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Unser Alltag im Umbruch: Wie Bosch die Chancen der Vernetzung über das Internet der Dinge nutzt

Katharina Hogh-Binder

Katharina Hogh-Binder >

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Statement von Dr. Stefan Hartung,
Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH,
anlässlich des Pressegesprächs
zur Bosch Connected World in Berlin
am 21. Februar 2018.

Es gilt das gesprochene Wort.


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben es eben von Herrn Denner gehört: im Netz liegt die Zukunft. Nicht nur des Autos und der Mobilität, sondern weit darüber hinaus. Welche Möglichkeiten das Internet der Dinge auf der Straße, bei der Arbeit und zu Hause bietet, das zeigen wir auf der Bosch ConnectedWorld. Und ich möchte betonen: Wir präsentieren keine fernen Zukunftsvisionen, sondern setzen reale Lösungen um. Dazu ein paar Fakten:

  • 250 IoT-Projekte hat Bosch bereits designt, entwickelt und umgesetzt.
  • An 170 eigenen IoT-Projekten arbeiten wir bei Bosch derzeit, in so unterschiedlichen Bereichen wie vernetzte Mobilität, vernetzte Gebäude, vernetzte Industrie und vernetzte Landwirtschaft – alle laufen auf der Bosch IoT Cloud.
  • 38 Millionen internetfähige Produkte haben wir 2017 verkauft.
  • 6,2 Millionen Sensoren, Geräte und Maschinen vernetzen sich heute über die Bosch IoT Suite mit Nutzern und Unternehmensanwendungen.

Wir haben das Potenzial der Vernetzung früh erkannt. Seit fast zehn Jahren gestalten wir die vernetzte Welt aktiv mit. Sukzessive haben wir unsere Software- und IT-Kompetenz weiter ausgebaut. Mit mehr als 25 000 Software-Experten sind wir heute selbst ein Software-Unternehmen. Was uns von den Internetkonzernen aus Amerika und Asien unterscheidet: Während das Silicon Valley die digitale Welt vernetzt, vernetzt Bosch die reale Welt. Wir können sowohl Hardware als auch Software. Unser Ansatz im Internet der Dinge dient vor allem konkreten Verbesserungen im realen Alltag.

Was bedeutet das konkret? Lassen Sie mich einige Beispiele nennen:

Da wäre zum einen die vernetzte Stadt. Bereits in knapp 30 Jahren werden zwei Drittel der Weltbevölkerung, sechs Milliarden Menschen, in Städten leben. Schon heute verursachen Städte 80 Prozent aller Treibhausgasemissionen und verbrauchen 75 Prozent der weltweiten Energie. Die Lebensqualität in Städten wird künftig in hohem Maße von intelligenten und vernetzten Lösungen abhängen. Bis 2020 wird der Smart-City-Markt jährlich um 19 Prozent auf 700 Milliarden Euro wachsen. Wir profitieren im Smart City-Geschäft von unserer breiten Aufstellung und unseren domänenübergreifenden Kompetenzen. Unsere Kunden wiederum profitieren von konkreten Bosch-Lösungen für Energie, Gebäude, Mobilität, Sicherheit und digitale Stadtverwaltung. Das Unternehmen ist derzeit an 14 umfassenden Smart City-Projekten beteiligt, unter anderem in San Francisco, Singapur, Tianjin, Berlin und Stuttgart. Weitere werden folgen. Heute unterzeichnen wir eine Vereinbarung mit dem chinesischen Projektentwickler Country Garden. Gemeinsam werden wir Möglichkeiten für Planung und Bau von weiteren vernetzten Städten und Smart Living Labs in China erkunden. Country Garden verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich der Wohnquartierentwicklung. Bosch wird seine IoT- und Kundenkompetenz einbringen. Einen Eindruck von unseren Aktivitäten im Smart City Bereich erhalten Sie nebenan auf der Ausstellungsfläche.

Vernetztes Zuhause: Ebenfalls zeigen wir hier auf der Bosch ConnectedWorld die intelligente Küche. Bei Bosch lassen sich ausgewählte Geschirrspüler, Backöfen, Kühlschränke und Kaffeevollautomaten bereits jetzt über die App „Home Connect“ steuern. Neben vernetzten Hausgeräten bieten wir auch in diesem Bereich vermehrt digitale Services an. In Herrn Denners Keynote haben wir „Mykie“ gesehen. Der digitale Küchenassistent versteht Gesten und Sprache. Möchten Sie zum Beispiel einen Auflauf machen, aber lieber mit Lamm statt mit Speck, dann stellt Mykie das angepasste Rezept zusammen – künftig unter Berücksichtigung der Speisekammer-Bestände – und er stellt zum Beispiel den Ofen auf die richtige Temperatur ein.

Vernetzte Landwirtschaft: Auch dem Farmer hilft Bosch bei der Arbeit. Auf der brasilianischen Rinderfarm Fazenda Santa Fé helfen Sensoren, Software und Services von Bosch den Cowboys auf einer der größten Rinderfarmen des Landes dabei, auch den Gewichtszuwachs der Rinder zu überwachen. Allein in Brasilien gibt es 100 Millionen Rinder, in Argentinien 50 Millionen und in den USA noch einmal 100 Millionen. Auch hierzulande setzen wir Smart Farming vielseitig um: Unsere sensorbasierten Lösungen unterstützen schon heute Landwirte beim Anbau von Tomaten, Spargel oder Kartoffeln. Unser cloudbasiertes Milchüberwachungssystem sorgt bei Molkereien und Erzeugern dafür, dass Milch haltbar bleibt. Auf Rinderherden haben wir heute verzichtet, dafür können Sie aber den Spargel- und auch den Erdbeersensor hier vor Ort kennenlernen.

Im Bereich der vernetzten Industrie startete im Januar 2018 der neue Bereich Bosch Connected Industry. Darin bündeln wir unsere Industrie 4.0-Aktivitäten verschiedener Abteilungen und Einheiten, vor allem das Software- und Service-Geschäft. Mehr als 500 Mitarbeiter bieten unsere Erfahrungen in der Umsetzung von Projekten an. Eine große Rolle spielt auch unsere Industrietochter Bosch Rexroth. Sie arbeitet an der vollvernetzten Fabrik. Diese wird weit mehr können, als zum Beispiel nur den Energieverbrauch einer Maschine zu senken. Künftig werden durchgehend vernetzte Maschinen dank künstlicher Intelligenz auch eigenständig Entscheidungen treffen und sich selbst organisieren können. Ob Einzelstück oder Massenserie: Industrie 4.0 und Logistik 4.0 sorgen dafür, dass unsere Kunden und wir selbst unterschiedlich hohe Stückzahlen flexibel und kostengünstig produzieren können. Wie das aussehen kann, werden wir in rund zwei Jahren mit unserer Referenzfabrik im chinesischen Xian zeigen.

Bis 2020 wollen wir mit Industrie 4.0 mehr als eine Milliarde Euro Zusatzumsatz erzielen. Zur komplett vernetzten Fertigung, vernetzten Logistik und vor allem zu neuen Services und Geschäftsmodellen werde ich morgen – gemeinsam mit Vertretern von Partnerunternehmen – in meiner Keynote noch mehr sagen. Ich lade Sie herzlich dazu ein.

Ich komme damit zum Ende meiner Ausführungen. Wir haben früh prognostiziert, dass das IoT alles verändern wird. Wir sind Vordenker, Gestalter und Partner in vielen Fragen der digitalen Transformation.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wir freuen uns auf Ihre Fragen.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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