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Pressemeldung #Internet of Things
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Bosch und weitere internationale Unternehmen gründen neues Bündnis zur Nutzung von Blockchain und verwandten Technologien

  • Bosch-Chef Denner: „Blockchain und ähnliche Technologieansätze haben hohe strategische Bedeutung“
  • Schnelle, sichere Vernetzung von Geräten dank einheitlicher Standards
  • Mehr Vertrauen ins IoT, weniger Abhängigkeit von großen Plattformanbietern
  • Großer Anschub für neue Geschäftsmodelle im Internet der Dinge
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Santa Clara, Kalifornien / Stuttgart – Mehr Transparenz, Sicherheit und Effizienz: Das ist Ziel der „Trusted IoT Alliance“, eines neuen Bündnisses rund um Blockchain und verwandten Technologien, das Bosch mit internationalen Partnern gegründet hat. Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist ein Netz aus Milliarden internetfähigen Geräten. Schon heute sind diese Geräte fester Bestandteil des Alltags: Das Auto hilft bei der Parkplatzsuche, das Haus meldet dem Bewohner ein offenes Fenster und der Acker dem Landwirt die Bodentemperatur. Aufgrund der stark zunehmenden Verbreitung wird es immer relevanter, die Sicherheit von IoT-Geräten zum Beispiel gegen Hackerangriffe kontinuierlich zu verbessern und das Vertrauen der Nutzer in IoT-Lösungen zu stärken. Dazu will das Bündnis einheitliche Standards entwickeln, die dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen.

„Für uns sind die Blockchain und verwandte Technologien von hoher strategischer Bedeutung“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner zum offiziellen Start der „Trusted IoT Alliance“ am Dienstag. Die Blockchain (Deutsch: Block- oder Datenkette) ist eine Art dezentrale Datenbank, die auf ihr hinterlegte Informationen auf tausende Rechner verteilt. Das macht Daten und den Datenaustausch insgesamt sicherer. Zudem sind Verbraucher weniger abhängig von Rechenzentren einzelner großer Plattformanbieter.

Autos, Maschinen und Drohnen tauschen Daten sicher aus

„Ohne das Zutun Dritter lassen sich mit Hilfe von Blockchain und technologisch ähnlicher Ansätze auf sichere Weise Daten online zwischen Nutzern austauschen, Vereinbarungen und Verträge anonymisiert abschließen und Zahlungen sicher durchführen“, benannte Denner die Chancen. „Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir bei Bosch neue Lösungen zur Marktreife bringen und damit zum weiteren Erfolg des Internets der Dinge beitragen.“ Mögliche Einsatzgebiete sieht das Bündnis bei der sicheren Identifikation und Vernetzung von Gegenständen – vom Auto über Fertigungsanlagen bis hin zu Paketen oder Energiezählern. Weitere Potenziale liegen in der Automatisierung von Geschäftsprozessen.

Vom Barcode zur Blockchain

Die Ausarbeitung einheitlicher Blockchain-Standards fürs IoT kann als nächste Phase einer technischen Entwicklungslinie betrachtet werden, die beim Barcode – dem ersten digitalen Produktidentifikator – ihren Anfang nahm. Der Barcode hat im Einzelhandel und im Fertigungssektor enorme Verbesserungen ermöglicht, etwa durch schnelleres Bezahlen an der Kasse oder schnellere Identifizierung von Waren. Doch auch der Strichcode birgt Sicherheitslücken. Heute sind Produktfälschungen im Wert von Billionen Dollar im Umlauf. Die Blockchain als sichereres Identitätssystem, das sich durch Offenheit und Interoperabilität auszeichnet, kann nach Expertenmeinung ähnliche Umwälzungen bewirken wie seinerzeit der Barcode.

Wie nutzt Bosch die Blockchain?

Bosch erforscht bereits zahlreiche Nutzungsansätze. Ein fortgeschrittenes Projekt dreht sich um Tachobetrug bei Fahrzeugen. Das Auto sendet in regelmäßigen Abständen den Tachostand an eine sichere und weltweit verfügbare dezentrale Datenbank. Die Echtheit der Angaben wird über ein Zertifikat nachgewiesen. Alle übertragenden Daten werden zudem kryptografisch verschlüsselt und können ausschließlich vom Fahrzeugbesitzer gelesen werden. Darüber hinaus ist Blockchain-Einsatz in der Fertigungsindustrie sinnvoll, vor allem in der Lieferkettenlogistik. Dort kann mit kryptografischen Signaturen die Identität von Gegenständen in jeder Transport- und After-Sales-Phase bestätigt werden. Der Nutzen: Qualität und Effizienz steigen, Kosten sinken.

Mitgliederzahl der Allianz soll weiter steigen

Dem aktuellen operativen Vorstand gehört mit Dirk Slama, Chief Alliance Officer von Bosch Software Innovations, auch ein Bosch-Vertreter an. Insgesamt zählen rund 20 Unternehmen und Start-ups zu den Gründern der „Trusted IoT Alliance“. Das Bündnis steht neuen Mitgliedern offen. Auf regelmäßigen Treffen können sich Unternehmen, Softwareentwickler und Anbieter von Blockchain und verwandten Technologien austauschen. Eine Liste der Gründungsmitglieder sowie weiterführende Informationen finden sich auf der Website https://www.trustediot.org/

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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