Stuttgart/Brasilia – Jeden Tag verlieren nach Angaben von Global NCAP weltweit mehr als 3 000 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Grund dafür sind vor allem in Schwellenländern technisch oft nur unzureichend ausgerüstete Fahrzeuge, die Passagiere und Passanten entsprechend schlecht schützen. Für Bosch ist jeder Verkehrstote einer zu viel. Mit unseren Technologien können wir weltweit Menschenleben schützen, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel. Bosch unterstützt deshalb die Initiative Stop the Crash der Verbrauchervereinigung Global New Car Assessment Programm (Global NCAP). Mit der Kampagne soll die Bekanntheit von Sicherheitssystemen wie ESP, Notbremssystemen und Motorrad-ABS insbesondere in Wachstumsmärkten gesteigert werden. Die Wirksamkeit der verschiedenen Technologien wird bei der Auftaktveranstaltung der Initiative vom 17. bis 19. November in Brasilia mit Fahrdemonstrationen gezeigt. Stop the Crash unterstützt die Vereinten Nationen zudem in ihrem Ziel, die Zahl von jährlich aktuell 1,25 Millionen Verkehrstoten weltweit bis 2020 zu halbieren.
Bosch-Erfindung ESP hat seit 1995 in Europa 260 000 Unfälle verhindert
Bosch arbeitet seit vielen Jahren an der Vision des unfall- und verletzungsfreien Fahrens. Dabei hat das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen: Seit der Markteinführung im Jahr 1995 durch Bosch hat das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) laut einer Studie der Bosch-Unfallforschung allein in Europa bereits 260 000 Unfälle verhindert und rund 8 500 Leben gerettet. ESP ist nach dem Sicherheitsgurt und vor dem Airbag das wichtigste Sicherheitssystem im Fahrzeug, sagt Hoheisel. Bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle könnten mit ESP verhindert werden, wenn alle Fahrzeuge das Antischleudersystem an Bord hätten. Bosch hat seit 1995 mehr als 150 Millionen ESP-Systeme gefertigt.
Europaweit haben bereits neun von zehn Neufahrzeugen ESP an Bord
Seit dem 1. November 2014 ist ESP innerhalb der Europäischen Union für alle neuzugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Pflicht. Europaweit sind auch deshalb bereits 90 Prozent aller neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit ESP ausgerüstet. Zum Vergleich: Weltweit sind es nur 64 Prozent. Global NCAP ruft daher alle UN-Mitgliedsstaaten auf, ESP bis 2020 für alle Neuwagen vorzuschreiben. Dies gelte vor allem für Länder mit einer bedeutenden Automobilproduktion. Dass alle Fahrzeuge verpflichtend mit ESP ausgestattet werden sollten, ist auch eine Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dadurch könnten rund um den Globus viele Menschenleben gerettet werden. Weltweit gesehen schreiben neben der Europäischen Union auch Australien, Kanada, Israel, Neuseeland, Russland, Südkorea, Japan sowie die Türkei und die Vereinigten Staaten das Schleuderschutzsystem gesetzlich vor.
Bosch-Notbremssysteme schützen verletzliche Verkehrsteilnehmer
ESP ist zugleich die Basistechnologie für viele Fahrerassistenzsysteme. Diese unterstützen Autofahrer gezielt, wenn es brenzlig wird – etwa beim Wechseln und Halten der Spur sowie beim Ausweichen oder Bremsen vor einem Hindernis. Auffahrunfälle zählen zu den schlimmsten Kollisionen – insbesondere wenn Passanten oder Radfahrer beteiligt sind. Automatische Notbremssysteme können derartige Kollisionen ganz verhindern oder zumindest die Folgen deutlich abmildern. Erkennt ein Radar- oder Videosensor ein potenzielles Hindernis vor dem Auto, wird die Bremsanlage zunächst auf eine Vollbremsung vorbereitet und der Fahrer gewarnt. Bleibt dessen Reaktion aus, leitet das System eine Teilbremsung ein. Sobald der Fahrer dann auf das Bremspedal tritt, unterstützt ihn das System dabei, den Unfall zu vermeiden. Reagiert der Mensch am Steuer auch auf die Teilbremsung nicht und das System erkennt, dass ein Unfall unvermeidbar ist, leitet es eine Vollbremsung ein. Im Stadtverkehr kann das Notbremssystem von Bosch bis zu einer Geschwindigkeit von rund 40 Stundenkilometer Kollisionen mit einem stehenden Fahrzeug ganz verhindern.
Allein in Deutschland bis zu 72 Prozent weniger Auffahrunfälle möglich
Laut Bosch-Unfallforschung können mit einem automatischen Notbremssystem allein in Deutschland bis zu 72 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschäden vermieden werden, hätten alle Fahrzeuge ein solches System an Bord. Bosch bietet automatische Notbremssysteme für alle Fahrzeugklassen an. Besonders auf Basis seines Mittelbereichsradarsensors MRR hat das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen auch eine kostengünstige Lösung für Kompakt- und Kleinwagen im Programm. Insgesamt war 2014 bereits knapp ein Viertel aller neu zugelassenen Personenwagen in Deutschland mit einem Notbremssystem ausgestattet. In den USA verpflichten sich derzeit führende Automobilhersteller, automatische Notbremssysteme serienmäßig in Fahrzeugen anzubieten.
Motorrad-ABS: ein Viertel weniger Unfälle mit Toten und Verletzten
Für die Sicherheit von Motorradfahrern hat Bosch bereits Mitte der 1990er Jahre ein Antiblockiersystem entwickelt. ABS kann ein Viertel aller Motorradunfälle mit Toten und Verletzten verhindern, sagt Hoheisel. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile in vielen Ländern eine Gesetzgebung, die dieses Sicherheitssystem vorschreibt. Wie im Auto verhindert ABS auch im Motorrad bei Vollbremsungen ein Blockieren der Räder. Motorradfahrer können daher ohne Angst und mit mehr Kraft bremsen. Die Maschine bleibt stabil und ein Sturz wird vermieden. Bosch bietet für alle Arten von motorisierten Zweirädern passende Lösungen. Neben der Optimierung von Größe und Gewicht liegt der Fokus auf der Reduzierung der Kosten. Dadurch bringt Bosch ABS-Technik in alle Fahrzeugklassen und Märkte. Dazu gehören auch die in Schwellenländern ebenso beliebten wie preissensiblen Kleinmotorrädern mit bis zu 250 Kubikzentimeter Hubraum.
Weiterführende Links:
http://bit.ly/1PDSwwO
https://youtu.be/ZsS73_d-qUM
www.stopthecrash.org
www.globalncap.org
Journalistenkontakt:Jörn Ebberg, Telefon: +49 711 811-26223
Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
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