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Autoland Brasilien

Warum das Gastgeberland bald zum drittgrößten Absatzmarkt weltweit werden könnte und wieso Alkohol in Brasilien beim Autofahren dazu gehört.

Automarkt: Derzeit gibt es etwa 200 Pkw pro 880 Einwohner. Mit der wohlhabenden Mittelschicht wird auch der Fahrzeugmarkt wachsen. Bis 2020 könnten sich daher die Neuzulassungen auf über 6,6 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verdoppeln. Das würde Brasilien zum drittgrößten Absatzmarkt hinter China und den USA machen. Derzeit hält Japan noch diesen Rang.

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FlexFuel

Infrastruktur: Das Land verfügt über das zweitlängste Straßensystem
der Welt. Mehr als 50 Prozent des gesamte Warentransport erfolgt über Lkw, das Hauptverkehrsmittel sind Busse. Allein auf den beiden Hauptrouten „Bandeirantes“ und „Anhanguera“ zwischen den Millionenstädten São Paulo und Campinas sind täglich 900 000 Fahrzeuge unterwegs. 2010 wurden rund 166 000 leichte, mittlere und schwere Nutzfahrzeuge sowie 28 500 Busse neu registriert. Transporte mit der Eisenbahn oder per Schiff spielen dagegen praktisch keine Rolle.

Pkw-Antrieb mit Alkohol: 1975 beschloss die brasilianische Regierung das Programm „Proalcool“ zur Herstellung von Biokraftstoff aus Zuckerrohr, um das Land unabhängiger von Ölimporten zu machen. Diesel-Pkw mit weniger als einer Tonne Zuladung wurden nicht mehr zugelassen, und so fahren Pkw heute nur mit Benzin und Ethanol. Bosch hat speziell für Brasilien die FlexFuelTechnik entwickelt, mit der die beiden Kraftstoffarten in beliebiger Mischung oder einzeln verwendet werden können. Als Alternative wären Diesel-Pkw ideal für das fünftgrößte Land der Welt mit seinen gewaltigen Entfernungen.

FlexFuel: Eine Kombination aus Benzin und Ethanol ist erst möglich, seitdem Bosch die Technologie eigens für den brasilianischen Markt entwickelt hat. Das Besondere dabei: Das Mischungsverhältnis kann variieren. Heute sind rund 90 Prozent aller Personenwagen mit der „Flexible Fuel Technik“ in Brasilien unterwegs. Im Jahr 2013 wurde das zwanzigmillionste Fahrzeug mit der Technik in Brasilien produziert. Andere wichtige Märkte für Flex-Fuel-Fahrzeuge sind die USA, Kanada und Mexiko.

Zitat: "Das FlexFuel-Komplettsystem ist eine Vorzeigetechnologie von Bosch. In mehr als 80 Prozent aller brasilianischen Autos, die FlexFuel nutzen, ist deshalb Bosch vertreten."
Stefan Seiberth, Vorsitzender des Bereichsvorstands Gasoline Systems bei der Robert Bosch GmbH

Diesel-Nutzfahrzeuge: Wie wichtig der Lkw-Transport für Brasilien ist, zeigen zwei Zahlen: Rund die Hälfte des Kraftstoffs, der im Straßenverkehr verbraucht wird, ist Diesel. Der Markt für Lkw über 6 Tonnen umfasste 2013 über 140 000 Fahrzeuge, was dem Volumen der USA entspricht. Bosch-Technik findet sich in 4 von 5 Lkw und Bussen des Landes. Zudem entwickelt Bosch mit seinen DualFuel Systemen im Süden Brasiliens eine einzigartige Lösung für Lkw-Motoren. Damit können Dieselmotoren auch mit der Zumischung von Erdgas oder Ethanol betrieben werden.

Ausblick: In den kommenden Jahren wird der Markt für fortschrittliche Kraftfahrzeugtechnik in Brasilien weiter wachsen. Ein Großteil der Schwerlastflotte ist veraltet und kann den steigenden Bedarf der brasilianischen Wirtschaft nicht decken. Zudem wird für den Schwerverkehr in Brasilien eine mit Euro 5 vergleichbare Emissionsnorm eingeführt, die technisch eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Bosch hat Lösungen für die Unterschreitung schon vorliegen. Sollte das Verbot für Selbstzünder kippen, bietet der Diesel-Markt für Pkw weiteres Wachstum.

Zitat: „Bisher hat die brasilianische Regierung Dieselmotoren für Pkw verboten, um Kraftstoffimporte zu vermeiden. Inzwischen kann sich das Land aber selbst versorgen und wir rechnen damit, dass Diesel bald auch für Pkw-Fahrer verfügbar wird.“
Dr. Markus Heyn, Vorsitzender des Bereichsvorstands Diesel Systems bei der Robert Bosch GmbH

Tags: Brasilien,

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, http://twitter.com/BoschPresse.