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Siemens-Ring-Träger Hermann Scholl kritisiert föderales Bildungssystem

Förderung im Kindergarten angemahnt

  • Mehr Frauen für Naturwissenschaften gewinnen
  • Föderalismus gefährdet Investitionen
  • Bosch vielfältig für Bildung und Ausbildung engagiert

Berlin/Stuttgart – Der technische und naturwissenschaftliche Nachwuchs werde in Deutschland nicht ausreichend gefördert. In Zeiten der Globalisierung schwäche das föderale Bildungssystem die Chancen der Bundesrepublik. Davor warnte Prof. Dr. Hermann Scholl, Ehrenvorsitzender der Bosch-Gruppe, anlässlich der Verleihung des renommierten Werner-von-Siemens-Rings am Donnerstag in Berlin. Die Auszeichnung gilt als eine der wichtigsten im Bereich Technik und Ingenieurwissenschaften in Deutschland.

Die Bundesrepublik lasse viele ihrer Reserven ungenutzt, kritisierte Scholl auch mit Blick auf die alternde Gesellschaft. Zudem sollten mehr Frauen für Technik und Naturwissenschaften interessiert werden. „Darüber hinaus müssen wir Kinder aus sozial benachteiligten Familien, gerade auch mit Migrations¬hinter¬grund, gezielt fördern – vor allem in der Sprache. Und dies setzt höher qualifiziertes Personal schon im Kindergarten voraus“, ergänzte Scholl.

Deutschland bei Bildungsausgaben nur im Mittelfeld
Für die Bildung werde zu wenig Geld ausgegeben: „Geht es nach dem Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt, liegt Deutschland gerade mal im Mittelfeld der Industrieländer. Dieses Land ist also vom schönen Anspruch einer Bildungsrepublik noch weit entfernt.“ Eine der Ursachen sieht Scholl in der föderalen Struktur des Bildungssystems: „Diese führt zu einem Chaos der Schulformen und wirkt auch investitionshemmend.“ Vor dem Hintergrund der Finanzierungsprobleme in der Bildung forderte Scholl eine bessere Kooperation zwischen Bund und Ländern. Angesichts des Kooperationsverbots könne der Bund die Bildungsinvestitionen der chronisch klammen Länder nur ausnahmsweise und nicht beständig unterstützen. Dies habe zur Folge, wie in der „Zeit“ kürzlich zu lesen war, dass der Bund zum Beispiel eine Schule in Afghanistan fördern dürfe, nicht aber eine in Köln. Für Scholl „eine absurde Situation, die alle politischen Lager ändern wollen.“ Aber wie so oft blockiere sich die Politik wechselseitig in der Umsetzung.

Eine der höchsten deutschen Auszeichnungen
Der Werner-von-Siemens-Ring wird alle drei Jahre durch die gleichnamige Stiftung an Personen vergeben, die durch ihre Leistung die technischen Wissenschaften gefördert haben. Scholl wird insbesondere für seine wegbereitenden Beiträge zur Entwicklung von ABS und ESP© geehrt.

Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch engagiert sich vielfältig im Bereich Bildung. Dazu zählt u.a. die Mitgründung der Unternehmensinitiative Wissensfabrik, die junge Menschen für Wissenschaft und Technik begeistern will, sowie die Mitarbeit in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Auch die Robert Bosch Stiftung ist im Bildungsbereich engagiert – von der frühkindlichen Bildung über Schule, Ausbildung, Begabtenförderung, Hochschule bis hin zum lebenslangen Lernen.

Internet/Hintergrund
Lebenslauf Hermann Scholl:
www.bosch-presse.de/presseforum/details.htm?txtID=1597
Startseite Wissensfabrik:
www.wissensfabrik-deutschland.de
Startseite Acatech:
www.acatech.de
Startseite Robert Bosch Stiftung:
www.bosch-stiftung.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

Tags: Hermann, Siemens

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.