Stuttgart/Samara – Die Bosch-Gruppe legt den Grundstein für ihr neues Werk in Russland: Ab 2015 soll Bosch-Kraftfahrzeugtechnik auch in Samara vom Band rollen. Die gesamte Grundstücksfläche des neuen Standorts beträgt rund 200 000 Quadratmeter, das entspricht in etwa 29 Fußballfeldern. Dort entstehen Gebäude für Produktion, Verwaltung, Logistik, Energie- und Medienversorgung sowie eine Kantine auf einer Gesamtfläche von rund 22 000 Quadratmetern. Das internationale Technologie- und Dienstleistungsunternehmen investiert bis Ende 2016 rund 50 Millionen Euro in Samara. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen dort rund 500 Mitarbeiter arbeiten.
Aufgrund der geringen Fahrzeugdichte und des hohen Fahrzeugalters – nahezu jedes zweite Auto in Russland ist älter als zehn Jahre – erwartet das Unternehmen dort ein konstantes Wachstum der Fahrzeugproduktion von heute nahezu zwei Millionen auf rund drei Millionen Fahrzeuge im Jahr 2020. Die neue Fertigung in Samara ist der nächste Schritt unserer langfristigen Strategie. Wir wollen unsere Präsenz in dieser Region ausbauen und kraftvoll die Chancen nutzen, die uns der Markt bietet, sagt Gerhard Pfeifer, Präsident der Bosch-Gruppe in Russland, anlässlich der offiziellen Grundsteinlegung. Diese Investition spiegelt die positiven Erwartungen wider, die wir in den russischen Markt setzen.
Der Gouverneur der Region Samara, Nikolai Merkushkin, zeigt sich ebenfalls erfreut über das Investitions-Projekt der Bosch-Gruppe: Das Engagement eines so wichtigen internationalen Unternehmens wie Bosch ist von größter Bedeutung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region Samara: Die Attraktivität des Standortes für Investoren aber auch für lokale Fachkräfte wächst, so Merkushkin.
Fertigung für lokale Kunden
Zu den bislang geplanten drei Geschäftsbereichen Chassis Systems Control, Starter Motors and Generators sowie Diesel Systems wird nun auch der Bereich Electrical Drives in Samara angesiedelt. Im neuen Werk will Bosch künftig hauptsächlich für lokale Kunden Kraftfahrzeugtechnik fertigen. Dazu gehören beispielsweise Antiblockiersysteme, Generatoren und Starter, Common Rail Injektoren für Nutzfahrzeuge sowie Scheibenwischersysteme. Mit einer weiteren lokalen Produktion sind wir näher an unseren Kunden und können so besser auf deren Bedürfnisse reagieren, sagt Bosch-Repräsentant Gerhard Pfeifer. Der Standort im europäischen Teil Russlands ist dafür bestens geeignet, nicht zuletzt aufgrund der hochqualifizierten Fachkräfte und einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur.
Präsenz in Russland
Der Bosch-Geschäftsbereich Thermotechnik baut derzeit am bestehenden Standort in
Engels eine neue Produktionsstätte
. Dort sollen ab Sommer 2014 wandhängende Heizwertgeräte und Industriekessel der Marken Bosch und Buderus produziert werden. In Engels ist Bosch bereits mit den Geschäftsbereichen Automotive Aftermarket, Gasoline Systems, Diesel Systems und Power Tools vertreten. Nach Engels wird Samara das zweite Bosch-Werk sein, das Kraftfahrzeugtechnik in Russland produziert. Zudem investiert Bosch mehr als 100 Millionen Euro in seine neue russische Firmenzentrale in Moskau, die eine Gesamtfläche von 57 000 Quadratmetern haben wird. Die neue Zentrale soll im zweiten Halbjahr 2014 offiziell eröffnet werden.
Bosch ist seit 1904 in Russland präsent. Russland war damit eines der ersten Länder außerhalb Deutschlands, in denen eine Vertriebsorganisation aufgebaut wurde. Heute fertigt die Bosch-Gruppe an den Standorten in Engels, Togliatti und Sankt Petersburg Kraftfahrzeugausrüstung, Elektrowerkzeuge, Verpackungstechnik sowie Hausgeräte. Nach dem Produktionsstart von Thermotechnik wird Bosch mit all seinen vier Unternehmensbereichen Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik in Russland vertreten sein. Das Unternehmen erwirtschaftete 2012 mit mehr als 3 000 Mitarbeitern rund eine Milliarde Euro auf dem russischen Markt.
Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.