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Pressemeldung #Industrie 4.0
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Bosch macht Fabriken schlau, schlank und flexibel

Hannover Messe 2018 (Halle 17, Stand A40)

  • Neues Werk: Bosch investiert 100 Millionen Euro in Smart Factory in Mexiko
  • Neue Strategie: Bosch Rexroth steigert Umsatz auf 5,5 Milliarden Euro
  • Neuer Name: Bosch bündelt Software und Services für Produktion und Logistik unter dem Namen „Nexeed“
Katharina Hogh-Binder

Katharina Hogh-Binder >

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Stuttgart/Hannover – Fest verbaut sind nur der Boden, die Wände und das Dach. Alles andere ist beweglich und vernetzt. Maschinen fahren nach Bedarf rein oder raus, Montagelinien vergrößern oder verkleinern sich, autonome Transportroboter beliefern Mitarbeiter mit Bauteilen. Roboter arbeiten mit menschlichen Kollegen Schulter an Schulter und nehmen ihnen gefährliche oder anstrengende Tätigkeiten ab. Die Energieübertragung erfolgt kabellos über Induktionsschleifen im Hallenboden. Mitarbeiter, Maschinen und Komponenten sind über intelligente Softwaresysteme und mobile Endgeräte vernetzt. Ultraschnelles 5G-Funknetz ermöglicht den Austausch von Informationen in Echtzeit, künstliche Intelligenz (KI) steigert die Produktqualität dank frühzeitiger Fehlererkennung. Mitarbeiter werden entlastet und haben mehr Zeit, um zum Beispiel Algorithmen zu programmieren, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder weitere kreative Aufgaben zu übernehmen. So sieht Bosch die Fabrik der Zukunft. Entsprechend des Standmottos „Factory of the future. Now. Next. Beyond“ zeigt Bosch auf der Hannover Messe, was das Unternehmen bereits heute (now) für die vernetzte Fabrik anbietet, welche Lösungen morgen (next) bereitstehen und was es für übermorgen (beyond) entwickelt.

Mensch, Maschine, Daten: das Erfolgstrio für die vernetzte Fabrik

Wesentlich für den Erfolg von Industrie 4.0 ist auch die Vernetzung bestehender Fabriken und Anlagen. Auf der Hannover Messe zeigt Bosch auf 1 300 Quadratmetern beides: Die schlaue, schlanke und flexible Zukunftsfabrik einerseits. Und heute schon in der Praxis angewandte vernetzte Lösungen für Fertigung und Logistik andererseits. Beide Szenarien haben eines gemeinsam: das Zusammenspiel von Hardware, Software und Services – orchestriert von Menschen. „Das Erfolgstrio für die Fabrik der Zukunft besteht aus Mensch, Maschine und Daten“, sagte Bosch-Geschäftsführer Dr. Stefan Hartung, unter anderem verantwortlich für den Unternehmensbereich Industrial Technology.

Stetiger Umsatzzuwachs mit Industrie 4.0

Auch dank vernetzter Lösungen konnte Bosch 2017 den Umsatz im Bereich Industrietechnik um 7,7 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro steigern. „Mit unserem stetig wachsenden Portfolio an Lösungen für Produktion und Logistik können wir die Vision des komplett vernetzten Wertstroms schrittweise in die Realität umsetzen“, so Hartung. Die 2018 erfolgte Gründung der Geschäftseinheit Bosch Connected Industry mit 500 Mitarbeitern sowie das neue Softwareportfolio „Nexeed“ unterstreichen den hohen Stellenwert von Vernetzung bei Bosch. „Wir kommen unserem Ziel, in der Bosch-Gruppe bis 2020 mit Industrie 4.0 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro Zusatzumsatz zu erzielen, immer näher“, sagte Hartung. Auf dieses Ziel zahlen auch hervorragende Ergebnisse von Bosch Rexroth ein: 2017 erwirtschaftete der Spezialist für Drive and Control Technology einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro – ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch aufgrund seiner strategischen Neuausrichtung in den vergangenen Jahren hat Bosch Rexroth seine Wettbewerbsposition ausgebaut und zusätzliche Marktanteile gewonnen.

Neue smarte Werke in Mexiko und China

Darüber hinaus investiert Bosch kräftig im diesjährigen Messe-Partnerland Mexiko: Bis 2019 entsteht in Celaya (Zentralmexiko) für rund 100 Millionen Euro ein smartes Werk für Elektronikkomponenten. Auf einer Fläche von 21 000 Quadratmetern werden dort Motorsteuergeräte für den mexikanischen und amerikanischen Markt hergestellt. Mehr als 1 200 Arbeitsplätze will Bosch am neuen Standort schaffen. „Mit Industrie 4.0 verbessern wir Arbeitsabläufe und sorgen für höhere Produktivität. Wir sind daher auch Jobmotor“, sagte Hartung. Bosch plant zudem eine Industrie 4.0-Referenzfabrik in China. In der Stadt Xian wird ein Werk für Steuerungssysteme und Lineartechnik schrittweise ausgebaut und bis 2020 mit neuen Fertigungsverfahren digital aufgerüstet. Auf der Messe erhalten Besucher einen Eindruck davon, wie diese Verfahren aussehen können.

Roboter schaffen mehr Jobs

Hartung betonte auch die hohe Bedeutung von Robotik. Sie habe in Deutschland laut einer aktuellen Studie bislang für einen Zuwachs an Arbeitsplätzen gesorgt. In einer Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) prognostizieren Ökonomen einen Beschäftigungszuwachs um 0,4 Prozent pro Jahr bis 2021. Wie aus der Studie hervorgeht, ersetzen Roboter zwar manche Arbeitsplätze – gleichzeitig entstehen an anderer Stelle insgesamt mehr Jobs. „Der Mensch bleibt im Industrie 4.0-Zeitalter unverzichtbar“, sagte Hartung. Bei komplexen Aufgaben oder bei Qualitätskontrollen können ihn Roboter gezielt unterstützen. Kollege Roboter – das ist auch die Botschaft von 1,50 Meter großen 3D-Avataren in Pixar-Manier. Sie stehen im Mittelpunkt des Messestands und bewegen sich auf der Bühne der virtuellen Fabrik. Der mobile Produktionsroboter APAS etwa arbeitet eng und doch berührungslos mit menschlichen Kollegen zusammen. Die intelligente Kommunikationsplattform ActiveCockpit hält Mitarbeiter permanent über den aktuellen Stand der Produktion auf dem Laufenden, während ein autonomer Transportroboter benötigte Teile von A nach B bringt und sie unterwegs auch gleich bearbeitet.

Maschinen bringen sich selbst neue Fähigkeiten bei

Der Clou: Sämtliche Avatare sind Abbilder marktreifer Anwendungen oder Pilotprodukte. „Wir unterstützen unsere Kunden schon jetzt dabei, ihre Produktionslinien und Werke bestmöglich zu steuern“, sagte Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG. „Doch in Zukunft wird der Bedarf an Flexibilität, Transparenz und Schnelligkeit noch weiter steigen.“ Dabei wird künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle einnehmen. Was KI im industriellen Umfeld leisten kann, vermittelt auf spielerische Weise der sogenannte „KI-cker“. Torhüter und Feldspieler werden durch cleveres Zusammenspiel von Antriebs- und Steuerungstechnik sowie künstlicher Intelligenz schrittweise zu gewieften Fußballprofis. Beim KI-cker wird ein neurales Netz durch Lernerfahrungen kontinuierlich trainiert. So werden auch Maschinen sich in Zukunft selbst neue Fähigkeiten beibringen. Anhand von Mustern erlernen sie eigenständig Mängel und Fehler zu erkennen – und verbessern dadurch laufend ihre Performance.

„Nexeed“ vernetzt Produktion und Logistik

Im Hintergrund der Hardware-Anwendungen sorgen innovative Software-Lösungen für die erforderliche Vernetzung. Auf der Hannover Messe präsentiert Bosch das neue Software-Portfolio Nexeed. Darin sind Software und Services für den gesamten Wertstrom zusammengefasst. „Die Intelligenz der Fabrik der Zukunft liegt in der Software – und in den Köpfen der Mitarbeiter“, sagte Dr. Stefan Aßmann, Leiter Bosch Connected Industry. Bosch hat umfangreiches Domänenwissen aus mehr als 270 eigenen Werken konsequent in Software-Lösungen überführt. „Durch Zusammenarbeit von Fertigungs-, Logistik- und Software-Spezialisten sind Lösungen entstanden, die den Arbeitsalltag der Mitarbeiter vereinfachen sowie Fertigung und Logistik effizienter, flexibler und ressourcenschonender machen.“

Jederzeit wissen, wo die Ware ist und wie es ihr geht

Für eine systematische Produktionsverbesserung sorgt der Nexeed Production Performance Manager: Die Software unterstützt die für Qualität und Instandhaltung verantwortlichen Mitarbeiter bei einer schnellen und einfachen Entscheidungsfindung. Zu diesem Zweck erfasst und harmonisiert die Software in Echtzeit Produktions- und Maschinendaten aus unterschiedlichen Quellen des Fertigungsumfelds und stellt sie Mitarbeitern übersichtlich auf mobilen Endgeräten zur Verfügung. Das spart Zeit und Kosten. Für die Überwachung und Rückverfolgung des Warenstroms kommt Nexeed Track and Trace zum Einsatz. Über Sensoren speist die Ware selbstständig ihre Position und ihren Zustand über das Mobilfunknetz in die Cloud. Jedes Produkt und jeder Ladungsträger lassen sich so von Logistikern zurückverfolgen. Zudem können Anwender den exakten Liefertermin abrufen und ihre Material- und Kapazitätsplanungen optimieren. Auch das spart Zeit und Kosten.

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese hat die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unternehmens und speziell für dessen finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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