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Bosch stärkt Nutzfahrzeug- und Off-Road-Geschäft

Jenseits der Straße - Bosch stärkt Nutzfahrzeug- und Off-Road-Geschäft mit eigener Organisation

  • Eine neue Organisation für Verkauf und Systementwicklung
  • Mehr als Diesel-Injektoren: Farbdisplays und Sensoren im neuen Portfolio

Als die Führungsspitze von Bosch vor einigen Jahren intensiv über neue strategische Geschäftsfelder nachdachte, war der Bereich Commercial Vehicle & Off- Road (CVO) zunächst nur eine verheißungsvolle Idee. Marktstudien belegten, dass mehr dahinter steckt: In diesem Segment – vom Truck über die 4000 PS starke Baumaschine, den Gabelstapler bis hin zur Erntemaschine – liegt Wachstumspotenzial in Milliardenhöhe. Sei es in Ländern, in denen sich Umwelt- und Sicherheitsanforderungen verschärfen, oder in aufstrebenden Regionen, in denen Millionenstädte in kürzester Zeit entstehen.

Bisher jedoch konnte Bosch die Marktpotenziale aufgrund seiner Organisationsstruktur nicht voll ausschöpfen. Auf sich allein gestellt, konnten die meisten Geschäftsbereiche den CVO-Kunden nicht in allen Bereichen maßgeschneiderte Angebote machen. Seit Anfang dieses Jahres gibt es nun eine eigene schlagkräftige Einheit für den Bereich Commercial Vehicle & Off-Road.

Das Augenmerk der Mitarbeiter richtet sich nicht nur auf die großen Kunden, sondern darauf, die gesamte Kundenlandschaft vor Ort inklusive der kleineren Anbieter zu erschließen.

„Wir sind eine neue Einheit im Bereich Mobility Solutions und orientieren uns nur zum Teil an bisher bekannten Strukturen“, sagt Bereichs-Chef Johannes-Jörg Rüger. „Wir sind vielmehr eine Verkaufsorganisation mit integrierter Systementwicklung, die mit allen Geschäftsbereichen eng kooperiert.“

Marketingleiter Anton Beer sieht folgende Vorteile: Als bereichsübergreifende Organisation könne CVO dem Kunden jetzt „ganzheitliche Lösungen“ anbieten. „Wenn dieser seine Wirtschaftlichkeit steigern will, schauen wir nicht nur auf das Einspritzsystem“, erklärt Beer. „Wir betrachten alle Anwendungen. Das erfordert die Unterstützung durch mehrere Geschäftsbereiche.“ Ein Beispiel ist der Ersatz des Rückspiegels durch ein Kamerasystem mit Display.

Ein Ansprechpartner für jeden Kunden
Landmaschinen-Hersteller wolle man nicht nur mit Dieseleinspritzsystemen beliefern, sondern auch mit Farbdisplays oder Sensorik zur Fahrerassistenz. So gebe es in Zukunft für jeden Kunden genau einen Ansprechpartner – und zwar für die gesamte Produktpalette von Bosch. Beim Pkw ist das nichts Neues. Dort haben seit jeher Hersteller wie Daimler oder VW jeweils ihren eigenen Verkaufsverantwortlichen.

CVO ist jedoch keine reine Verkaufsorganisation, der Bereich ist auch in der Systementwicklung tätig. „Das können Produkte aus dem Pkw-Bereich sein wie beispielsweise eine Stereo-Video-Kamera, die wir gemeinsam mit den Geschäftsbereichen an den Nutzfahrzeug-Markt anpassen, das können aber auch eigene Produkte sein“, sagt Beer. Vor allem von Entwicklungen rund um die Themen Vernetzung und automatisiertes Fahren verspricht man sich Synergien mit dem Pkw-Bereich und ein nicht unerhebliches Umsatzwachstum.

Ob dies so kommen wird, hängt allerdings nicht nur von externen Faktoren ab. Entscheidend werde auch sein, die Potenziale dieser für Bosch „neuen“ Märkte mit Wissen um die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden und der Regionen mit Wucht anzugehen, sagt Bereichs-Chef Rüger.

Die kleineren Stückzahlen und die höhere Varianz in den Off-Road-Segmenten erscheinen auf den ersten Blick weniger attraktiv als das Pkw-Geschäft, beobachtet Rüger. „Dafür haben unsere Projekte jedoch üblicherweise längere Laufzeiten und bieten damit lange Kundenbindungen – es lohnt also der zweite Blick.“

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.