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Bremsregelsystem ESP hev von Bosch für Hybrid- und Elektrofahrzeuge

  • Neues Bremsregelsystem ermöglicht hohe Energie-Rekuperationsrate bei elektrifizierten Antrieben
  • ESP hev stimmt beim Bremsen die Verzögerungen durch Radbremse und E-Maschine ohne Zusatzkomponenten variabel aufeinander ab
  • Erster Serieneinsatz im Mercedes-Benz S400 Hybrid
  • Modularer Baukasten von Bosch bietet immer das passende Bremssystem

Die immer schärferen Verbrauchsgrenzwerte lassen sich insbesondere bei großen Fahrzeugen künftig nur noch mit elektrifizierten Antrieben erreichen. Die Effizienz dieser Hybrid- und Elektroautos wird maßgeblich von der Fähigkeit bestimmt, beim Bremsen möglichst viel Energie elektrisch zurück zu gewinnen, das heißt zu rekuperieren. Mit dem ESP hev hat Bosch nun das weltweit erste Bremsregelsystem in Serie gebracht, das die Funktion des regenerativen Bremsen ohne Zusatzkomponenten integriert. Es stimmt beim Bremsen die Verzögerungen durch Bremse und E-Maschine variabel aufeinander ab und erreicht eine besonders hohe Rekuperations-rate. Im Mercedes-Benz S 400 HYBRID ist das System Mitte 2013 erstmals gestartet. „Mit ESP hev lassen sich alle Verzögerungen innerhalb des Neuen Europäischen Fahrzyklus(NEFZ) vollständig zur Rekuperation nutzen“, sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. „Die neue Technik ist Teil unseres modularen Bremsen-Baukastens, mit dem wir für jedes Fahrzeug ein maßgeschneidertes Bremssystem zusammenstellen können.“

Entkoppelte Achse ermöglicht hohe Energie-Rückgewinnung
Das ESP hev von Bosch übernimmt im S 400 HYBRID die Koordination des elektromotorischen und hydraulischen Bremsmoments sowie die Steuerung der elektrischen Unterdruckpumpe des vakuumbasierten Bremskraftverstärkers. Der Bremskreis an der hinteren, angetriebenen Achse ist vom Fahrerfuß entkoppelt. Ein vergrößerter Leerweg des Bremspedals wird genutzt, um das Fahrzeug zunächst rein generatorisch abzubremsen, das heißt über den mit der Hinterachse verbundenen Elektromotor. Dazu fordert das System ein dem Pedalweg entsprechendes Generatormoment an. Tritt der Fahrer stärker auf die Bremse, wird auf konventionellem Weg ein zusätzliches hydraulisches Bremsmoment an der Vorderachse aufgebaut, so dass das Fahrzeug nun über beide Achsen verzögert wird. Reicht das verfügbare generatorische Bremsmoment an der Hinterachse nicht aus, baut das System über die Pumpe des Hydraulikaggregats zusätzlichen Bremsdruck für die Hinterachse auf. Die Übergänge sind fließend und für den Fahrer unmerklich, das vertraute Fahrzeugverhalten und Pedalgefühl bleiben unverändert.

Neben der beschriebenen Variante für Bremskreise mit einer Vorder- und Hinterachs-Aufteilung bietet Bosch auch eine für Diagonal-Bremskreise an. Der Einsatz von ESP hev in Fahrzeugen mit Front- oder Allradantrieb ist ebenfalls möglich. Das neue Bremssystem baut auf der leistungsfähigsten Variante ESP premium der Generation 9 von Bosch auf.

Modularer Baukasten bietet immer das passende Bremssystem
ESP hev ist Teil eines Baukastens, aus dem Bosch für alle Autos und Kundenanforderungen das jeweils passende Bremssystem zusammenstellen kann – abhängig von Fahrzeuggröße, Antriebstechnik, Grad der Elektrifizierung und Ausstattung mit Assistenzfunktionen. Während ESP hev als regeneratives Bremssystem die Lösung für Hybrid- und Elektrofahrzeuge ist, kann bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen weiter ein klassisches ESP eingesetzt werden. Beim Bremskraftverstärker gibt es ebenfalls zwei Alternativen: Einerseits die konventionelle vakuumbasierte Lösung, andererseits den iBooster. Dieser neue elektromechanische Bremskraftverstärker benötigt keinen Unterdruck und kann in Kombination mit dem ESP hev die Rekuperationsrate bei hervorragendem Pedalgefühl noch weiter verbessern. Für künftige automatisierte Fahrfunktionen bietet er zudem die erforderliche Systemredundanz. Er geht Ende 2013 in Serie. Bosch bietet den Fahrzeugherstellern damit ein bislang einmaliges modulares und skalierbares Lösungspaket insbesondere auch für Fahrzeugmodelle, die mit verschiedenen Antriebsarten angeboten werden.

Neben dem ESP-System liefert Bosch für die Modellvarianten der neuen Mercedes-Benz S-Klasse unter anderem die Direkt-Einspritzsysteme für Benzin- und Dieselmotoren, das Anzeigeinstrument in der Mittelkonsole, den Start/Stopp-Starter sowie das Motor-Kühlgebläse.

Weitere Informationen finden Sie hier.


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Auf der 65. Internationalen Automobil-Ausstellung 2013 in Frankfurt am Main präsentiert Bosch technische Lösungen für die vernetzte Mobilität. Vielfältige Innovationen machen den Straßenverkehr künftig noch effizienter und sauberer, aber auch sicherer und komfortabler. Bosch zeigt seine Highlights auf der IAA in Halle 8, Stand A04.

Tags: Elektrofahrzeuge, Control, S 400, Brake, Hybrid, S400

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.