörn Ebberg
Telefon: +49 711 811-26223
E-Mail: Joern.Ebberg@de.bosch.com

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2024 nach vorläufigen Zahlen mit 55,9 Milliarden Euro rund 62 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 417 900 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2024). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 90,5 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 86 900 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.