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Pressemeldung #Mobility
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Bosch macht Städte sicherer

Elektronischer Beifahrer für Stadt- und Straßenbahnen

  • Assistenzsystem warnt vor Hindernissen und bremst im Notfall automatisch ab
  • Mehr Sicherheit für Fahrer und Fahrgäste von Stadt- und Straßenbahnen
  • Kosteneinsparungen für Bahnbetreiber durch weniger Sachschäden und Ausfall von Bahnen
Cornelia Dürr

Cornelia Dürr >

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Abstatt – Hindernisse auf den Schienen, Auto-, Rad- oder Motorradfahrer, die zu dicht vor dem eigenen Fahrzeug einscheren oder Fußgänger, die unachtsam die Fahrbahn überqueren: Im dichten Verkehrsgedränge der Innenstädte müssen Stadt- und Straßenbahnfahrer jederzeit mit potenziellen Unfallgefahren rechnen. Hinzu kommen noch schlechte Sichtverhältnisse bei Regen, Schnee oder Nebel. Um die Fahrer bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit zu unterstützen, hat Bosch Engineering ein innovatives Fahrerassistenzsystem für Stadt- und Straßenbahnen entwickelt. Bei einer drohenden Kollision warnt es den Tramfahrer zunächst durch ein Signal. Greift dieser nicht oder zu spät in das Verkehrsgeschehen ein, bremst das System die Bahn selbständig bis zum Stillstand ab, um einen Aufprall zu verhindern oder zumindest so stark wie möglich abzuschwächen. „Die Lösung soll die Sicherheit im Tramverkehr in Städten erhöhen, um Menschenleben zu schützen sowie die deutlich häufiger entstehenden Sachschäden zu vermeiden. Denn diese verursachen hohe Kosten bei den Bahnbetreibern“, erklärt Heiko Mangold, Leiter des Geschäftsfelds Bahntechnik bei Bosch Engineering.

Mehr Sicherheit im Stadtverkehr – höhere Effizienz für Bahnbetreiber

Das Assistenzsystem besteht aus einer Multifunktionskamera, einem Radarsensor und einem Steuergerät. Die Multifunktionskamera erfasst den Schienenverlauf sowie Fahrzeuge und Personen vor der Straßenbahn und übermittelt die Informationen in Echtzeit an den Radarsensor. Die Objektinformationen des Video- und Radarsystems werden zu einem Gesamtbild der Umgebung verschmolzen. Unter Berücksichtigung der eigenen Fahrgeschwindigkeit berechnet das Steuergerät auf dieser Grundlage die aktuelle Kollisionsgefahr.

Erkennt das Assistenzsystem eine kritische Annäherung, warnt es den Fahrer durch eine optische Anzeige im Cockpit und ein akustisches Signal. Reagiert der Straßenbahnfahrer nicht innerhalb von zwei Sekunden darauf, bremst eine Sicherheitsfunktion die Bahn automatisch bis zum Stillstand ab. Die Verzögerung erfolgt dabei so sanft, dass auch stehende Fahrgäste nicht befürchten müssen, den Halt in der Bahn zu verlieren. Denn insbesondere Bahnunfälle haben häufig schwerwiegende Personenschäden zur Folge. Noch um ein Vielfaches höher liegt die Anzahl an Bahnunfällen mit Sachschäden. Mit Einsatz des Systems lassen sich diese deutlich reduzieren oder ganz vermeiden. Bahnbetreiber sparen damit Kosten für teure Reparaturen und gleichzeitig wird die Verfügbarkeit der Flotte durch weniger Zugausfälle erhöht und ein reibungsloser Betrieb gewährleistet. Neben dem Plus an Sicherheit führt das System darüber hinaus auch zu einer spürbaren Verringerung der physischen und psychischen Belastung der Tramfahrer.

Assistenzsystem setzt sich international durch

Bosch Engineering hat das Kollisionswarnsystem auf Basis der bewährten Großserientechnik aus dem Automobilbereich entwickelt. Das System wird stetig weiterentwickelt und in den kommenden Jahren mit noch leistungsfähigeren Sensorik-Komponenten weiter optimiert. „Unser stetig wachsender Systembaukasten wird die Straßenbahn unterstützen, den Grad der Automatisierung weiter zu erhöhen“, betont Heiko Mangold. In diesem Jahr sind schon rund 550 Straßenbahnen in 19 Städten in Europa mit dem System im Einsatz und sorgen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Von 2022 an wird das System außerdem in Nordamerika und Australien eingesetzt.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 nach vorläufigen Zahlen mit 56,3 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen.Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch Engineering GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Robert Bosch GmbH mit Hauptsitz in Abstatt bei Heilbronn. Als Systementwicklungspartner der Automobilindustrie bietet das Unternehmen seit 1999 Entwicklungsdienstleistungen für den Antriebsstrang, Sicherheits-, Komfort- sowie E/E-Systeme vom Konzept bis zur Serie. Mit den Vorteilen erprobter Großserientechnik von Bosch entwickelt der Elektronik- und Softwarespezialist maßgeschneiderte Lösungen für vielfältige Einsatzgebiete von Personenkraftwagen über Nutzfahrzeuge, Off-Highway-Anwendungen bis hin zu Schienen- und Freizeitfahrzeugen, Schiffen und industriellen Anwendungen. Zudem bündelt die Bosch Engineering GmbH alle Motorsportaktivitäten der Bosch Gruppe.

Mehr Informationen unter www.bosch-engineering.de

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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