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Bosch setzt im Verdrängungswettbewerb auf Partner oder Käufer

Dialog mit Arbeitnehmervertretern fortgeführt

  • Kundgebung vor Bosch-Unternehmenszentrale mit knapp 2 000 Teilnehmern
  • Treffen der Geschäftsführung mit Arbeitnehmervertretern
  • Zukunftssicherung durch Wachstum und bessere regionale Aufstellung

Gerlingen– Am Donnerstag, den 2. Juli 2015, hat vor der Unternehmenszentrale von Bosch in Gerlingen eine von Arbeitnehmervertretern initiierte Kundgebung stattgefunden. Anlass war die geplante Neuausrichtung des Bosch-Geschäftsbereichs Starter Motors and Generators. Das Unternehmen hatte am 9. Juni 2015 bekannt gegeben, dass für den Geschäftsbereich ein Partner oder Käufer gesucht werden soll. Nach offiziellen Schätzungen nahmen knapp 2 000 Personen an der Veranstaltung teil.

In einem Gespräch mit Arbeitnehmervertretern erläuterten Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, und Christoph Kübel, Arbeitsdirektor und Bosch-Geschäftsführer, die Gründe für die geplante Neuausrichtung des Geschäftsbereichs. Darüber hinaus zeigten sie Verständnis für die Reaktion der Kundgebungsteilnehmer. „Wir nehmen die Verantwortung für unsere Mitarbeiter sehr ernst. Daher haben wir diesen Schritt sorgfältig abgewogen. Aber wir sind überzeugt davon, dass die Zukunftsfähigkeit des Bereichs langfristig nur mit einem Partner oder Käufer zu gewährleisten ist“, sagte Denner. „Unsere Verantwortung gilt natürlich dem Bereich Starter Motors and Generators, aber auch dem Gesamtunternehmen und dessen Sicherung.“

Konstruktiver Dialog zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern
Bei dem heutigen Treffen hat das Unternehmen die Bereitschaft erklärt, mit den Arbeitnehmervertretern offen über die Neuausrichtung sowie die Auswirkung auf die Beschäftigung zu beraten. „Wir werden alle Schritte fair und verantwortungsvoll gestalten“, versicherte Kübel. „Sollte es zu einem endgültigen Übergang in ein neues Unternehmen kommen, wird den Mitarbeitern vorher der potenzielle Erwerber bekannt sein. Das ist ein Zeichen von Offenheit und Transparenz.“ Auch die frühzeitige Information der Arbeitnehmervertreter und Mitarbeiter über die geplante Neuausrichtung folge diesem Anspruch. Entsprechend sei das heutige Treffen konstruktiv verlaufen und bilde eine erste Basis für den weiteren Austausch zu Beschäftigungsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit. Kübel betonte weiter: „Es geht uns um die langfristige Zukunftsfähigkeit des Geschäftsbereichs Starter Motors and Generators und die damit verbundenen Arbeitsplätze.“

Zukunftssicherung durch Wachstum und verbesserte regionale Aufstellung
Im Markt für Starter und Generatoren existieren erhebliche Überkapazitäten. Daher besteht ein hoher Kosten- und Wettbewerbsdruck. Zusätzlich geraten Starter und Generatoren aufgrund technischer Trends unter Druck. Das Downsizing, also kleinere Motoren mit kleineren Startern, reduziert die Wertschöpfung. In der Folge entsteht ein Verdrängungswettbewerb, bei dem nur eine Spitzenposition im Markt langfristige Erfolgs- und Wachstumsperspektiven bietet. Gemeinsam mit einem Partner oder Käufer kann der Geschäftsbereich Starter Motors and Generators durch Bündelungseffekte seine Kosten deutlich senken und durch eine bessere regionale Aufstellung seine Marktposition verbessern. Das gilt vor allem in den Wachstumsmärkten Asien und Nordamerika.

Sanierungsanstrengungen erfolgreich, aber langfristig nicht ausreichend
Der Bereich Starter Motors and Generators hat in den vergangenen Jahren einen erfolgreichen Wandel vollzogen. Zuletzt konnten die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Geschäftsergebnisse deutlich verbessert werden. Das ist auch auf den Einsatz und die Beiträge der Mitarbeiter zurückzuführen. Unabhängig davon konnte jedoch keine Marktposition erreicht werden, die eine langfristig erfolgreiche Zukunft des Geschäfts in einem Verdrängungswettbewerb ermöglichen würde.

Bis Ende 2015 soll der Geschäftsbereich in eine rechtlich selbständige Einheit ausgegliedert werden. Zudem sollen qualifizierte Partner und Kaufinteressenten mit einem klaren Konzept zur Weiterentwicklung und langfristigen Ausrichtung des Geschäfts gesucht werden.

Bosch kompakt:
Information zur geplanten Neuausrichtung


Journalistenkontakt:
René Ziegler, Telefon: +49 711 811-7639

Tags: Partner, Käufer, Kübel, Verdrängungswettbewerb

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

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