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Pressemeldung #Wirtschaft
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Bosch beschleunigt mit Übernahme von Five die Software-Entwicklung für automatisiertes Fahren

Europas führendes Start-up für selbstfahrende Autos wird Teil von Bosch

  • Bosch-Geschäftsführer Dr. Markus Heyn: „Mit Five nehmen wir weiter Fahrt in der Softwareentwicklung für sicheres automatisiertes Fahren auf.“
  • Five beschäftigt an sechs Standorten in Großbritannien 140 Mitarbeiter.
  • Software-Bausteine aus den Entwicklungsumgebungen von Bosch und Five ergänzen sich.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Die Entwicklung selbstfahrender Autos gilt als Königsdisziplin in der Autoindustrie. Als einer der weltweit größten Anbieter von Mobilitätslösungen treibt Bosch den Fortschritt in diesem Feld voran und stärkt seine Kompetenzen jetzt zusätzlich mit Five, dem in Europa führenden Start-up für automatisiertes Fahren. An sechs Standorten in Großbritannien verfolgen rund 140 Mitarbeiter das Ziel sicherer selbstfahrender Fahrzeuge. Five hat Bosch den Vorzug vor weiteren Übernahme-Interessenten gegeben. Beide Unternehmen teilen eine gemeinsame Vision vom automatisierten Fahren und von sicheren automatisierten Fahrsystemen. Die Verträge mit Five sind Anfang April unterschrieben worden. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen.

„Automatisiertes Fahren soll den Straßenverkehr vor allem sicherer machen. Dafür wollen wir mit Five in der Software-Entwicklung weiter Fahrt aufnehmen und unseren Kunden Technik ‚made in Europe‘ anbieten“, sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Five, mit Hauptsitz im britischen Cambridge, soll Teil des Bosch-Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions werden. „Bei der Entwicklung des automatisierten Fahrens kommt es auch auf die Größe an. Bosch ist ein weltweit führender Anbieter in der Fahrerassistenz und verfügt über Schlüsseltechnologien und große Mengen an Daten, die für die Markteinführung sicherer selbstfahrender Systeme unerlässlich sein werden. Wir freuen uns, dass Five Teil von Europas stärkstem Akteur bei der Entwicklung von Lösungen auf SAE-Level 4 wird und wir am zukünftigen Erfolg von Bosch teilhaben können“, sagt Stan Boland, CEO von Five.

Automatisiertes Fahren soll den Straßenverkehr vor allem sicherer machen. Dafür wollen wir mit Five in der Software-Entwicklung weiter Fahrt aufnehmen und unseren Kunden Technik ‚made in Europe‘ anbieten

sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions

Simulationsumgebung erlaubt Tests und Validierung von Software

Seit der Gründung im Jahr 2016 hat Five ein Team von Experten in den Bereichen Cloud-Software, Absicherung, Robotik und maschinelles Lernen aufgebaut. In der Entwicklung des automatisierten Fahrens bis einschließlich SAE-Level 4 hat sich das Start-up mit moderner Software und Lösungen auf Basis von künstlicher Intelligenz schnell einen Namen gemacht. Inzwischen konzentriert sich Five vor allem auf eine cloudbasierte Entwicklungs- und Testplattform für die in selbstfahrenden Autos verwendete Software. Diese Plattform bietet Ingenieuren zum einen alle Programme, die sie benötigen, um Software für automatisiertes Fahren in kürzester Zeit zu erstellen. Zum anderen ermöglicht sie Tests der Software sowohl vor als auch während ihres Einsatzes in Testfahrzeugen. Mithilfe der Five-Plattform können zudem reale Daten aus einer Flotte von Testfahrzeugen analysiert, verschiedenste Testszenarien erstellt und eine Simulationsumgebung aufgebaut werden, die eine blitzschnelle Bewertung und Validierung des Systemverhaltens ermöglicht.

Agile Zusammenarbeit zwischen den Teams von Bosch und Five

Five wird die agile Projektstruktur für die Entwicklung selbstfahrender Autos bei Bosch stärken. Die Software-Entwicklungsumgebungen beider Teams ergänzen einander sehr gut und werden zu einer Lösung zusammengeführt. „Five ist das passende Puzzlestück für unsere Entwicklungsaktivitäten – vor allem auch durch das Mindset und die agile Arbeitsweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir kommen damit unserem Ziel näher, sicheres automatisiertes Fahren auf die Straße zu bringen“, sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions. Für Bosch ist die Übernahme zudem ein weiterer Schritt, seine Marktposition im Bereich Software und automatisiertes Fahren zu festigen. Erst kürzlich hat das Unternehmen mit dem Zukauf der Atlatec GmbH sein Portfolio um einen Spezialisten für hochauflösende Digitalkarten ergänzt. Damit ist Bosch das einzige Unternehmen, das seinen Kunden alle Bausteine für das automatisierte Fahren aus einer Hand anbieten kann – von der Aktorik über die Sensorik und den Karten bis hin zur Software und der Entwicklungsumgebung.

Bosch arbeitet an allen Stufen des automatisierten Fahrens

Automatisiertes Fahren ist und bleibt ein strategisches Geschäftsfeld von Bosch. Das Unternehmen ist Innovationsführer in diesem Bereich und hat mit seinen Fahrerassistenzsystemen und der dazugehörigen Sensorik früh die Basis für alle Stufen der Automatisierung gelegt. Parallel entwickelt Bosch auf der einen Seite Lösungen für Privatfahrzeuge mit Fokus auf Fahrerassistenz, teil- und bedingt automatisierte Systeme (SAE-Level 1 bis 3), um Fahren komfortabler und sicherer zu machen. Auf der anderen Seite arbeitet das Team an Lösungen für höhere Automatisierungsstufen mit Fokus auf Flottenfahrzeuge und neue Betreibermodelle. Insbesondere in der Logistik sieht Bosch attraktive Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftspotential für automatisierte Fahrsysteme nach SAE-Level 4. Daneben hat Bosch mit Automated Valet Parking die erste serienreife Fahrfunktion entwickelt, die ohne Fahrer auskommt.

Journalistenkontakt:

Jörn Ebberg,

Telefon: +49 711 811-26223

Twitter: @joernebberg

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 nach vorläufigen Zahlen mit 56,3 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen.Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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