Stuttgart – Die Bosch-Gruppe rechnet in den kommenden Jahren wieder mit stärkeren Wachstumsimpulsen aus Indien, dem diesjährigen Partnerland der Hannover Messe 2015. Das Unternehmen erwartet mittel- und langfristig eine positive wirtschaftliche Entwicklung im Land. Bereits in diesem Jahr soll Indiens Wirtschaft um sechs Prozent wachsen. Die neue indische Regierung geht wichtige Themen wie Infrastruktur, Bildung und die Reduzierung von Bürokratie konsequent an. Wir sind zuversichtlich, dass sich dies positiv auf die Entwicklung Indiens auswirkt, sagte Dr. Steffen Berns, Präsident der Bosch-Gruppe in Indien. Bosch ist bereits seit 1922 in Indien präsent und sieht weiterhin gute Voraussetzungen für sein Geschäft auf dem Subkontinent. Vor allem in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Industrie, Energie, Sicherheit, Verpackungstechnik und im Gesundheitswesen bieten sich viele Chancen für unsere Produkte und Lösungen. Auch auf dem Gebiet der vernetzten Produktion eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für Bosch in Indien, so Berns.
Bosch setzt auf vernetzte Produktion in Indien
Das neue
Wirtschaftsprogramm Make in Indiahat beispielsweise zum Ziel, die Industrialisierung im Land massiv voranzutreiben und die Fertigung zu modernisieren. Wir gehen davon aus, dass der Einsatz intelligenter und vernetzter Lösungen in der Fertigung in Indien eine zunehmende Rolle spielen wird. Bosch ist dafür sehr gut aufgestellt, sagte Berns. Bosch ist auf dem Weg zur vernetzten Produktion globaler
Leitanbieter und Leitanwender
. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bietet eine breite Palette von Lösungen aus den Bereichen Antriebe, Automatisierungslösungen, Sensoren, Software und der vorausschauenden Wartung an. Die für die vernetzte Fertigung erforderlichen Standards erarbeitet Bosch auch in enger Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, national und international. Ein Beispiel ist die Kooperation mit dem indischen IT-Unternehmen Tech Mahindra und dem amerikanischen IT-Konzern Cisco. Mit diesen Partnern treibt Bosch als Mitglied des Industrial Internet Consortiums die Vernetzung von Industriewerkzeugen voran.
Industrie 4.0: Beispiele aus Indien
In den südindischen Städten Bangalore und Coimbatore betreibt Bosch mit rund 12 000 Mitarbeitern sein
größtes Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands
. Software-Experten arbeiten dort auch an Lösungen für die vernetzte Industrie. So haben sie eine Software entwickelt, die alle Maschinen einer Fertigung vernetzt und die Gewinnung und Auswertung von Daten in Echtzeit ermöglicht. Damit können der Produktionsstatus sofort erfasst und Materialengpässe sowie Maschinenausfälle schnell behoben werden.
Seit 2014 beschäftigt sich das Entwicklungszentrum in Bangalore auch mit der Datenanalyse. Ein ebenfalls dort entwickeltes Software-Modell zur Auswertung großer Datenmengen (Big Data) aus der Fertigung nutzt Algorithmen für klassische statistische Auswertungen. Damit sollen bestimmte Vorhersagen getroffen und Veränderungen festgestellt werden können. In Fabriken wird diese Lösung für die Reduzierung von Durchlaufzeiten, vorausschauende Instandhaltung, Ressourcenoptimierung sowie bei der Planung von Kapazität, Inventur und Logistik eingesetzt. An seinen Fertigungsstandorten in Bangalore und Jaipur beispielsweise nutzt Bosch Daten aus der Fertigung, um die Durchlaufzeiten beim Testen und in der Kalibrierung von Dieseleinspritzpumpen zu verkürzen.
Weltweit sind bereits 20 der mehr als 250 Bosch-Werke mit RFID (Radio-Frequency Identification)-Logistiklösungen ausgestattet. Auch in der Dieselfertigung von Bosch in Nashik erfassen RFID-Funketiketten den Transport der Werkstücke durch die Fabrik. Die Lesestationen erkennen dabei die jeweilige Position der Transportkisten. So wird deutlich, welche Arbeitsschritte die Rohlinge durchlaufen und wann die Produkte fertig sein werden. Daraus lässt sich ableiten, wann sie verpackt, versendet und eingebaut werden können.
Technik fürs Leben, zugeschnitten auf lokale Bedürfnisse
In Wachstumsmärkten wie Indien setzt Bosch auf vor Ort entwickelte Lösungen
, die auf die Bedürfnisse des lokalen Marktes zugeschnitten sind. So hat das Unternehmen in Indien bereits erfolgreich eine elektronische Hubwerksregelung für indische Traktoren-Hersteller sowie ein Common-Rail-System für Kleinmotoren entwickelt. Zu den jüngsten Entwicklungen des Software-Entwicklungszentrums in Bangalore gehört eine kompakte Netzhautkamera. Diese hat eine spezielle Software, die eine frühzeitige Erkennung von Erkrankungen wie dem Grauen Star ermöglicht. Im vergangenen Jahr hat Bosch zudem ein kostengünstiges und gleichzeitig robustes Motor-Management-System speziell für den boomenden Zweiradmarkt in Indien entwickelt.
Ausbildung nach bewährtem Bosch-Modell
Die gute Ausbildung und die einfache Verständigung in Englisch machen Indien zusätzlich attraktiv, sagte Berns. Seit mehr als 50 Jahren betreibt Bosch in Indien ein Ausbildungszentrum nach bewährtem Bosch-Modell der dualen Ausbildung. Rund 60 Jugendliche starten pro Jahr im
Bosch Vocational Center
in Bangalore eine Ausbildung. Bosch bildet in Indien über Bedarf aus und nimmt damit auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung in Bezug auf die berufliche Qualifikation von jungen Menschen wahr.
Bosch in Indien
In den vergangenen zehn Jahren hat Bosch den Umsatz in Indien mehr als verdreifacht auf rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2013. Derzeit beschäftigt das Unternehmen in Indien an elf Produktions- und sieben Entwicklungsstandorten insgesamt mehr als 28 000 Mitarbeiter. Seit 2010 hat die Bosch-Gruppe rund 680 Millionen Euro in den Ausbau von Fertigungen und Forschungseinrichtungen in Indien investiert, davon rund 160 Millionen Euro alleine im vergangenen Jahr. So wurde in Bangalore 2014 ein neues
Research and Technology Center
eröffnet, das auf die Entwicklung vernetzter Technologien für das Internet der Dinge fokussiert ist. (Hinweis: Umsatzahlen 2014 für Bosch in Indien werden im Mai 2015 veröffentlicht).
Videomaterial:
Indien
Industrie 4.0 bei Bosch
Virtuelle Abbildung von Lieferketten
Big Data Analyse in der Fertigung
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Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.