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Lokale Clouds für mehr Verkehrssicherheit

Gemeinsames Entwicklungsprojekt von Bosch, Nokia und Deutsche Telekom

  • Lokale Clouds beschleunigen den Austausch zeitkritischer Informationen in unfallkritischen Situationen
  • Lokale Clouds ermöglichen Assistenzfunktionen wie den Kreuzungsassistenten und das elektronische Bremslicht
  • Bosch, Nokia und Deutsche Telekom haben gemeinsam eine lokale Cloud im Bosch-Prüfzentrum Boxberg aufgebaut

Gebäude, Hecken oder ein Lkw – gerade an Kreuzungen können diese Objekte den Autofahrern schnell die Sicht verdecken. Ist ein Verkehrsteilnehmer dann noch unvorsichtig unterwegs, entscheiden oft Millisekunden über eine Kollision. Die Vernetzung der Fahrzeuge kann hier unterstützen, die Zahl daraus resultierender Unfälle deutlich zu senken. Über sie können Informationen, die über das Sichtfeld der Verkehrsteilnehmer und der Fahrzeuge hinausgehen, rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden. Bosch entwickelt zusammen mit Nokia und der Deutschen Telekom lokale Cloud-Lösungen für die Automobilindustrie und arbeitet an der ganzheitlichen Integration des Fahrzeugs über das Mobilfunknetz bis in die Bosch IoT Cloud. Das von den Unternehmen eingesetzte Mobile Edge Computing (MEC) stellt eine mobilfunkbasierte Technologie dar, die latenzkritische Informationen bereits auf einer lokalen Cloud aggregiert, verarbeitet und an die Verkehrsteilnehmer verteilt. Die lokale Cloud befindet sich dabei direkt bei einer Mobilfunk-Basisstation am Straßenrand und nicht wie üblich im Internet.

Lokale Clouds eignen sich hervorragend für eine schnelle Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation bei Gefahrenwarnungen, kooperativen und koordinativen Fahrmanövern

Dr. Dirk Hoheisel, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH

„Lokale Clouds eignen sich hervorragend für eine schnelle Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation bei Gefahrenwarnungen, kooperativen und koordinativen Fahrmanövern“, ist Dr. Dirk Hoheisel, der zuständige Geschäftsführer bei der Robert Bosch GmbH, überzeugt. „Wir bei Nokia glauben, dass vernetzte Autos und das automatisierte Fahren Schlüsselelemente der vernetzten Gesellschaft sein werden. Wir freuen uns darüber, dies gemeinsam mit Bosch und der Deutschen Telekom Realität werden zu lassen, indem wir Mobile Edge-Computing-Technologie nutzen und dadurch die Straßensicherheit erhöhen“, ergänzt Adolfo Masini, Head of IoT Connectivity bei Nokia.

Bis 2020 möchten die Unternehmen im Zuge der Einführung des 5G-Netzes den Ausbau der Mobilfunktechnologie sowie entsprechender vernetzter Fahrfunktionen gemeinsam vorantreiben, um damit insbesondere die höheren Stufen des automatisierten Fahrens zu ermöglichen. Hierzu müssen die Fahrzeuge in der Lage sein, sowohl miteinander als auch über einen Server zu kommunizieren – je nach Erfordernis in einer zentralen oder lokalen Cloud. Im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft zwischen Bosch, Nokia und der Deutschen Telekom hat das Projektteam Fahrerassistenzfunktionen wie den Kreuzungsassistenten und das elektronische Bremslicht umgesetzt und mit deren Hilfe die Kommunikation über eine lokale Cloud im Bosch-Prüfzentrum in Boxberg gegenüber einer zentralen Cloud validiert. Die Funktionsweise des Kreuzungsassistenten sieht dabei vor, dass die Fahrzeuge regelmäßig ihre Positions- und Bewegungsdaten an den Server senden. Diese Daten werden mit denen der benachbarten Fahrzeuge sowie bestehenden Vorfahrtsregeln abgeglichen. Bei der Gefahr eines Unfalls wird eine Warnmeldung in dem Fahrzeug angezeigt, das keine Vorfahrt hat. Insbesondere außerorts, wenn die Fahrzeuge mit höherer Geschwindigkeit unterwegs sind, bietet der kurze Weg über die lokale Cloud wichtige Geschwindigkeitsvorteile. Im Vergleich zu Lösungen, die Informationen über eine zentrale Cloud austauschen, sind lokale Cloudansätze mindestens dreimal so schnell und weisen bei Latenzen unter 20ms von Fahrzeug-zu-Fahrzeug wesentlich geringere Varianzen auf. In manchen Situationen kann dies darüber entscheiden, ob die Information rechtzeitig im Auto ankommt und der Fahrer oder die Sicherheitsfunktion noch schnell genug reagieren kann.

Drei Partner, ein Ziel

Jeder der drei Partner bringt seine Expertise und Kompetenz in das Gemeinschaftsprojekt ein, um den Straßenverkehr besonders an gefährlichen Kreuzungen oder Kurven sicherer zu machen. Bosch ist dabei verantwortlich für die Funktionen wie den Kreuzungsassistenten und das elektronische Bremslicht, sowie deren Implementierung im Fahrzeug und auf dem Server, sowohl in der lokalen Cloud als auch die Integration in einer zentralen Cloud. Darüber hinaus trägt Bosch in seiner Implementierung den speziellen Security- und Privacy-Anforderungen in der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation Rechnung, um beispielsweise eine Verfolgbarkeit der Fahrzeuge zu verhindern. Die Telekom stellt den Mobilfunkmasten, das Mobilfunknetz und die Basisstation, Nokia die notwendige MEC-Soft- und Hardware für die lokale Cloud, welche die schnelle Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Cloud mit niedrigen Latenzzeiten ermöglicht. Zusätzlich unterstützt das finnische Telekommunikationsunternehmen bei der Integration der beiden Bosch-Funktionen in die lokale Cloud und den entsprechenden, von Bosch durchgeführten Tests in Boxberg.

Tags: Vernetzte Fahrzeuge, Vernetzte Mobilität

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Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

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