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Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
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Pionierarbeit im automobilen IT-Dschungel

software defined car

Projekt erarbeitet Grundlagen für neue Software-Entwicklungsmethodik künftiger Fahrzeuggenerationen

  • Projekt „Software-defined Car“ (SofDCar) soll neue Methoden und Prozesse für das Auto der Zukunft und seine effektive Datennutzung entwickeln.
  • Software-Updates und neue Funktionen werden künftig über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs möglich.
  • Bosch als Konsortialführer des Projektes mit den Partnern BooleWorks, ETAS, Mercedes-Benz, P3 digital services, Universität Stuttgart, Vector Informatik, T-Systems, ZF Friedrichshafen, FKFS, FZI, KIT und e-mobil BW.
  • Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Die IT im Auto kommt einem Orchester gleich, zu dem immer mehr Musiker stoßen. Fachleute aus Industrie und Wissenschaft wollen nun gemeinsam standardisierte Regeln und Prozesse schaffen, damit die elektronischen Mitspieler im Fahrzeug nicht aus dem Takt kommen. Denn nur ein konzertiertes Zusammenspiel aller ist die Voraussetzung, dass neue Funktionen im und um das Fahrzeug künftig schneller entwickelt werden und sicher zu den Autofahrern kommen – ein Fahrzeugleben lang. Daran arbeiten seit August 2021 insgesamt 13 Unternehmen und Forschungseinrichtungen im öffentlich geförderten Projekt „Software-Defined Car“ (kurz: SofDCar). „Mit einer neuen Sicht auf Software und Daten legen wir die Grundlagen für sehr viel mehr Flexibilität im Umgang mit neuen Funktionen und Daten rund um moderne Fahrzeuge“, sagt Dr. Andreas Westendorf. Er leitet das Projekt beim Konsortialführer Bosch. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 43 Millionen Euro gefördert.

Mit einer neuen Sicht auf Software und Daten legen wir die Grundlagen für sehr viel mehr Flexibilität im Umgang mit neuen Funktionen und Daten rund um moderne Fahrzeuge,

sagt Dr. Andreas Westendorf von Bosch.

Zu den Projektpartnern aus der Industrie zählen BooleWorks GmbH, ETAS GmbH, Mercedes-Benz AG, P3 digital services GmbH, T-Systems International GmbH, Vector Informatik GmbH, ZF Friedrichshafen AG sowie als assoziierter Partner die Landesagentur e-mobil BW GmbH. Zudem beteiligen sich mit der Universität Stuttgart, dem Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), dem FZI Forschungszentrum Informatik und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) namhafte wissenschaftliche Einrichtungen.

Datenkomplexität beherrschbar machen und kontinuierliche Updates ermöglichen

In aktuellen Fahrzeugen sind heute teilweise über 100 Steuergeräte verbaut. Die hohe Komplexität der elektrischen und elektronischen Systeme und ihrer Architektur nimmt künftig jedoch weiter zu, muss gleichzeitig aber beherrschbar bleiben. Nur so ist es in Zukunft möglich, dass Fahrzeugfunktionen über den gesamten Lebenszyklus eines Autos hinweg – immerhin bis zu 20 Jahre – jederzeit aktualisierbar und damit sicher bleiben. Ein Regelwerk für die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen elektronischen Komponenten und Systeme im Auto wird daher mehr denn je gebraucht. Ziel des Projekts „SofDCar“ ist es, dass künftig alle Software-Updates und -Upgrades Regeln und Prozessen folgen, durch die sie kontrollierbar sind und dem Einsatz einer konsequenten Methodik für funktionale und IT-Sicherheit unterliegen. Das stellt sicher, dass sich einzelne Programme nicht gegenseitig stören und im System fehlerfrei arbeiten. „Das Projekt „SofDCar“ hat die Aufgabe übernommen, den IT-Dschungel im Auto zu kartographieren. Unser Ziel ist es, die Prozesse für die Erstellung und Wartung von Software für die Fahrzeugdomäne über moderne, firmenübergreifende Entwicklungstoolketten und DevOps-Methoden grundlegend zu ordnen“, erklärt Westendorf. Das ermöglicht komplexere Funktionen und Sicherheitsmethoden, die beispielsweise auch für das automatisierte Fahren erforderlich sind.

Ein neuer Digitaler Zwilling für die Fahrzeugarchitektur der Zukunft

Teil des Projekts ist die Entwicklung eines erweiterten Digitalen Zwillings, also eines virtuellen Abbilds der Entwicklungs- und Laufzeitdaten eines Fahrzeugs. Dieser Zwilling umfasst künftig die im Fahrzeug und in der Cloud verteilten Daten – von der Herstellung eines Fahrzeugs bis zu seiner Verschrottung. Damit geht dieser deutlich über das bisher unter dem Begriff Digitaler Zwilling gefasste Bild hinaus, da er erstmals den gesamten Lebenszyklus eines modernen Fahrzeugs umfasst und auch die Domänen Cloud, Apps, Backend- sowie Entwicklungssysteme einschließt. Das Projekt will damit sicherstellen, dass sich der Informationsfluss von Fahrzeugdaten und Softwareversionen wie ein roter Faden durch alle Datenbanken und Server zieht. Aktualisierungen der Software und neue digitale Funktionen und Dienste lassen sich somit zu jeder Zeit einfacher und vor allem schneller umsetzen. „Der digitale Zwilling ist der IT-optimierte Partner des Autos und erweitert es dadurch zu einem modernen elektronischen Gerät in der Cloud“, sagt Westendorf.

Projektteilnehmer:

Robert Bosch GmbH (Konsortialführer), www.bosch.com
ETAS GmbH, www.etas.com
Mercedes-Benz AG, www.daimler.com
Universität Stuttgart, www.uni-stuttgart.de
Vector Informatik GmbH, www.vector.com
T-Systems International GmbH, www.t-systems.com
ZF Friedrichshafen AG, www.zf.com
FKFS Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart, www.fkfs.de
FZI Forschungszentrum Informatik, www.fzi.de
KIT Karlsruher Institut für Technologie, www.kit.edu
P3 digital services GmbH, www.p3-group.com
BooleWorks GmbH, www.booleworks.com
e-mobil BW GmbH (assoziierter Partner), www.e-mobilbw.de

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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