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Verkauf der Zell- und Modulfertigung von Bosch Solar Energy in Arnstadt an SolarWorld

Bosch produziert ab Herbst in Arnstadt Automobilelektronikprodukt

  • Perspektive für großen Teil der Mitarbeiter statt Standortschließung
  • Vollzug des im November 2013 unterzeichneten Kaufvertrags
  • Serviceorganisation und Handelsgesellschaft von Bosch haben Betrieb aufgenommen

Stuttgart/Arnstadt – Der Verkauf der Fertigung von kristallinen Photovoltaik-Zellen und -Modulen in Arnstadt von Bosch an SolarWorld ist abgeschlossen. Alle Bedingungen für den Vollzug des im November 2013 unterzeichneten Kaufvertrags sind erfüllt, darunter die Genehmigung der Kartellbehörden sowie der Abschluss eines Interessenausgleichs für die Mitarbeiter von Bosch Solar Energy, die zur SolarWorld Industries-Thüringen GmbH wechseln. Über sämtliche Vertragskonditionen haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Insgesamt können 1 000 von derzeit noch rund 1 400 Arbeitsplätzen am Standort Arnstadt erhalten werden. „Unser Ziel, Teilbereiche zu veräußern und Bosch-Alternativgeschäft anzusiedeln und damit so vielen Mitarbeitern wie möglich einen Arbeitsplatz anzubieten, haben wir erreicht“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „So können wir anstelle einer Schließung des Standorts für einen großen Teil der Mitarbeiter eine Perspektive schaffen. Um das zu ermöglichen, haben wir viel Zeit und erhebliche finanzielle Mittel investiert“.

Zusätzlich zu den rund 800 Mitarbeitern, die zu SolarWorld wechseln, wird Bosch insgesamt rund 250 Mitarbeiter am Standort Arnstadt beschäftigen. Bereits ihren Betrieb aufgenommen haben die Serviceorganisation und die Handelsgesellschaft von Bosch. Ab Herbst 2014 wird Bosch in Arnstadt zudem ein Automobilelektronikprodukt fertigen. Aktuell laufen dafür die Vorarbeiten.

Weiterhin laufen die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern zum Interessenausgleich und Sozialplan für die Mitarbeiter, die nicht zur SolarWorld Industries-Thüringen GmbH wechseln.

Trotz verstärkter Anstrengungen von Bosch, gemeinsam mit der Landesregierung und der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, wird der potenzielle Investor aus dem Pharmasektor seine ursprünglichen Pläne, in Arnstadt zu produzieren, aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht umsetzen.

Für das Modulwerk im südfranzösischen Vénissieux soll es eine vergleichbare Lösung geben wie für den Standort Arnstadt. Fortgeschrittene Gespräche werden zurzeit mit einem potenziellen Investor geführt.

Die aleo solar AG, Oldenburg/Prenzlau, hat am 5. Februar 2014 einen Vertrag unterzeichnet, um die Modulfertigung in Prenzlau/Brandenburg an die SCP Solar GmbH zu verkaufen. SCP Solar GmbH ist ein Joint Venture bestehend aus der taiwanesischen Sunrise Global Solar Energy Co. Ltd., der japanischen CHOSHU Industry Co., Ltd. und der Pan Asia Solar, Ltd., UK. Der Käufer übernimmt auch die Marke „aleo“ und beabsichtigt, Arbeitsplätze für rund 200 Mitarbeiter zu schaffen. Bosch als Hauptaktionär (rund 90,7 Prozent der Anteile) unterstützt aleo bei der Umsetzung mit einer entsprechenden Finanzierung. Der Vorstand von aleo hat mehrere Optionen geprüft, einschließlich einer kompletten Liquidation des Geschäftsbetriebs. Um rund 200 Mitarbeitern eine Beschäftigung beim Erwerber zu ermöglichen, nimmt Bosch für diese Transaktion Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe in Kauf. Eine komplette Liquidation wäre die finanziell deutlich günstigere Option gewesen. Bosch unterstützt aleo bei der Transaktion und der Auflösung des nicht von der Transaktion umfassten Restgeschäfts mit einer Finanzierung. Mit diesem Vorgehen kann eine Insolvenz von aleo vermieden werden. Die Transaktion steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung und der Genehmigung durch die Kartellbehörden.

Tags: Energy, Verkauf, Module

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

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