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Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
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Explosionen, die Leben retten

Bosch verhindert Stromschläge bei Unfällen mit Elektroautos

  • Mikrochips von Bosch steuern kleine Sprengladungen an der Batterie von Elektrofahrzeugen und kappen bei einem Unfall die Stromverbindung.
  • Mehr Sicherheit für Fahrzeuginsassen, Rettungskräfte und Ersthelfer.
  • Halbleiterchips von Bosch lösen auch Airbags zuverlässig aus.
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Reutlingen – Mit zunehmend mehr Elektroautos auf den Straßen wächst bei vielen Autofahrern die Unsicherheit, was im Fall eines Unfalls zu beachten ist. Auch Rettungskräfte stehen angesichts der elektrischen Antriebe vor neuen Herausforderungen. Fakt ist: Wie herkömmliche Fahrzeuge haben auch Elektroautos entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Damit nach einem Unfall beispielsweise keine Gefahr eines Stromschlags besteht, kommen Halbleiter von Bosch zum Einsatz. Speziell entwickelte Mikrochips schalten in Sekundenbruchteilen den Strom im Fahrzeug ab. Sie sorgen dafür, dass Rettungskräfte ungehindert arbeiten können und sowohl Fahrzeuginsassen als auch Ersthelfer sicher sind. „Mit unserer Halbleitertechnik leisten wir einen wichtigen Beitrag, für die Sicherheit von Fahrzeugen mit Hybrid- und Elektroantrieben“, sagt Jens Fabrowsky, Mitglied des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Automotive Electronics. Die Halbleiterchips von Bosch sind Teil von speziellen Sicherheitssystemen der Fahrzeughersteller, die bei einem Unfall die Batterie zuverlässig abklemmen. „Die steigende Zahl an Elektrofahrzeugen und die damit verbundenen Unfälle macht Systeme unerlässlich, die schnelles und sicheres Retten und Bergen von Unfallopfern gewährleisten“, fordert auch Karl-Heinz Knorr, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.

Mit unserer Halbleitertechnik leisten wir einen wichtigen Beitrag, für die Sicherheit von Fahrzeugen mit Hybrid- und Elektroantrieben.

Jens Fabrowsky, Mitglied des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Automotive Electronics

Kleine Explosionen kappen die Kabel

Vielerorts herrscht Skepsis, ob bei Elektroautos im Fall eines Unfalls das Risiko besteht, dass beschädigte Leitungen die Karosserie unter Strom setzen. Immerhin liefern die Batterien von Fahrzeugen mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb eine Spannung von 400 bis 800 Volt. Damit Fahrzeuginsassen, Rettungskräfte oder Ersthelfer am Unfallort nicht in Berührung mit stromführenden Bauteilen kommen, sorgen Halbleiterchips von Bosch dafür, dass die Hochvoltbatterie im Auto automatisch abgeklemmt wird. Die Halbleiter sind Teil von pyrotechnischen Batterie-Trennsystemen, auch „Pyrofuse“ genannt. Diese Systeme sprengen bei einem Unfall ganze Teile der Verbindungsleitung zur Hochvoltbatterie mittels kleiner Treibsätze heraus, damit der Stromkreis schnell und wirkungsvoll unterbrochen wird. Die Halbleiter von Bosch spielen in diesen Systemen die entscheidende Rolle: Erkennt beispielsweise das Airbag-Steuergerät einen Unfall, lösen die gerade einmal zehn mal zehn Millimeter großen und nur wenige Gramm leichten Halbleiterwinzlinge die Pyrofuse aus. Durch kleine Explosionen treiben die Systeme anschließend einen Keil durch die Hochvoltleitung zwischen Batterieeinheit und Leistungselektronik und trennen die Verbindung. Das Fahrzeug wird damit stromlos geschaltet und die Gefahr eines Brandes oder Stromschlages wird gebannt.

Es gibt kaum einen Bereich in der modernen Automobiltechnik, in dem auf Mikrochips verzichtet werden kann.

Jens Fabrowsky

Komplexe Schaltungen auf wenigen Quadratmillimetern Silizium

Der Halbleiterchip CG912 in den „Pyrofuse“-Systemen gehört zu den anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen – kurz: ASICs. Diese Schaltungen sind auf spezielle Anforderungen im Auto ausgelegt. „Unsere fingernagelgroßen, maßgeschneiderten ASICs mit Millionen Transistoren lösen innerhalb von Sekundenbruchteilen zuverlässig Sicherheitsfunktionen aus“, sagt Fabrowsky. Der ursprünglich von Bosch für das Auslösen von Airbags entwickelte CG912 hat sich in dieser Anwendung bereits millionenfach bewährt. Integrierte Schaltungen im Fahrzeug steuern heute neben sicherheitsrelevanten Komponenten wie Airbag und Gurtstraffer auch Tempomat, Abstands-, Fernlicht- und Spurhalteassistenten, den Regensensor sowie Systeme zum Erkennen von Müdigkeit am Steuer an. „Es gibt kaum einen Bereich in der modernen Automobiltechnik, in dem auf Mikrochips verzichtet werden kann“, erklärt Fabrowsky.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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