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Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
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Digitaler Schutzschild: Wenn Motorrad und Auto miteinander sprechen

Neue Bosch-Technologie könnte fast jeden dritten Motorrad-Unfall verhindern

  • Vernetzung von Bike und Auto sorgt für digitale Sichtbarkeit von Motorrädern
  • Bosch-Geschäftsführer Hoheisel: „Wir schaffen den digitalen Schutzschild für Motorradfahrer.“
  • Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, ist für Motorradfahrer 18-mal höher als für Pkw-Fahrer
  • Entwicklungsprojekt von Bosch mit den Partnern Autotalks, Cohda Wireless und Ducati
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Pünktlich mit den ersten warmen Tagen im Jahr beginnt die Motorradsaison – und damit steigt leider auch die Zahl der Verkehrsunfälle. Motorradfahrer gehören zu den am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmern: Das Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, ist für Motorradfahrer 18-mal höher als für Pkw-Fahrer. Im vergangenen Jahr gab es alleine in Deutschland zirka 30 000 Motorradunfälle, davon endeten rund 600 tödlich. Eine der Hauptursachen: Zweiradfahrer werden im Straßenverkehr häufig übersehen, sei es in Kreuzungssituationen oder bei Überholmanövern. Das will Bosch ändern und hat mit den Partnern Autotalks, Cohda Wireless und Ducati prototypisch eine smarte Lösung entwickelt: „Wir lassen Motorrad und Auto miteinander sprechen und schaffen damit den digitalen Schutzschild für Motorradfahrer“, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel. Gefährliche Situationen sollen so gar nicht erst entstehen können.

Wir lassen Motorrad und Auto miteinander sprechen und schaffen damit den digitalen Schutzschild für Motorradfahrer.

Dr. Dirk Hoheisel, Bosch-Geschäftsführer

Vernetzung könnte fast jeden dritten Motorradunfall verhindern

Mit der Motorrad-zu-Auto-Kommunikation könnte nach einer Abschätzung der Bosch Unfallforschung nahezu jeder dritte Motorradunfall vermieden werden. „Mit Sicherheitssystemen wie ABS und der Motorrad-Stabilitätskontrolle hat Bosch das Fahren auf zwei Rädern bereits deutlich sicherer gemacht. Indem wir das Motorrad vernetzen, zünden wir die nächste Stufe für mehr Sicherheit“, sagt Hoheisel. Und so funktioniert’s: Fahrzeuge im Umkreis von mehreren hundert Metern tauschen bis zu zehn Mal pro Sekunde Informationen zu Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Position und Fahrtrichtung aus. Das heißt: Lange bevor ein Motorrad für Autofahrer und fahrzeugeigene Sensoren in Sicht kommt, wissen sie dank der Technologie: Achtung, ein Motorrad nähert sich. Das ermöglicht ein verbessertes, vorausschauendes Fahren. Eine typische Gefahrensituation entsteht zum Beispiel, wenn sich ein Motorrad einem Auto auf einer mehrspurigen Straße von hinten nähert, in den toten Winkel gerät oder zum Überholen die Fahrspur wechselt. Erkennt das System eine drohende Gefahrensituation, warnt es den Motorrad- und den Pkw-Fahrer zum Beispiel mittels Warnton und Warnhinweis im Cockpit. Damit erhält jeder Fahrer wichtige Informationen, die aktiv helfen, Unfälle zu vermeiden.

Fahrzeuge tauschen Information in wenigen Millisekunden aus

Der Datenaustausch zwischen Motorrad und Auto erfolgt auf Basis des am WLAN angelehnten Standards pWLAN (ITS G5). Das ermöglicht kurze Übertragungszeiten von nur wenigen Millisekunden zwischen Sender und Empfänger. Jeder beteiligte Verkehrsteilnehmer ist so in der Lage, für das Verkehrsgeschehen wichtige Informationen zu generieren und zu senden. Auch stehende Fahrzeuge senden Daten an die Umgebung aus. Damit weiter entfernte Motorräder und Autos zuverlässig die nötigen Informationen erhalten, setzt die Technologie auf das sogenannte „multi-hopping“. Dabei werden die Informationen automatisch von Fahrzeug zu Fahrzeug weitergereicht. So sind in kritischen Situationen alle Beteiligten informiert und können entsprechend frühzeitig reagieren.

Video zur Motorrad-zu-Fahrzeug-Kommunikation:

https://www.youtube.com/watch?v=Cfn5sbUqHig

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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