Zeit ist Geld! Das gilt nirgendwo so sehr wie auf dem Bau. Langes Rangieren, unerwartete Verzögerungen durch Unfälle oder Ausfälle von Baggern und Radladern – all das kostet Zeit und damit Geld. Wir bewegen eine zig Tonnen schwere Maschine millimetergenau, acht Stunden am Tag. Da kommt es auf jedes Detail an, sagt Radladerfahrer Roland Ehrensberger. Deshalb zeigt Bosch auf der bauma 2016 eine Fahrerkabine, die speziell für Baumaschinen entwickelt wurde. An dem Fahrerarbeitsplatz der Zukunft lassen sich die Betriebsdaten des Fahrzeuges auf einem Display sekundengenau analysieren. Und noch mehr: Genauer als jeder Rückspiegel es könnte, überwachen Ultraschall- und Videosensoren das Umfeld des Fahrzeuges, um Ausfallzeiten durch Unfälle zu verhindern. Gerade die Umfeldsensoren sind ein wichtiger Schritt, um Baufahrzeuge intelligenter und damit noch sicherer zu machen. Mit Bosch werden Baumaschinen zu Technologieträgern sagt Johannes-Jörg Rüger, Vorsitzender der neu gegründeten Einheit Commercial Vehicle & Off-Road von Bosch. Die Megatrends Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung sind auch für Baustellen und Minen von zunehmender Bedeutung. Baumaschinen werden in Zukunft einen Teil der Aufgaben automatisiert erledigen, während der Fahrer an der vernetzten Schnittstelle seiner Kabine Dispositionsaufgaben übernimmt.
Auf der bauma 2016 zeigt Bosch erstmals Systemlösungen für Baumaschinen. Zu Beginn des Jahres hatte das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen hierfür eigens eine Organisation gegründet: Wir wollen als Systemanbieter jedem die passende Lösung bieten, sagt Johannes-Jörg Rüger. Das Portfolio umfasst alle für Baumaschinen relevanten Produkte und Services von Bosch: Moderne Sensorik sowie Kamera- und Displaytechnik verbessern den Fahrer-Arbeitsplatz und erhöhen die Sicherheit sowie damit die Produktivität, erklärt Andrew Allen, Leiter des Bereichs Construction.
Bosch auch Teil des Gemeinschaftsprojektes Genius CAB
Bosch hat seine Produkte zusammen mit Partnern auch in eine Fahrerkabine der Zukunft integriert. Das neu gegründete
Projekt Cab Concept Clusterbesteht aus einem Netzwerk bekannter Zulieferer, der technischen Hochschule Dresden und dem Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik. Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist es, Herstellern von Bau- und Landmaschinen, Industriegabelstaplern sowie Flurförderfahrzeugen das große Potenzial effizienter Systemintegration zu verdeutlichen. Einen ersten Erfolg konnte das Konzept bereits verbuchen: Die Genius CAB Fahrerkabine gewann den bauma-Innovationspreis in der Kategorie Design.
Welche Komponenten sind im Einzelnen in der Bosch-Fahrerkabine verbaut?
DerBody Computerist das zentrale Element des elektronischen Konzepts. Er verringert die Anzahl der Verbindungen, Relais und Sicherungen. Das spart Material und verringert damit auch die Komplexität der Schaltungen, was die Fehleranfälligkeit deutlich reduziert. Der Body Computer kann kundenspezifisch programmiert werden und lässt sich so individuell dem Einsatzbereich anpassen. In der Genius CAB steuert der Body Computer zentral die Sensorik und Aktorik via CAN (J1939), LIN oder direkt.
DerWischerdirektantriebvon Bosch passt sich optimal an verschiedene Umweltbedingungen an – egal ob Schnee, Schauer oder Regen. Der Wischerantrieb lässt sich zudem an unterschiedliche Kabinen anpassen und ist somit flexibel einsetzbar.
Mit denSpiegelersatzdisplaysermöglicht Bosch einen digitalen Schulterblick. Die Integration der Displays in den Innenraum macht Außenspiegel überflüssig. Gerade im Arbeitsumfeld einer Baustelle wird die Sicherheit am Arbeitsplatz durch einen verkleinerten toten Winkel signifikant erhöht.
DieUltraschallsensorikerkennt die Umgebung auch dann, wenn das menschliche Auge versagt: Bei schlechtem Licht und sogar bei Nacht. Die Sensoren ermöglichen eine vollständige Rundumsicht und damit eine weitere Verbesserung der Betriebssicherheit. Etwaige Hindernisse zeigt das Display dem Fahrer an, damit dieser darauf reagieren kann. Die Messdistanzen können für jeden Sensor individuell definiert werden.
Zentrale Nutzerschnittstelle ist dasDisplay und Terminal DI4-mid, welches sich über die Tasten oder via Touchscreen bedienen lässt. Das DI4 ist ein universell einsetzbares und mittels Codesys V3.5-Entwicklungsumgebung frei programmierbares Bediengerät mit 7-Zoll-Display.
Eine weitere Schnittstelle stellt derJoystick 4THE5dar. Er steuert bei Baggern beispielsweise Funktionen wie die Schaufelbewegung. Gleichzeitig ist der Joystick eine wichtige Schnittstelle zum DI4-mid Terminal, da über Druckknöpfe ausgewählte Funktionen des Terminals wie zum Beispiel Scheibenwischer, Spiegelersatzsystem oder Kabinenbeleuchtung aktiviert werden können.
Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
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