Saint-Ouen – Als Innovationscampus hat Bosch seine französische Firmenzentrale am bestehenden Unternehmenssitz in Saint-Ouen neu eröffnet. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen unterstreicht damit sein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Landes. An dem teilweise umgestalteten Standort am nördlichen Stadtrand von Paris führt eine Brücke vom alten Bau in ein neu geschaffenes Zentralgebäude, das mit großen, offenen Bereichen zum stärkeren Austausch anregt. „Wir schlagen damit auch symbolisch eine Brücke zwischen unserer 118-jährigen Tradition in Frankreich und unseren Ambitionen für die Zukunft in diesem Land“, erklärte Bosch-Geschäftsführer Uwe Raschke bei der feierlichen Eröffnung des neuen Komplexes. „Gerade in den etablierten Märkten Westeuropas will Bosch Menschen mit innovativen Produkten und Lösungen begeistern. Mit der Umgestaltung unserer französischen Zentrale haben wir die Voraussetzungen für ein freieres, interdisziplinäreres Arbeiten geschaffen – und damit für mehr Enthusiasmus, Kreativität und Fortschritt“, so Raschke.
Insgesamt 19 Millionen Euro hat Bosch in das neue Zentralgebäude investiert. Auf rund 5 000 Quadratmetern Fläche finden dort bis zu 300 der insgesamt 1 300 Mitarbeiter des Standorts Platz. Dazu gehören Beschäftigte in Verwaltungsbereichen, Entwickler der Tochtergesellschaft Bosch Engineering GmbH sowie künftig auch Vertriebsmitarbeiter der BSH Hausgeräte GmbH. Neben offenen Austausch- und Kreativbereichen laden kleinere Fokusräume zum Rückzug von Einzelnen oder Gruppen für ein konzentriertes Arbeiten ein. In einem Showroom zeigt das Unternehmen nun außerdem seine neuesten Produkte und Lösungen. Auch Umweltaspekte haben die Gestalter berücksichtigt: Der Energieverbrauch des neuen Gebäudes liegt rund 25 Prozent unter den vom französischen Gesetzgeber aktuell geforderten Standards. Nach der Eröffnung des neuen Gebäudes sollen bis spätestens 2020 weitere Teile des bestehenden Komplexes in Saint-Ouen umgestaltet werden.
Bosch in Frankreich
Von der neuen Zentrale aus verwaltet Bosch seine Aktivitäten in Frankreich und seit Beginn des Jahres auch den Benelux-Staaten. Das Unternehmen ist seit 1899 in Frankreich präsent und eröffnete in dem Land im Jahr 1905 seine erste Produktion außerhalb Deutschlands. Mit einem Umsatz von rund drei Milliarden Euro hat Frankreich für das Unternehmen als drittgrößter Markt in Europa und als fünftgrößter Markt weltweit strategische Bedeutung. Bosch beschäftigt rund 7 700 Mitarbeitern in Frankreich, davon rund zehn Prozent Forscher und Entwickler, und ist der größte deutsche industrielle Arbeitgeber in dem Land. Das Unternehmen hat in den vergangenen sechs Jahren (2011-2016) mehr als 350 Millionen Euro in Frankreich investiert, vor allem in die Weiterentwicklung seiner Produktionsstätten. Dabei legt Bosch einen besonderen Fokus auf Industrie 4.0-Lösungen. Ein Beispiel ist die im Werk Vénissieux erfundene ActiveGlass. Die smarte Brille kommt bei der Qualitätssicherung von Steuerungskomponenten für Off-Highway-Fahrzeuge wie Bagger zum Einsatz. Sie ermöglicht eine präzisere Kontrolle als bisher in etwa der Hälfte der Zeit.