Stuttgart/Hamburg – Bosch Healthcare, die Techniker Krankenkasse (TK) und das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in Stuttgart starteten im April 2012 das Betreuungsprogramm Alltag mit Telemedizin erfolgreich meistern (A.T.e.m.). Inzwischen werden bereits 171 schwerkranke Patienten der TK, die an Chronisch Obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) leiden, deutschlandweit betreut. Täglich übermitteln die Betroffenen wichtige Informationen wie Sauerstoffsättigung, Atemprobleme sowie Angaben zum allgemeinen Befinden an das Telemedizinische Zentrum (TMZ) des Robert-Bosch-Krankenhauses. Dort wertet medizinisches Fachpersonal diese aus. Bei jeder relevanten Veränderung des Gesundheitszustands kontaktieren die Betreuer im TMZ den Patienten oder den behandelnden Arzt. Mit dem intuitiv zu bedienenden Telemedizin System erhalten die Betroffenen zudem speziell aufbereitete Informationen, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen, Rückschläge vermeiden und die Lebensqualität im Alltag verbessern können. Die Betreuung der Patienten in dem einjährigen Programm ist im Rahmen eines integrierten Versorgungsvertrages nach §140 SGB V geregelt.
Erfolgsfaktoren zur gezielten Betreuung schwer Kranker
Wir wollen bei unseren COPD-Patienten frühzeitig auf Verschlechterungen reagieren können, und ihnen so vermeidbare Krankenhausaufenthalte ersparen, erklärte Thomas Heilmann, Leiter des Programms bei der TK. Dies sei auch unter Kostengesichtspunkten relevant, denn durchschnittlich schlage eine solche stationäre Behandlung mit 4 000 Euro zu Buche. Damit das Programm ein Erfolg wird, wenden wir uns gezielt an Schwerkranke, deren Risiko für eine akute Zustandsverschlechterung – sogenannte Exazerbation der COPD – besonders hoch ist, so Heilmann. Dafür wurde eigens ein Vorhersagemodell entwickelt, welches die Patienten identifiziert, die ein erhöhtes Risiko für eine zeitnahe Krankenhauseinweisung haben.
Die Kooperationspartner bauen bewusst auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten in ganz Deutschland. Ohne die Mediziner vor Ort, die den Patienten kennen und begleiten, würde ein entscheidender Bestandteil der telemedizinischen Versorgung fehlen, so Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Ärztlicher Direktor des RBK. Dafür unterstütze das Programm die niedergelassenen Kollegen beim Erkennen von Trends im Krankheitsverlauf und gebe Möglichkeiten zur optimalen Therapieanpassung.
Hohe Teilnahmebereitschaft bei Patienten und Ärzten
Die Aufgeschlossenheit sowie Teilnahmebereitschaft der von uns angesprochenen Versicherten sind sehr hoch und die ersten Rückmeldungen der Eingeschriebenen durchweg positiv, sagt Thomas Heilmann. Entsprechend gehen wir davon aus, die für die geplante Evaluation erforderliche Zahl von 300 Patienten zügig zu erreichen. Der Nutzen des Programms wird anschließend im Vergleich zu einer randomisierten Kontrollgruppe ausgewertet werden.
Voraussetzung für die Programmteilnahme jedes Patienten ist die Zustimmung seines behandelnden niedergelassenen Arztes. Die Teilnahmebereitschaft von 81 Prozent der angefragten Ärzte übertrifft unsere Erwartungen, ergänzt Dr. Ralf von Baer, Geschäftsführer der Robert Bosch Healthcare GmbH. Dies deutet für ihn auf eine zunehmende Akzeptanz von Telemedizin in der Ärzteschaft hin.
Erste Erfahrungen aus der direkten Patientenbetreuung des TMZ, vom Ärztlichen Direktor Alscher: Die Teilnehmer schätzen die gezielte Ansprache und Information. Sie bringen den Mitarbeitern im TMZ ein großes Vertrauen entgegen, zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft und fühlen sich in ihrer gewohnten Umgebung nun sicherer. Es zeigt sich, dass durch die intensive telemedizinische Betreuung der Zustand der Patienten stabilisiert wird.
COPD bis 2030 dritthäufigste Todesursache in Europa
Nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sterben an der COPD allein in Deutschland täglich 80 Patienten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet, dass bis 2030 in Europa die COPD zur dritthäufigsten Todesursache nach Herzkrankheiten und Schlaganfällen wird (World Health Statistics). Derzeit sind in der Bundesrepublik nach Schätzungen mehr als sechs Millionen Menschen an COPD erkrankt (basierend auf der BOLD-Studie, Geldmacher 2008), von diesen sind aber lediglich 1,5 Millionen diagnostiziert (Chapman 2006). Allein bei der Techniker Krankenkasse mit rund acht Millionen Versicherten sind derzeit etwa 100 000 COPD-Patienten registriert.
Seit mehr als zehn Jahren in den USA erfolgreich
Die Betreuung der Patienten baut auf dem telemedizinischen System von Bosch Healthcare auf, das international seit mehr als zehn Jahren eingesetzt wird. Neben der COPD wird das System von Bosch Healthcare auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes erfolgreich verwendet. Hier werden wir unserem eigenen Anspruch, Technik fürs Leben anzubieten, in besonderem Maße gerecht, erklärt Dr. Jasper zu Putlitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Healthcare. Zu Putlitz zum weiteren Roll-out in Deutschland: Wir gehen davon aus, dass sich in naher Zukunft noch weitere Krankenkassen und Versicherungen – auch für andere chronische Erkrankungen – an unsere telemedizinische Infrastruktur anschließen werden.
Mehr Informationen zum Programm A.T.e.m. unter: www.A-T-em.de
Journalistenkontakt:
Dr. Sandra Nelles, Robert Bosch Healthcare GmbH,
Telefon +49 711 811-58269
Christian Elspas, Techniker Krankenkasse,
Telefon +49 211 936 00-27
Martina Amrhein, Robert-Bosch-Krankenhaus,
Telefon +49 711 8101 3047
Bosch Healthcare ist Pionier und weltweit Marktführer in der Telemedizin sowie einer der führenden Telecare-Anbieter in Europa. Für eine bessere Versorgung chronisch Kranker im häuslichen Umfeld und ein nachhaltiges Gesundheitswesen bietet der Bereich Telemedizin Kostenträgern und Leistungserbringern ein Spektrum an Produkten, Systemen und Dienstleistungen. Das Bosch Telemedizin System vermittelt Schulungsinhalte, erfasst Gesundheitsdaten (u. a. Vitalparameter), sendet die Daten in aufbereiteter Form an das medizinische Fachpersonal und gibt dem Patienten hierzu Rückmeldung. Derzeit werden mehr als 50 000 chronisch Kranke weltweit über die täglich angewendeten Therapieprogramme systematisch in die Behandlung mit einbezogen. Die Erfolge des Systems - in mehr als 30 wissenschaftlichen Studien dokumentiert - resultieren aus zeitnaher Behandlungsanpassung, Verbesserung des Selbstmanagements und der Therapietreue. Der Bereich Telecare ermöglicht mit seinen Hausservicerufsystemen Menschen ein sicheres, unabhängiges Leben im eigenen Heim durch direkte Rufverbindung zu einer rund um die Uhr verfügbaren Leitstelle. Mit den Schwesternrufsystemen können Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie anderen betreuten Einrichtungen mittels einer Notruftaste das zuständige Pflegepersonal herbeirufen. Bosch Healthcare ist mit 320 Mitarbeitern weltweit mit Standorten unter anderem dem Hauptsitz in Palo Alto (USA), in Grasbrunn bei München, La Chaux-de-Fonds (Schweiz) und Waiblingen bei Stuttgart vertreten. Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen. Mit Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik erwirtschafteten mehr als 300 000 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 51,5 Milliarden Euro. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 350 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern; inklusive Vertriebspartner ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Dieser weltweite Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebsverbund ist die Voraussetzung für weiteres Wachstum. Im Jahr 2011 gab Bosch rund 4,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus und meldete über 4 100 Patente weltweit an. Mit allen seinen Produkten und Dienstleistungen fördert Bosch die Lebensqualität der Menschen durch innovative und nutzbringende Lösungen. Mehr Informationen unter www.bosch-telemedizin.de, www.bosch.com, www.bosch-presse.de. Das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) ist ein von der Robert Bosch Stiftung getragenes Krankenhaus der Zentralversorgung mit Funktionen der Maximalversorgung an drei Standorten. Mit 935 Betten nehmen das RBK, seine Standorte Klinik Charlottenhaus und Klinik Schillerhöhe im Jahr rund 39 000 Patienten stationär auf. Zum Krankenhausbetrieb mit über 2 000 Mitarbeitern gehören verschiedene zertifizierte medizinische Zentren in 17 Fachabteilungen, ein Bildungszentrum sowie das Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für klinische Pharmakologie, ein international renommiertes Forschungsinstitut. Mehr Informationen unter www.rbk.de Die Techniker Krankenkasse ist mit mehr als acht Millionen Versicherten eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Rund 12 000 hauptamtliche und rund 11 000 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen für einen Rund-um-die Uhr-Service an 365 Tagen pro Jahr und für innovative Leistungen und Versorgungsangebote im gesamten Bundesgebiet. Unabhängige Institutionen bestätigen der TK ein hohes Maß an Service- und Leistungsqualität. Im Test von Focus Money wurde die Kasse sechsmal in Folge als "Deutschlands beste Krankenkasse" ausgezeichnet. Mehr Informationen unter www.tk.de, www.presse.tk.de |
Die Bosch Healthcare Solutions GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH. Sie wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, Produkte und Services zu entwickeln, die zur Gesundheit beitragen und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Am Hauptsitz in Waiblingen sind mehr als 80 Mitarbeiter beschäftigt (2016). Die Lösungen der Tochtergesellschaft basieren auf Kernkompetenzen der Bosch-Gruppe: Sensoren zum Erfassen von Daten, Software zur Auswertung dieser Daten und Dienstleistungen, die darauf basieren.
Mehr Informationen unter www.bosch-healthcare.com
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.