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Pressemeldung #Automatisierte Mobilität
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Auf Spur geblieben

Meilensteine aus 25 Jahren ESP® bei Bosch

Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Knapp eine halbe Million Unfälle mit Personenschaden vermieden, 15 000 Menschenleben gerettet – so lautet die bisherige Bilanz des 1995 erstmals auf den Markt gebrachten ESP® allein in Ländern der EU. Bis dahin war es ein langer Weg, der vor mehr als 25 Jahren begann. Meilensteine des Elektronischen Stabilitäts-Programms bei Bosch:

1983: Forscher bei Bosch stellen erste Überlegungen zur Verbesserung der Stabilität bei Vollbremsungen in Kurven an. Das 1978 eingeführte Antiblockiersystem (ABS) soll als Basis dienen. Erster Vorschlag: Flexible Änderung des Schlupfs an jedem Rad zur Verbesserung der Fahrzeugbeherrschbarkeit beim Bremsen in Kurven.

1984: Gründung eines Entwicklerteams zum 1. Juli. Die Aufgabe: Weiterentwicklung des ABS zu einem Bremsregelsystem mit verbesserter Fahrzeugbeherrschbarkeit bei drohendem Schleudern in Kurven. Das Fahrzeug soll in dieser Situation stabil und lenkbar bleiben, soweit es physikalische Kräfte zulassen.

1992: Gründung eines gemeinsamen "Projekthauses" nahe des Bosch-Standortes Schwieberdingen. Es setzt sich aus Entwicklungsexperten von Bosch und dem Autohersteller Daimler-Benz zusammen, der später das System als erster einsetzt. Als geplante Entwicklungszeit bis zur Serienfertigung werden 36 Monate vereinbart.

1995: Pressevorstellung des ESP® im Coupé der Mercedes-Benz S-Klasse im Mai, Markteinführung im September in Coupé und Limousine (optional gegen Aufpreis, serienmäßig nur bei der Spitzenmotorisierung, einem 12-Zylindermotor).

1997: Ein Testfahrzeug der gerade auf den Markt gebrachten Mercedes-Benz A-Klasse fällt bei einem scharfen Ausweichmanöver auf die Seite. Nach diesem sogenannten Elchtest einer schwedischen Autozeitschrift entscheidet der Autohersteller sich für die serienmäßige Ausstattung der A-Klasse mit dem ESP®. In der Folge ziehen andere Hersteller nach.

1998: Das Kernstück des ESP®, der Drehratensensor, wird erstmals in Form eines mikromechanischen Sensors (MEMS) realisiert. Diese Sensoren mit mikroskopisch kleinen beweglichen Strukturen stellt Bosch seit 1995 in Großserie her. Damit wird das ESP® in den Maßen kleiner und dabei langlebiger, unempfindlicher, zuverlässiger und preisgünstiger.

2003: Bosch feiert 10 Millionen an Kunden ausgelieferte ESP®-Systeme. Inzwischen ist die Technik seit acht Jahren auf dem Markt. Durch steigende Stückzahlen bahnt sich der Lebensretter in den Folgejahren auch den Weg in die automobile Kompaktklasse und kann sich bei Kleinwagen etablieren.

2011: Verkehrsexperten und politisch Verantwortliche erkennen zunehmend den Nutzen des ESP®. In verschiedenen Ländern wird der Schleuderschutz Pflicht, beispielsweise in der Europäischen Union. Dort wird er schrittweise vorgeschrieben, zunächst ab November 2011 für neue Personenwagen- und Nutzfahrzeugtypen und ab dem 1. November 2014 für alle neu zugelassenen Pkw und Nutzfahrzeuge.

2016: Das Europäische Patentamt (EPA) zeichnet Anton van Zanten mit dem Europäischen Erfinderpreis 2016 in der Kategorie Lebenswerk aus. Der gebürtige Niederländer hat die 35-köpfige ESP®-Entwicklergruppe bei Bosch geleitet.

2020: Das ESP® wird 25 Jahre alt. Im vergangenen Vierteljahrhundert hat Bosch den Schleuderschutz kontinuierlich weiterentwickelt und bisher mehr als 250 Millionen ESP®-Systeme gefertigt.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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