Waiblingen / Stuttgart – Bosch Packaging Technology ist im vergangenen Geschäftsjahr stärker gewachsen als der Verpackungsmaschinenmarkt. Das Unternehmen will sein hohes Wachstumstempo in den kommenden Jahren beibehalten und strebt bis Ende 2015 die Umsatzmarke von 1,5 Milliarden Euro an. Im vergangenen Jahr hatte der Bosch-Geschäftsbereich einen Umsatz von 914 Millionen Euro erzielt. Das waren 123 Millionen Euro oder 16 Prozent mehr als 2011. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im gleichen Zeitraum um sechs Prozent auf rund 5 000. Für das Jahr 2013 erwartet Bosch Packaging Technology eine Umsatzsteigerung im hohen einstelligen Prozentbereich. Wir wollen mit unseren Verpackungslösungen und dem damit verbundenen Dienstleistungsangebot unsere weltweit führende Marktposition weiter ausbauen, sagte Friedbert Klefenz, Vorsitzender des Bereichsvorstands, während der Jahrespressekonferenz am Unternehmenssitz in Waiblingen bei Stuttgart.
Pharma- und Nahrungsmittelmärkte weiter im Aufwind
Der für das Unternehmen relevante Weltmarkt für Verpackungsmaschinen ist im vergangenen Jahr um sechs Prozent gewachsen. Hier wird deutlich, dass unser Geschäft von der allgemeinen Konjunktur unabhängiger ist als beispielsweise andere Bereiche des Maschinen- und Anlagenbaus, erklärte Klefenz. Die Kunden würden langfristiger planen, da die Struktur der Absatzmärkte in der Regel stabiler sei als etwa die der Automobilindustrie. So wachse der Pharmamarkt, in dem Bosch Packaging Technology knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschafte, auch in den kommenden Jahren kräftig. Bis 2015 werde ein Marktvolumen von 1,1 Billionen Euro erwartet. Vor zwei Jahren waren es noch 850 Milliarden Euro. Jeden zweiten Euro setzt Bosch darüber hinaus mit Anlagen für die Nahrungsmittelindustrie um. Auch hier wächst der Bedarf, denn in immer mehr Ländern wird erkannt, dass durch geeignete Verpackungen Nahrungsmittel länger haltbar sind. Verpackungen sind ein Weg zur Versorgungssicherung von Millionen von Menschen, sagte Klefenz.
Marktanteile dazu gewonnen
Mit unserem Umsatzzuwachs von 16 Prozent konnten wir 2012 Marktanteile gewinnen, sagte Klefenz weiter. Bosch Packaging Technology könne den Konsolidierungsprozess der vergangenen Jahre nutzen. Langfristig durchsetzen würden sich Unternehmen, die umfassende Lösungen aus einer Hand anbieten. Grund sei unter anderem die weltweit gestiegenen Erwartungen und Anforderungen von Konsumenten, Gesetzgebern und internationalen Wettbewerbern an die Hersteller in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie.
Internationale Präsenz ausgebaut
Bosch Packaging Technology hat 2012 die internationale Präsenz weiter verstärkt. Die weltweite Ausrichtung ist dabei von grundsätzlicher Bedeutung, denn mehr als 90 Prozent des Umsatzes werden außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Inzwischen ist rund die Hälfte der Mitarbeiter von Bosch Packaging Technology im Ausland tätig. Insgesamt ist das Unternehmen in mehr als 15 Ländern mit über 30 Standorten vertreten. Dabei spielt Asien eine herausragende Rolle. In dieser Region erwirtschaftet Bosch Packaging Technology inzwischen ein Viertel des Gesamtumsatzes und erwartet in den kommenden fünf Jahren ein zweistelliges Umsatzwachstum. Im indischen Verna im Bundesstaat Goa hat im Jahr 2012 ein neues Werk seinen Betrieb mit 130 Mitarbeitern aufgenommen. Das Geschäft in Indien entwickelt sich derzeit mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von mehr als 30 Prozent. Auf dem indischen Subkontinent erwarten wir auch für die kommenden Jahre eine dynamische Entwicklung, betonte Klefenz.
Vorreiter in Afrika
Bosch gehört innerhalb der Verpackungsbranche zu den Vorreitern, die sich auf dem afrikanischen Kontinent engagieren. Afrika entwickelt sich zu einem Markt, der große Aufmerksamkeit verdient. Mit unserem Montagestandort im südafrikanischen Midrand zählen wir bereits zu den größten Verpackungsmaschinenherstellern auf dem Kontinent, betonte Klefenz. Im vergangenen Jahr erzielte der Bereich dort sechs Prozent seines Gesamtumsatzes. In diesem Jahr sollen es acht werden. Auch aus diesem Grund hat Bosch einen weiteren Vertriebs- und Servicestandort in Ägypten gegründet. In den kommenden Jahren soll darüber hinaus das Geschäft vor allem südlich der Sahara weiter ausgebaut werden.
Der Umsatz von Bosch Packaging Technology ist 2012 auch in Nordamerika leicht gewachsen, während sich das Unternehmen in Lateinamerika und Europa zufriedenstellend entwickelt hat. In Osteuropa und dort vor allem in Russland sehen wir ein deutliches Marktpotenzial, das wir in den kommenden Jahren nutzen wollen, sagte Klefenz. Ergänzend zum Engagement außerhalb Deutschlands würden auch deutsche Standorte ausgebaut, betonte Klefenz. Am Standort Crailsheim in Baden-Württemberg wurden 2012 insgesamt 13 Millionen Euro investiert. Nach dem Bezug einer neuen Montagehalle mit einer Fläche von 6 600 Quadratmetern wird Mitte 2013 ein weiterer Neubau für Büroräume mit einer Fläche von 2 200 Quadratmetern fertiggestellt. Dadurch entstehen 70 neue Arbeitsplätze im Landkreis Schwäbisch Hall, der Großteil in Montage und Entwicklung. Insgesamt werden im Bereich Verpackungstechnik in Crailsheim dann rund 900 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Diverse Akquisitionen stärken Portfolio-Mix
Im vergangenen Jahr hat Bosch Packaging Technology mit der Übernahme von Eisai Machinery, dem Maschinengeschäft der japanischen Eisai Co., Ltd., mit 120 Beschäftigten die Kompetenz im Bereich der Inspektionen erweitert. Mit unseren Inspektionslösungen machen wir die Abfüll- und Verpackungsprozesse unserer Kunden sicherer. Zugleich erhöhen wir unsere Kompetenz für Komplettsysteme, erklärte Dr. Stefan König, Mitglied des Bereichsvorstands und verantwortlich für Technik.
Im Herbst 2012 wurde zudem die Übernahme der Ampack GmbH aus Königsbrunn bei Augsburg mit 250 Mitarbeitern vollzogen. Zum Portfolio gehören Becher- und Flaschenabfüllmaschinen sowie Dosiersysteme und Peripheriemaschinen. Diese werden für das Abfüllen und Verpacken von hochsensiblen Lebensmitteln wie Milchprodukte, Baby- und Krankenhausnahrung sowie Cerealien eingesetzt. Hinzu kommen umfassende Servicedienstleistungen wie die Wartung und Generalüberholung von Gebrauchtmaschinen, Versorgung mit Ersatzteilen, Validierung von Abfüllanlagen sowie Schulungen von Maschinenbedienern.
Vernetzte Dienstleistungen erhöhen Kundennutzen
Bosch Packaging Technology stellt die Wünsche und Ansprüche seiner Kunden in den Mittelpunkt: Bereits in der Entwicklungsphase neuer Maschinen hat das Ziel des späteren schnellen Werkzeug- und Produktwechsels einen hohen Stellenwert. Beim Einkaufsprozess des Kunden bietet der Geschäftsbereich einen One Stop Shopping-Ansatz: Komponenten sind so aufeinander abgestimmt, dass Kunden sich mit nur einem Halt bei Bosch ihre individuelle Lösung zusammenstellen können.
Auch der Service gewinnt weiter an Bedeutung. Werden Verschleiß- oder Ersatzteile benötigt, können diese schnell über das Internet bestellt werden. Damit minimieren sich die Standzeiten in der Fertigung. Ein weiteres Beispiel für vernetzte Dienstleistungen ist das mobile Konferenzsystem Mavus. Es sorgt für größtmögliche Bewegungsfreiheit und beinhaltet ein Headset, an dem eine Kamera, ein Display sowie Kopfhörer und ein Mikrofon fest installiert sind. Dank Mavus kann der Techniker vor Ort über das Internet direkt mit Fachleuten audiovisuellen Kontakt aufnehmen. Dadurch entfallen lange Anfahrtswege für Wartung oder Reparatur einer Maschine.
Der Bosch-Geschäftsbereich Packaging Technology mit Hauptsitz in Waiblingen bei Stuttgart ist mit 6 200 Mitarbeitern einer der führenden Anbieter von Prozess- und Verpackungstechnik. An mehr als 30 Standorten in über 15 Ländern entwickeln und fertigen hochqualifizierte Fachkräfte Gesamtlösungen für die Pharma-, Nahrungsmittel- und Süßwarenindustrie. Ein umfassendes Service-Portfolio rundet das Angebot ab. Das weltweite Service- und Vertriebsnetzwerk bietet Kunden Ansprechpartner auch vor Ort.
Mehr Informationen unter www.boschpackaging.com
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.