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Potentieller Erwerber für Teile des Standortes Arnstadt gefunden

Erhalt von rund 1 100 Arbeitsplätzen möglich

  • SolarWorld beabsichtigt, Produktion von Zellen und Modulen zu übernehmen
  • Weiterer Investor plant Fertigung pharmazeutischer Produkte am Standort Arnstadt
  • Bosch beabsichtigt, künftig ein Automobilprodukt in Arnstadt zu produzieren
  • Gesamtumsetzung vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen sowie weiterer Rahmenbedingungen

Stuttgart/Arnstadt – Bosch plant, die Fertigung von Zellen und Modulen in Arnstadt an die SolarWorld AG zu verkaufen. Der Käufer beabsichtigt, rund 800 Mitarbeiter zu beschäftigen. Ein entsprechender Vertrag wurde heute unterzeichnet. Ein weiterer Investor plant, Produktionsflächen zu mieten, um unter Reinraumbedingungen pharmazeutische Produkte herzustellen und damit rund 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Eine Absichtserklärung wurde bereits unterzeichnet.

Bosch beabsichtigt, die Produktion eines Automobilelektronikproduktes vom Bosch-Standort Hatvan, Ungarn, nach Arnstadt zu verlagern sowie eine Serviceorganisation und eine Handelsgesellschaft zur Abwicklung noch bestehender Verpflichtungen zu gründen. Damit können mittelfristig weitere rund 250 Arbeitsplätze erhalten werden. Die Gesamtumsetzung steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen. Über sämtliche Vertragskonditionen wurde Stillschweigen zwischen den Parteien vereinbart.

Bosch und die Investoren müssen in den kommenden Wochen noch umfangreiche Vorarbeiten abschließen. Dies umfasst auch die notwendigen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern.

Umsetzung am Standort Arnstadt
SolarWorld hat einen Geschäftsplan für das Werk Arnstadt entwickelt, der für den Standort Arnstadt eine tragende und nachhaltige Rolle im Solar-World-Konzern vorsieht.
Bosch wird die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern zur Gesamtumsetzung zeitnah aufnehmen. Für die 91 Auszubildenden konnte bereits im Sommer dieses Jahres der Abschluss der Ausbildung durch Vermittlung auf andere Ausbildungsstellen innerhalb und außerhalb der Bosch-Gruppe gesichert werden.

„Somit können wir voraussichtlich in Summe für rund 1 100 von derzeit 1 500 Mitarbeitern in Arnstadt Beschäftigung anbieten. Der Verhandlungsprozess war zwar langwierig, doch damit können wir, wenn die Verträge wie geplant umgesetzt werden, für einen großen Teil der Mitarbeiter eine Perspektive schaffen. Um das zu erreichen, haben wir viel Zeit und erhebliche finanzielle Mittel investiert“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.
„Anstelle einer Schließung war es unser Ziel, Erwerber zu finden, die ein tragfähiges industrielles Konzept und eine langfristige Orientierung bieten,“ erläutert Denner das Vorgehen. „Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Um diese Lösung umzusetzen, müssen jedoch noch verschiedene Rahmenbedingungen erfüllt werden, dazu gehören unter anderem die finale Vertragsunterzeichnung mit dem Investor aus der Pharmabranche sowie die erfolgreichen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern“, ergänzt Denner.

Komplexe Rahmenbedingungen
Bosch hatte im März 2013 bekannt gegeben, die Aktivitäten des Geschäftsfeldes kristalline Photovoltaik zu beenden.
„Um so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten zu können, legten wir unsere Suche nach einem Investor breit an. Erwerber suchten wir vorwiegend im reinen Photovoltaik-Umfeld. Darüber hinaus haben wir eine Vielzahl branchenfremder Unternehmen angesprochen und auch Bosch-intern mit Hochdruck nach Produkten gesucht, die in Arnstadt gefertigt werden könnten“, erläutert Dr. Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG und Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH mit Zuständigkeit für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik. Konstruktiv begleitet wurde Bosch bei der Suche auch durch die Landesregierung Thüringen und die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen.

Weitere Verhandlungen
Für das Modulwerk in Vénissieux, Frankreich, werden vergleichbare Lösungen gesucht. Bosch führt Gespräche mit Investoren aus dem Photovoltaik-Umfeld sowie anderen Branchen. Darüber hinaus prüft Bosch auch hier, ob ein Produkt eines anderen Geschäftsbereiches künftig am Standort gefertigt werden kann.

Wie bereits Anfang Oktober 2013 kommuniziert, wird die Suche nach einem Käufer für die von Bosch gehaltenen Anteile an der Tochtergesellschaft aleo solar AG, Oldenburg/Prenzlau, fortgeführt. Parallel dazu werden in Zusammenarbeit mit dem Vorstand von aleo sämtliche Handlungsoptionen geprüft. Dies schließt den vollständigen oder teilweisen Verkauf des operativen Geschäftsbetriebs der aleo solar-Gruppe ein. Ob und wann eine Transaktion zustande kommt, ist derzeit offen.

Wie bereits im März 2013 bekannt gegeben, werden die Bosch Solar CIS Tech GmbH in Brandenburg/Havel und die Bosch Power Tec GmbH in Hamburg unverändert weitergeführt.

Video-Footage:
Solarmodule mit jeweils sechzig verbauten Photovoltaik-Zellen
Fertigung (Photovoltaik-Zellen): Klassifizieren der Zellen über eine Leistungsprüfung

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Tags: Hamburg, Arnstadt, Investor, Erwerber, Verhandlungen

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

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