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838 erteilte Patente machen Bosch zum Patent-Europameister 2012

Beispiel: Schnappelektrode für saubere Abluft

  • Patente sichern Ideen und Einnahmen

Stuttgart/München/Brüssel – Bosch ist mit 838 neuen Schutzrechten Patent-Europameister 2012. Das teilte das Europäische Patentamt am Mittwoch in Brüssel mit. Das Portfolio wuchs auf mehr als 90 000 aktive Schutzrechte. Global meldete Bosch im Jahr 2012 sogar mehr als 4 700 Patente an. Das Europäische Patentamt regelt die zentrale Vergabe der Schutzrechte für die 38 Staaten der europäischen Patentorganisation (EPO).

Die Bosch-Gruppe gibt jährlich mehr als acht Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. 2012 waren es rund 4,5 Milliarden Euro. Weltweit sind mehr als 42 000 Mitarbeiter in diesem Bereich tätig, in Deutschland 20 700. Patente sichern ihre Ergebnisse vor Nachahmern. Dritte können durch Lizenzen am Technologievorsprung teilhaben.

Langer Weg vom Patent zum Produkt
Nicht alle guten Gedanken werden aber zu Patenten, und nicht alle Patente werden schließlich zu Produkten. Der Prozess ist meist langwierig. „Ein Beispiel ist die Schnappelektrode in unserem Partikelfilter fürs saubere Verbrennen von Biomasse im heimischen Ofen“, sagt Dietmar Steiner, einer der Erfinder von Bosch.

Staubfang mit Hochspannung
Wer nachwachsende Energieträger wie Holzscheite oder Pellets verfeuert, heizt zwar CO2-neutral, hat aber unerwünschten Feinstaub im Abgas. Dieser lässt sich mit einem Partikelabscheider entfernen: Im Abgasrohr wird dafür ein starkes elektrisches Feld geschaffen. Daraufhin binden sich freie Ladungsträger an den Staub. Eine Elektrode zieht die so geladenen Staubpartikel an und bindet sie, erklärt der Physiker Steiner in der Forschungsabteilung in Schwieberdingen bei Stuttgart.

Schnappelektrode verlängert Wartungszyklen
Ist die Elektrode irgendwann mit Staub zugewachsen, muss sie gereinigt werden. Steiner hatte erste Ideen – zusammen mit seinem Projektteam – bereits im Jahr 2006. Die im Betrieb zugestaubte Elektrode wird bei jedem Aufheizen des Ofens durch das Umknicken („Schnappen“) eines Bimetall-Elementes kurz durchgeschüttelt. Dadurch fällt der Staub wie gewünscht in den Aschebereich des Ofens.

„Unser Ziel war es, den Filter nur zwei Mal im Jahr warten zu müssen. Das haben wir erreicht“, sagt Steiner. Mehr als 85 Prozent des Feinstaubs werden zurückgehalten. Durch den Einsatz von Großserienteilen, wie sie Bosch in großer Zahl und hoher Qualität fertigt, wurden die Kosten stark gesenkt. Ab 2015 gelten in Deutschland niedrigere Grenzwerte für die Feinstaubbelastung. Durch den neuen Partikelfilter lassen sie sich einhalten.

Erste Muster entstanden 2006, die Patenteinreichung datiert von 2008. Im Jahr 2010 wurde das Schnappelektroden-Patent offengelegt, rechtskräftig erteilt dann 2011. Es gibt bereits Lizenzverhandlungen mit Unternehmen aus der Heizungsbranche, die an diesem Filter sehr interessiert sind.

Hintergrund Patentstatistik
Die Statistik erfasst alle Patente, deren Zuteilung zwischen dem 01. Januar und dem 31. Dezember 2012 veröffentlicht wurde.

Internet
- Über die europäische Patentorganisation:
http://bit.ly/12dYqyq
- Informationen zu Patenten bei Bosch:
http://bit.ly/13OosUf
- Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen:
http://bit.ly/Y2v79O

Tags: Europa, CO 2

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.