Nach der erfolgreichen Markteinführung des Parallel-Vollhybrids im Pkw-Segment arbeitet Bosch nun an Techniken für die Hybridisierung von Nutzfahrzeugen. Das Unternehmen überträgt das Pkw-Know-how auf Komponenten und Systeme für Fernverkehrs-Lkw bis zu 40 Tonnen sowie für mittlere und schwere Lkw im Verteilerverkehr. Bei diesen Fahrzeugkategorien kommen die Vorteile eines elektrifizierten Antriebs am meisten zum Tragen. Der Fuhrparkbetreiber profitiert von reduzierten Betriebskosten. Im Fernverkehr können bis zu sechs Prozent und im Verteilerverkehr bis zu 20 Prozent Kraftstoff eingespart werden. In gleichem Maße verringern sich die CO2-Emissionen. Darüber hinaus ermöglicht die Hybridtechnik rein elektrisches und geräuschloses Anfahren mit einem hohen Anfahrdrehmoment.
Parallel-Vollhybridtechnik
Die Entwickler bei Bosch fokussieren sich derzeit auf die Parallel-Vollhybridtechnik, bei der die elektrische Maschine platzsparend zwischen Kupplung und Getriebe in den Antriebsstrang platziert wird. Auf Langstrecken kann im Gefälle oder beim Bremsen elektrische Energie rekuperiert und in einer Hochvoltbatterie zwischengespeichert werden. Gleiches gilt für häufige Stopp-and-Go-Sequenzen im Verteilerverkehr. Diese Energie treibt an Steigungen oder beim Anfahren einen Elektromotor mit einer Leistung von bis zu 120 KW an, der den Verbrennungsmotor unterstützt. Dies reduziert den Leistungsbedarf des Verbrenners und dementsprechend den Kraftstoffverbrauch. Die elektrische Maschine wird durch einen Inverter angesteuert, der den Gleichstrom aus der Batterie in einen dreiphasigen Wechselstrom wandelt und das gewünschte Drehmoment sowie die Drehzahl einstellt. Neben elektrischer Maschine und Inverter entwickelt Bosch als Systemanbieter auch die erforderliche Steuerelektronik und Batterietechnik. Damit kann das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen den kompletten elektrischen Antriebsstrang für hybridisierte Nutzfahrzeuge darstellen.
Modulares Konzept für alle Nutzfahrzeugsegmente
Durch den modularen Aufbau des Systems lassen sich die Komponenten für eine breite Marktabdeckung auf verschiedene Anwendungen im mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugsegment im Fern- und Verteilerverkehr sowie auf Busse anpassen. Zudem ist es möglich, eine Start-Stopp-Funktion zu integrieren, die zusätzliche Verbrauchsvorteile vor allem im innerstädtischen Lieferverkehr erschließt.
Diesel Hybrid für Nutzfahrzeuge (
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Hybridantriebe für Nutzfahrzeuge, Statement (
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Hybrid powertrains for commercial vehicles( YouTube) ( Download)
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Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
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