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Bosch treibt Industrie 4.0 mit innovativen Produkten voran

Sensoren, Software und Services für die vernetzte Fertigung

  • Doppelstrategie: Bosch ist erfahrener Leitanwender und Leitanbieter
  • Neue Lösungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit auch der Kunden
  • Europa braucht einheitlichen digitalen Markt und schnelles Internet
  • Beispiel Fernwartung: Software als Basis neuer Geschäftsmodelle
  • Im Messe-Partnerland Indien: größtes Software-Entwicklungszentrum von Bosch außerhalb Deutschlands

Stuttgart – Mit einem umfassenden Angebot neuer Lösungen zeigt Bosch auf der Hannover Messe 2015, wie Produktionstechnik und Wettbewerbsfähigkeit von den Möglichkeiten der Vernetzung, der sogenannten Industrie 4.0, profitieren. Zu sehen sind unter anderem vernetzte Sensoren, innovative Softwarelösungen, vernetzungsfähige Antriebe und Steuerungen sowie die Produktionsassistenten der APAS family. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen setzt die in Hannover präsentierten Lösungen erfolgreich an eigenen Produktionsstandorten ein. „Dieses breite Angebot belegt unsere Expertise als starker Leitanwender und Leitanbieter der vernetzten Fertigung“, sagte Dr. Werner Struth, Mitglied der Geschäftsführung von Bosch. Er verantwortet das Produktionssystem und den Unternehmensbereich Industrial Technology mit den Geschäftsbereichen Packaging Technology und Drive and Control Technology. „Damit stärken wir sowohl unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit als auch die unserer Kunden. Und das nicht allein an Hochlohnstandorten wie Deutschland, sondern weltweit.“ Industrie 4.0 erschließt unter anderem Kostenvorteile durch Ressourcenschonung und Steigerung der Produktivität – und erhöht zudem die Qualität.

Rasche Verabschiedung der EU-Datenschutzgrundverordnung nötig
Voraussetzung für den Erfolg der vernetzten Fertigung ist laut Struth aber nicht allein die Technik: „Derzeit haben wir in verschiedenen Ländern Europas unterschiedliche Regulierungen beim Datenschutz. Dies hindert europäische Unternehmen daran, mit vernetzten Lösungen auf ihren Heimatmärkten im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.“ Struth wies noch einmal darauf hin, dass Europa der größte Wirtschaftsraum der Welt sei. Bosch zeigt sich zuversichtlich, dass der EU-Ministerrat bis zur Sommerpause eine abschließende Entscheidung zur EU-Datenschutzgrundverordnung treffen wird und damit eine Verabschiedung der Verordnung bis Ende 2015 möglich ist. „Damit Unternehmen das riesige geschäftliche Potenzial der EU nutzen können, brauchen wir noch in diesem Jahr dringend die Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung.“ Weil die Unternehmen der vernetzten Industrie zudem auf den schnellen und verlässlichen Datenaustausch angewiesen sind, drängt Struth auf den raschen Ausbau leistungsfähiger Internetverbindungen: „Wir haben die besten Voraussetzungen für die Industrie 4.0 und werden von langsamen Internetverbindungen ausgebremst. Ein zuverlässiger Internetanschluss ist heute so wichtig wie fließend Wasser, Verkehrsinfrastruktur und Strom.“

„Bedürfnisse unserer Kunden im Blick“
„Die vernetzte Produktion ist bei Bosch heute schon Realität. Die dafür nötigen Maschinen, Software und Konzepte sind in unseren Fertigungsstandorten weltweit im produktiven Einsatz“, sagte Struth. „Dem deutschen Maschinenbau bietet die Vernetzung viele Chancen, seine heute starke internationale Position auch in Zukunft zu halten. Insbesondere neue, auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Geschäftsmodelle werden das volle Potenzial der vernetzten Industrie entfalten.“ Bosch zeigt auf der Hannover Messe technische Voraussetzungen, mit denen sich neue Geschäftsmodelle umsetzen lassen.

Online-Diagnose für vorausschauende Wartung
Dazu gehört unter anderem das neue Dienstleistungspaket Online Diagnostics Network (ODiN). Über eine cloudbasierte Softwareplattform kann Bosch Rexroth die Betriebszustände hydraulischer Systeme für den Anwender kontinuierlich erfassen und analysieren. Verschleiß wird frühzeitig erkannt. Im Rahmen eines Wartungsvertrags gibt Rexroth dann Empfehlungen zu notwendigen Arbeiten und führt diese auch aus. Das verringert die Wartungskosten. Außerdem reduziert sich durch diese vorausschauende Wartung das Risiko eines Anlagenstillstands erheblich. Besonders in großen Anlagen wie Stahlwerken oder bei der Rohstoff-Förderung spart das enorme Kosten, die bei jeder Störung außerhalb der geplanten Wartungsintervalle anfallen. Gleiches gilt auch für die Verpackungstechnik von Lebensmitteln und Pharmazeutika, in der bei kürzesten Taktzeiten höchste Verfügbarkeit der Anlagen gefordert ist.

Datensicherheit und Datenschutz
„Der sichere Umgang mit Daten ist in allen Bereichen der vernetzten Fertigung eine Kernkompetenz“, ergänzte Struth und betonte die Bedeutung des Datenschutzes und der Datensicherheit für die breite Akzeptanz von Industrie 4.0-Lösungen: „Wir werden den Kunden sagen, welche ihrer Daten wir zu welchem Zweck verwenden. Und wir werden explizit um Zustimmung bitten.“ Ein wesentlicher Aspekt ist beispielsweise der autorisierte Zugriff auf Fertigungsanlagen. Diesen stellt Bosch Software Innovations mit der neuen Softwarelösung Remote Service Manager sicher. Diese sorgt dafür, dass nur zugelassene Service-Techniker aus der Ferne auf eine Maschine zugreifen können, um deren Zustand genau zu erfassen. Fehler lassen sich dabei rasch erkennen und vielfach auch schnell beheben. Lange und teure Anfahrten können häufig entfallen. Auf der Messe zeigt Bosch unter anderem, wie sich der Produktionsassistent APAS auf diese Weise aus der Ferne warten lässt. Zudem lässt sich mit dem Remote Service Manager neue Software sicher auf Maschinen übertragen.

Transparenz in der Transportkette mit vernetzten Sensoren
Bosch Connected Devices and Solutions demonstriert auf der weltgrößten Industriemesse vom 13. bis zum 17. April 2015 vernetzte Sensoren, die die Bewegungen beim Transport einer Kiste genau erfassen. Bewegung und Positionierung werden von einer App auf einem Bildschirm angezeigt. Ein kritischer Vorfall wie beispielsweise das unerwartete Öffnen wird durch einen Lichtsensor detektiert. Der Anwender profitiert von einer erhöhten Transparenz über die gesamte Transportkette.

Effiziente Fertigung kleiner Stückzahlen
Eines der Kennzeichen von Industrie 4.0 ist die effiziente Fertigung kleiner Stückzahlen, zum Beispiel von Ersatzteilen für ältere Maschinen und Autos oder für Prototypen neuer Produkte. Die Gießerei von Bosch Rexroth beschleunigt die Herstellung von Guss-Bauteilen durch den Einsatz von 3D-Druckern, die maßgeschneiderte Gusskerne und Formen herstellen. Wie die Gießerei dadurch sowohl Lieferzeiten als auch Kosten individueller Gussteile verringert, zeigt sie auf der Hannover Messe. Kunden senden die Konstruktionsdaten des gewünschten Bauteils an die Gießerei, wo 3D-Drucker den entsprechenden Sandkern oder die komplexen Formen herstellen. Damit entfällt die aufwendige Entwicklung und Fertigung individueller Werkzeuge für die Formenherstellung. Das senkt die Stückkosten für Prototypen und Kleinserien und verkürzt die Durchlaufzeiten vom Eintreffen der Daten bis zum gegossenen Produkt.

Hintergrund Industrie 4.0
In der Industrie 4.0 tragen die Werkstücke Barcodes, RFID-Funkchips oder internetfähige Sensoren. Durch teil- oder gar vollautomatisierte Informationserfassung und -übertragung entsteht ein virtuelles Abbild der physischen Realität, das heißt der Werkstücke, der Maschinen und der Fabriken. Der Verbund aus Softwareprogrammen, mechanischen und elektronischen Teilen kommuniziert – auch weltweit – via Internet. Dies ermöglicht die ständige Koordination und Optimierung auch zwischen Standorten oder über Unternehmensgrenzen hinweg. Daten, die früher nur kurzzeitig verwendet wurden, werden nun genutzt, um daraus Informationen und letztendlich neues Wissen sowie Nutzen zu gewinnen. Der wesentliche Umbruch wird jedoch bei den Geschäftsmodellen erwartet, beispielsweise bei neuen Betreibermodellen: Denkbar ist, dass Produktionsmaschinen künftig im Eigentum des Herstellers bleiben. Anstatt sie zu verkaufen, bietet er seinen Kunden bearbeitete Stückzahlen oder Betriebsstunden an.

Hintergrund Bosch in Indien
Partnerland der Hannover Messe ist 2015 Indien. Bosch ist dort bereits seit 1922 präsent. „Die vernetzte Produktion eröffnet uns auch in Indien eine Vielzahl neuer Möglichkeiten“, sagte Struth. Bosch rechnet in den kommenden Jahren wieder mit stärkeren Wachstumsimpulsen in Indien. Vor allem in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Energie, Sicherheit, Verpackungstechnik sowie Gesundheitswesen bieten sich viele Chancen für Bosch. Regierungspläne, die Industrialisierung massiv voranzutreiben, machen Indien auch für den Maschinen- und Anlagenbau interessant. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen den Umsatz in Indien auf rund 1,2 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Derzeit beschäftigt das Unternehmen in Indien an elf Produktions- und sieben Entwicklungsstandorten insgesamt mehr als 28 000 Mitarbeiter. Davon sind mehr als 15 000 im größten Software-Entwicklungszentrum von Bosch außerhalb Deutschlands tätig, mit Standorten in Bangalore und Coimbatore. Seit 2010 hat die Bosch-Gruppe rund 680 Millionen Euro in den Ausbau von Fertigungen und Forschungseinrichtungen in Indien investiert, davon rund 160 Millionen Euro alleine im vergangenen Jahr.

Standinformationen:
Motion Drive & Automation: Halle 23, Stand C19
Rexroth Form- und Gießtechnik: Halle 5, Stand D30
Industrial Automation, „Connected Shopfloor Solutions“,
APAS family: Halle 17, Stand C42
Gemeinschaftsstand Bosch Software Innovations und
Bosch Rexroth zu Connected Industry und Digital Factory: Halle 7, Stand E04
Bosch Thermotechnik: Halle 27, Stand E51

Internet:
Messe-Seiten von Bosch Rexroth:
http://bit.ly/1EH1BMj
Messe-Seiten von Bosch Software Innovations:
http://bit.ly/1H1dQrX
APAS family:
http://www.bosch-apas.com
Bosch Thermotechnology:
http://www.bosch-thermotechnik.de/
Übersicht zu Industrie 4.0 bei Bosch:
http://bit.ly/1HteYWu
Bosch bündelt Kompetenzen zur Industrie 4.0 im
Innovationscluster „Connected Industry“:
http://bit.ly/1CE9p6n
Industrie 4.0 Award für Bosch Rexroth Montagelinie:
http://bit.ly/1uSEhpB
Gießerei fertigt Formen mit 3D-Druck:
http://bit.ly/1ChQV9S

Tags: Industrie 4.0, Industry 4.0, Industrie,

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.