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Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Bosch

Seit Gründung durch Robert Bosch im Jahr 1886 ist das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen von einer werteorientierten Unternehmenskultur geprägt. Der einzelne Bosch-Mitarbeiter hat darin einen besonderen Stellenwert: Dazu gehörte es, schon 1906 als einer der ersten Arbeitgeber den 8-Stunden-Tag einzuführen und attraktive Arbeitsplätze zu bieten. Mittlerweile gilt in Deutschland für die meisten Mitarbeiter die tarifliche 35-Stunden-Woche. 2012 zeichnete Bundeskanzlerin Merkel Bosch als familienfreundlichstes Großunternehmen Deutschlands aus. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben war im Jahr 2013 die Einführung von Leitlinien für eine flexible und familienbewusste Arbeitskultur. Eine gute Balance zwischen beruflichem und privatem Engagement entspricht den Bedürfnissen der heutigen und künftigen Mitarbeiter, bringt aber auch produktivere Arbeitsbedingungen hervor: Zufriedenheit fördert die Motivation und schafft Freiräume für Kreativität und Ideen. Zuletzt meldete Bosch weltweit 5 000 Patente im Jahr an – etwa 20 pro Arbeitstag. Die Eckpfeiler einer modernen Personalpolitik sind bei Bosch in Deutschland:

Leitlinien für flexible und familienbewusste Arbeitskultur
Diese Leitlinien gelten weltweit für die mehr als 280 000 Mitarbeiter und beschreiben, wie sich die Zusammenarbeit untereinander gestalten soll. In den Unternehmensleitlinien bekennt sich Bosch dazu, die Balance zwischen betrieblichen und familiären Erfordernissen sowie das mobile Arbeiten zu fördern und eine Führungskultur zu schaffen, in der Ergebnisse statt der Präsenz am Arbeitsplatz im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es, dadurch eine familienbewusste Arbeitskultur voranzubringen. Denn Bosch wertschätzt familiäre Verpflichtungen genauso wie berufliches Engagement.

100 Arbeitszeitmodelle für mehr Flexibilität
Den Kern der flexiblen Arbeitskultur bei Bosch bilden etwa 100 Arbeitszeitmodelle, die das Unternehmen unterstützt. Das reicht vom Home Office über Teilzeit im unterschiedlichen Stundenumfang bis hin zu Job Sharing. Dabei versucht der Technikkonzern auch in jenen Bereichen flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen, wo die Aufgaben die Anwesenheit im Betrieb erfordern. Systembedingte Grenzen ergeben sich zwar zum Beispiel in der Fertigung oder Forschung, wenn die Aufgabe nur mit den Arbeitsmitteln am Arbeitsplatz erledigt werden kann. Doch sogar im Schichtbetrieb lassen sich die Arbeitszeiten teilweise familienfreundlicher gestalten oder in Teilzeit zwischen Mitarbeitern flexibler aufteilen.

Weniger Präsenz, mehr Ergebnisorientierung
Viele Mitarbeiter und Führungskräfte gehören einer Generation an, in der Präsenz, also die möglichst lange, tägliche Anwesenheit am Arbeitsplatz, häufig mit Leistung gleichgesetzt wurde. Ziel ist es, eine Führungskultur zu entwickeln, in denen die Arbeitsergebnisse im Mittelpunkt stehen und die mit weniger starren Arbeitszeitregelungen auskommt. Wo immer möglich, sollen Mitarbeiter unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse die Arbeitszeit und -ort frei wählen können. Dieser Wandel lässt sich nicht von der Unternehmensführung verordnen, sondern muss „Herz und Verstand“ aller Beteiligten erreichen – und dann zum Umdenken führen. Für die Mitarbeiter bedeutet es, dass sie ihre Wünsche ohne Bedenken gegenüber ihrer Führungskraft äußern. Diese wiederum sollen den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter offen gegenüberstehen – auch wenn dies für viele den Verzicht auf scheinbar nötige Kontrollmechanismen bedeutet. Um solche Vorbehalte abzubauen und flexibles Arbeiten als Führungskraft selbst ausprobieren zu können, setzte Bosch das Projekt „More“ (Mindset Organization Executives) Mitte 2013 fort. Mittlerweile nahmen schon 1 000 Führungskräfte teil.

Pflege von Angehörigen
Seit 1993 können bei Bosch Mitarbeiter eine Pflegepause nehmen, um sich bei akuter Betreuungsbedürftigkeit naher Angehöriger bis zu zehn Tage von der Arbeit befreien zu lassen. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und einer älterwerdenden Mitarbeiterschaft wird auch der Pflegebedarf von Angehörigen steigen. Im Jahr 2008 erweiterte Bosch für seine Mitarbeiter die gesetzliche Pflegezeit auf drei Jahre. Zusätzlich kam im Jahr 2012 eine so genannte Familienpflegezeit dazu, die eine Teilfreistellung für Pflegesituationen von bis zu zwei Jahren ermöglicht. Die Mitarbeiter arbeiten während der so genannten Pflegephase in Teilzeit, eine ergänzende Entgeltaufstockung federt finanzielle Einschränkungen ab. Im Anschluss sind die Mitarbeiter wieder in Vollzeit tätig, während sie die Entgeltaufstockung zurückzahlen. Auch Zeitguthaben aus einem Langzeitarbeitskonto können für eine Pflegezeit genutzt werden.

Familienferienprogramme
Familienbetreuungsangebote in den Ferien sind ein fester Bestandteil der Personalarbeit einzelner Bosch-Standorte: Jährlich stehen etwa 1 000 Plätze für Mitarbeiterkinder zur Verfügung oder werden finanziell unterstützt. Vor allem während der Sommerferien können berufstätige Eltern ihre Kinder betreuen lassen, um Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen. Ergänzend in Zusammenarbeit mit Jugend- und Bildungseinrichtungen gibt es etwa 500 Plätze für Erlebnispädagogik, wie zum Beispiel Höhlenwanderung, Bogenschießen o.ä. Darüber hinaus stehen für Familien Lernseminare zur Verfügung, an denen jährlich etwa 200 Mitarbeiter, Angehörige und Kinder teilnehmen können.

Angebote zur Kinderbetreuung
Die Kinderbetreuung ist bei Bosch eines von vielen Angeboten, die zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben der Mitarbeiter beitragen. Den Mittelpunkt bildet dafür eine familienbewusste Arbeitskultur, die flexibles Arbeiten erleichtern soll und in der an erster Stelle das Arbeitsergebnis steht, und nicht Präsenz am betrieblichen Arbeitsplatz zählt. An seinen mehr als 80 Standorten in Deutschland versucht Bosch bei der Kinderbetreuung den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Das Unternehmen unterstützt sie auf unterschiedliche Weise: An großen Standorten der Ballungszentren gibt es etwa Kinderbetreuungseinrichtungen (bis sechs Jahre), an den kleineren bietet Bosch Belegplätze bei Einrichtungen oder Tageseltern an. Die Angebote der Kinderbetreuung umfassen eigene Kinderbetreuungseinrichtungen, Kooperationen mit Kommunen und Dienstleistern sowie Förderung von Elterninitiativen. Im Jahr 2013 entstanden in Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen neue Kinderbetreuungseinrichtungen.
In enger Zusammenarbeit mit zwei Vermittlungsdienstleistern unterstützt Bosch bundesweit bei der Suche nach individuellen Betreuungslösungen (z.B. Tagesmütter, Au-Pairs, Babysitter) und trägt dazu in der Regel die Vermittlungskosten.

Erfahrungsaustausch in Netzwerken
Den Austausch unter den Mitarbeitern fördern bei Bosch unterschiedliche Mitarbeiternetzwerke, die sich mit Themen der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben beschäftigen und sich selbst organisieren. Berufstätige Väter engagieren sich etwa im Netzwerk „papas@bosch“ oder Mütter in Teilzeit bei „Karriereeltern“. Mehr als 1 000 dauerhaft aktive Mitglieder zählen die Netzwerke bei Bosch. Darüber hinaus erreichen die Netzwerke in Vorträgen, Diskussionsrunden oder Stammtischen eine Vielzahl weiterer interessierter Mitarbeiter. Die Personalpolitik steht dabei auch immer wieder auf dem Prüfstand: Wie sind die Erfahrungen? Sind Regelungen praxistauglich? Was funktioniert gut, wo besteht Verbesserungspotenzial? Die Erfahrungen der Mitarbeiter liefern wertvolle Informationen für eine stetige Weiterentwicklung. Das gewährleistet Bosch durch einen regelmäßigen Austausch der Personalabteilung mit dem jeweiligen Netzwerk. Ergänzt wird das durch Business-Lunch-Termine mit der Geschäftsführung oder moderierten Foren mit Fach- und Führungskräften. So können sich die Mitarbeiter in die Personalpolitk von Bosch einbringen.

Familienzeit als Karrierebaustein
Bosch wertschätzt familiäres Engagement ebenso wie den beruflichen Einsatz. Deshalb sollen sich Mitarbeiter nicht für das eine oder gegen das andere entscheiden müssen. Insbesondere können zum Beispiel Mütter und Väter flexibel von zu Hause aus arbeiten, wenn das Kind einmal krank ist oder eine Führungskraft kann auch in Teilzeit tätig sein, um etwa Angehörige pflegen zu können. Solche „Familienzeiten“ lassen sich derzeit bei Führungskräften auch als Karrierebaustein anrechnen: Um eine nächsthöhere Hierarchieebene zu erreichen, ist im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung eine unterschiedliche Anzahl von fünf so genannten Karrierebausteinen notwendig. Dazu zählen ein Wechsel des Geschäftsbereichs und der Funktion, Personalverantwortung, die Leitung eines Projekts sowie berufliche Auslandserfahrung. Kann ein Mitarbeiter einen geplanten Baustein nicht absolvieren, etwa weil ein Umzug ins Ausland aufgrund einer Pflegesituation unmöglich ist, bedeutet es kein Karrierenachteil. Die Familienzeit kann dann für einen der Karrierebausteine angerechnet werden.

Elternzeit für Mütter – und Väter
Bosch fördert berufstätige Eltern, indem das Unternehmen den Wiedereinstieg erleichtert. Deshalb wird dieser schon vor der Elternzeit geplant. Dazu bestimmen Mitarbeiter und Führungskraft in einem Personalgespräch vor Beginn die Dauer der Elternzeit. Beide planen bereits zu diesem Zeitpunkt, wann und in welchem Umfang der Mitarbeiter seinen beruflichen Wiedereinstieg beabsichtigt. Dabei hilft ihnen ein Gesprächsleitfaden „Elternzeit“. Darüber hinaus läuft die Mitarbeiterentwicklung auch während der Elternzeit weiter, so dass der Vater oder die Mutter auch an Weiterbildungen teilnehmen kann. Damit der Kontakt zur Abteilung bestehen bleibt, ist es auch von zu Hause aus möglich, auf Firmen-E-Mails und -intranet zuzugreifen. Verschiedene Mitarbeiternetzwerke wie etwa „family@bosch“ oder „papas@bosch“ fördern den Erfahrungsaustausch.

Langzeitarbeitskonten für persönliche Auszeiten
Viele Mitarbeiter innerhalb und außerhalb des Tarifbereichs können bei Bosch schon Zeitguthaben und Gehaltsanteile auf einem Langzeitkonto ansparen. Sie können nach bestimmten Kriterien über das Guthaben verfügen, um sich von der Arbeit freistellen zu lassen. Viele nutzen so ein klassisches Sabbatical für eine mehrmonatige Reise, das Arbeiten an einer wissenschaftlichen Arbeit, Sport oder einen frühzeitigen Eintritt in den Ruhestand. Während der Freistellung erhält der Mitarbeiter seine Gehaltsbezüge entsprechend seines Zeitguthabens. Auch für die Aufstockung des Entgelts bei Teilzeit in Elternzeit oder bei einer Teilzeittätigkeit in Kombination mit der Pflege von Angehörigen kann das Zeitguthaben verwendet werden.

Internet:
Leitlinien einer flexiblen Arbeitskultur bei Bosch: http://bit.ly/1bSJ7QM
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Bosch: http://bit.ly/1ex6rDa
Beruf und Familie bei Bosch: http://bit.ly/1hJVCML
Diversity-Management bei Bosch: http://bit.ly/1d2Y6WE
Bosch ist familienfreundlichstes Großunternehmen: http://bit.ly/1eHxuHc

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.