Um die zunehmende Vernetzung der Fahrzeugelektronikdarzustellen und der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit in der Informationstechnik Rechnung zu tragen, sind intelligente Lösungen gefragt. Sie machen das Zusammenspiel von immer mehr Funktionen beherrschbar und zusätzlich können neue kundenrelevante Funktionen und Services generiert werden.
Bosch-Geschäftsbereich Car Multimedia
Rund 6 200 Mitarbeiter des Bosch-Geschäftsbereichs Car Multimedia entwickeln und fertigenInfotainment-Systeme sowie integrierte Lösungenfür automobilgerechte Anwendungen, die die verschiedenartigen Kundenansprüche für die Automobilmärkte in Europa, Amerika und Asien erfüllen: sogenannte Head-Units, speziell entwickelte multifunktionale Autoradios oder Navigationssysteme sowie Anzeige- oder Displaytechniken für die Erstausrüstung der Automobilhersteller. Die Aufwendungen des Geschäftsbereichs für Forschung und Entwicklung betragen allein in diesem Jahr rund 240 Millionen Euro.
Vernetzung
mit der Außenwelt
Bisher erfolgte die
Vernetzung
von Autosmit der Außenweltvor allem noch durch das Radio oder die Mobiltelefonie. Schon diese Anwendungen belegten die Vorteile der Konnektivität. Die Internetfähigkeit über Smartphones sowie die Anbindung von SD-Karten oder über USB sowie das
Vernetzen
über Standards wie Bluetooth, WLAN oder künftig LTE führen dazu, dass heute schon sehr viele Autofahrer diese technischen Möglichkeiten im Auto nutzen wollen. Dabei setzen sich diese Ausstattungen breitgefächert über alle Fahrzeugklassen durch und nicht wie bisher zumeist üblich vom Premium-Segment ausgehend.
Vernetzung heißt bei Bosch vor allem auch, die Integration von Funktionen und Apps aus der Welt der Consumer Electronics oder – über linuxbasierte Anwendungen – der Open-Source-Community voranzutreiben. Über Open Source bringt Bosch heute schon Innovationen aus der Cloud schnell ins Auto. So wachsen Fahrzeug und Internet weiter zusammen.
Die Car Multimedia-Fachleute von Bosch vereinfachen darüber hinaus mit Integrations-Lösungen wie "mySPIN" dieEinbindung von Smartphones ins Auto. Damit lassen sich präferierte Apps sowohl für Apple- als auch für Android-Smartphones sicher und in gewohnter Weise nutzen. Die Bedienung erfolgt einfach über das Display des Fahrzeugs.
Vernetzung
von Fahrzeugen untereinander und mit der Infrastruktur
Mit Fahrerassistenzsystemen und
vernetzten
Fahrzeugen(Car-to-Car und Car-to-Infrastructure) lässt sich der Straßenverkehr noch effizienter und sicherer gestalten. Im bislang größten europäischen Feldversuch zur Car-to-X-Kommunikation, simTD (Sichere Intelligente Mobilität – Testfeld Deutschland), hat diese Vernetzungstechnologie unter Alltagsbedingungen und im Simulationslabor ihre Alltagstauglichkeit bewiesen. Bosch war an diesem Gemeinschaftsprojekt als Automobilzulieferer maßgeblich beteiligt.
Das Auto als Datenlieferant und Datenempfänger
Die
Vernetzung
von Autos eignet sich sehr gut, aus den Daten einzelner Fahrzeuge Wissen und Zusatzinformationen für den Fahrer und das Umfeld zu generieren. Auf diese Weise können Fahrzeuge auch mit individuellen Informationen von außen versorgt werden – zum Beispiel mit Routenempfehlungen oder mit Gefahrenwarnungen. Diese Art der Konnektivität erlaubt den Bosch-Ingenieuren die Entwicklung neuer Sicherheits- und Effizienzfunktionen: Der Verkehrsfluss kann sicherer und zugleich flüssiger werden, wichtige und sicherheitsrelevante Meldungen lassen sich schnell von Auto zu Auto weiterreichen. Ein typisches Szenario ist Glätte hinter einer Kurve: Der Autofahrer erfährt dies frühzeitig über die Sensoren jener Fahrzeuge, die vor ihm unterwegs sind, und kann die Gefahr vermeiden.
Navigation als Sensor: Der elektronische Horizont
Bosch Fahrzeug-Navigationssysteme liefern den sogenannten"elektronischen Horizont". Sie schauen weit voraus und liefern Informationen über den Streckenverlauf. Dazu bieten sie Krümmungs-, Steigungs- und Fahrspurinformationen. Damit kann die Bosch-Navigation besonders energieeffiziente Routen empfehlen, Hinweise für eine verbrauchsschonende Fahrweise liefern oder bei Elektrofahrzeugen wesentlich exakter die verbleibende Reichweite berechnen.
Auch geschwindigkeitsbegrenzende Elemente wie Ortseinfahrten, Kurven oder Tempolimits lassen sich in der Routenführung berücksichtigen. Allein dadurch ist nach Berechnungen von Bosch auf Landstraßen eineTreibstoffeinsparungvon bis zu sieben Prozent erreichbar – segelt das Fahrzeug dabei mit ausgeschaltetem Motor, sind sogar bis zu 15 Prozent realisierbar.
Die App als Assistent
Ein weiteres Beispiel ist dieiPhone App "MyDriveAssist" von Bosch. Die von einer Smartphone-Kamera erfassten Verkehrszeichen werden "im Vorbeifahren" erkannt, dem Fahrer angezeigt, aber auch anonym an einen zentralen Server in der Cloud gemeldet. Wird diese auf einem Server gesammelte und verifizierte Information an andere Fahrzeuge übermittelt und dem elektronischen Horizont mitgeteilt, kommen weitere nützliche Funktionen ins Auto und andere können weiter verbessert werden.
Einfache Bedienung und Informationen im Sichtfeld des Fahrers
Ein Schlüssel zum Erfolg von Assistenz- und Multimedia-Systemen ist die einfache Bedienbarkeit und die verständliche Darstellung. Hier hat die Schnittstelle zwischen Fahrer und Auto, dasHMI (Human Machine Interface)die größte Bedeutung. Die Systeme müssen intuitiv erfassbar und nutzbar sein, bei Bosch zum Beispiel per natürlicher Spracheingabe oder über innovative Techniken wie Head-up-Displays.
Entwickler von Bosch arbeiten auch an neuen Visualisierungsverfahren auf Basis der"Augmented Reality". Informationen wie Fahrempfehlungen oder Abstandswarnung werden im primären Sichtfeld des Fahrers wirklichkeitsnah in die reale Verkehrssituation eingeblendet. Der Fahrer kann dank dieser erweiterten Realität das Fahrgeschehen schneller und sicherer erfassen.
Datensicherheit bleibt gewährleistet
Bei der
Vernetzung
von Autos mit Endgeräten und fahrzeugrelevanten Apps muss der hohe Sicherheitsstandard in der Fahrzeugelektronik erhalten bleiben. Bosch wird daher mit dualen Architekturen die fahrrelevanten Assistenzfunktionen strikt vom Infotainment trennen. Ein Hardware Security Modul sichert künftig zusätzlich die Kommunikation in jedem Steuergerät ab. Dazu entwickelt die Bosch-Tochtergesellschaft ESCRYPT neue Sicherheitssoftware.
Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.