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Bosch erwartet Wachstumsimpulse aus Indien

Denner: Wollen Asiengeschäft bis 2020 verdoppeln

  • Seit 2010 mehr als 680 Millionen Euro in Indien investiert
  • Anzahl der Innovationen pro Jahr deutlich gesteigert
  • Hohes Wachstumspotenzial bei Motorrad-Antriebssystemen

Bangalore/Stuttgart – Die Bosch-Gruppe erwartet für die kommenden Jahre wieder stärkere Wachstumsimpulse aus Indien und rechnet mittel- und langfristig mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Land. Entsprechend sieht das Unternehmen Indien als eine tragende Säule der Wachstumsstrategie in Asien-Pazifik. „In den vergangenen zehn Jahren hat Bosch den Umsatz in Asien-Pazifik auf 11,1 Milliarden Euro im Jahr 2013 verdoppelt. Bis 2020 streben wir eine erneute Umsatzverdopplung in der Region an“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, während eines Pressegesprächs in Bangalore, Indien. Nach einem voraussichtlichen Wirtschaftswachstum von rund 4,8 Prozent in diesem Jahr werde Indien 2015 um sechs Prozent zulegen und somit neben China zu den globalen Wachstumslokomotiven gehören. „Wir gehen davon aus, dass Indien sich bis Ende der Dekade als fünftgrößter Fahrzeughersteller der Welt etablieren wird“, sagte Denner.

Die Bosch-Gruppe ist bereits seit 1922 auf dem Subkontinent vertreten. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen in Indien seinen Umsatz mehr als verdreifacht auf rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2013. Bosch beschäftigt derzeit 27 000 Mitarbeiter an zehn indischen Produktions- und sieben Entwicklungsstandorten. Seit 2010 hat die Bosch-Gruppe rund 680 Millionen Euro in den Ausbau von Fertigungen und Forschungseinrichtungen investiert, davon rund 160 Millionen Euro alleine im laufenden Jahr.

Innovative Lösungen aus Indien
In Indien betreibt das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch das größte Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands und beschäftigt dort 10 500 Forscher und Entwickler. „Wir entwickeln innovative Lösungen, die in unseren Erzeugnissen weltweit zum Einsatz kommen“, sagte Steffen Berns, Präsident der Bosch-Gruppe in Indien. Die gestiegene Zahl an Patentanmeldungen belegt die erfolgreiche Arbeit: Waren es 2008 noch 20 angemeldete Erfindungen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 220. „Das ist mehr als eine Verzehnfachung innerhalb von nur fünf Jahren“, betonte Berns. Zu den besonderen Entwicklungen aus dem Zentrum in Bangalore gehört eine kompakte Netzhautkamera mit einer speziellen Software, mit der frühzeitig Erkrankungen wie der Graue Star erkannt werden können. Diese schnelle und kostengünstige Augendiagnostik sei perfekt auf den indischen Alltag zugeschnitten – und könne problemlos auch in ähnlichen Regionen eingesetzt werden.

Dynamisches Wachstum auf dem Zweiradmarkt
Ebenfalls gute Chancen verspricht sich Bosch vom boomenden Motorradmarkt: Mit einer Wachstumsrate von 14 Prozent gehört er zu den besonders dynamisch wachsenden Märkten in Indien. „Wir erwarten, dass im Jahr 2020 die Zahl der jährlich abgesetzten Zweiräder auf dem Subkontinent 27 Millionen Einheiten erreichen wird“, so Denner. Es wird prognostiziert, dass die Zahl der weltweit verkauften Motorräder einschließlich elektrisch betriebener eScooter bis Ende der Dekade von heute 100 auf 150 Millionen Stück steigt. Zum Vergleich: Für 2020 geht Bosch davon aus, dass weltweit rund 110 Millionen Neuwagen produziert werden.

Vor diesem Hintergrund steigt Bosch auch mit neuen Antriebssystemen in den weltweiten Motorradmarkt ein. Dabei sind besonders in Asien und Indien effiziente Antriebe ein wichtiger Fortschritt, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Deshalb hat Bosch speziell für den indischen und asiatischen Markt ein kostengünstiges und gleichzeitig robustes Motor-Management-System entwickelt. In Asien werden aktuell viele Maschinen noch mit Vergasern betrieben. Genau hierin sieht Bosch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil seiner Technologie: „Die elektronisch gesteuerte Einspritzung kann im Vergleich zum nicht gesteuerten Vergaser je nach Nutzung bis zu 16 Prozent Kraftstoff einsparen“, so Denner. Das reduziere auch die Emissionen und den Ressourcenverbrauch deutlich. Zudem liefert Bosch beispielsweise bereits Sicherheitslösungen für Motorräder wie ABS oder die neue Stabilitätskontrolle MSC, die die Sicherheit beim Bremsen und Beschleunigen auch in Schräglage erhöht.

Tags: Indien, Wachstumsimpulse, Erwartet

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.