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Bundeskanzlerin Merkel und Indiens Premier Modi besuchen Bosch in Bangalore

Investitionen von 100 Millionen Euro in diesem Jahr

  • Merkel und Modi erhalten Einblick in Entwicklungsaktivitäten und Berufsbildung bei Bosch in Indien
  • Lokale Ingenieure leisten wichtigen Beitrag zu Data Mining und Industrie 4.0
  • Bis 2018 Einsatz vernetzter Fertigungsverfahren in allen 14 indischen Bosch-Werken
  • Seit 1961 rund 2 500 Bosch-Lehrlinge in Indien ausgebildet

Bangalore – Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und der indische Premierminister Narendra Modi haben heute das Bosch-Entwicklungszentrum und das Ausbildungszentrum im indischen Bangalore besucht. Im Mittelpunkt der dreitägigen Indienreise der Kanzlerin stehen unter anderem die Themen Innovation und Technologie sowie Berufsbildung. Bei Bosch erhielt die hochrangige Delegation Einblick in die lokalen Aktivitäten des Unternehmens in diesen Bereichen. „Unser Engagement in der Aus- und Weiterbildung und die hohe Kompetenz unserer Entwickler vor Ort sind ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs in Indien“, sagte Peter Tyroller, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, zuständig für die Region Asien-Pazifik. Er betonte, welch wichtigen Beitrag indische Bosch-Ingenieure in vielen strategischen Bereichen leisten. Als Beispiele nannte er Data Mining und Industrie 4.0. „Indien ist eine Schlüsselregion für unser weltweites Innovationsnetzwerk. Um unsere Präsenz vor Ort weiter auszubauen, werden wir in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro in Indien investieren“, fügte Tyroller hinzu. So eröffnete Bosch erst kürzlich in Bidadi einen neuen Standort für die Fertigung von Kraftfahrzeugtechnik.

Bosch erwartet mittel- und langfristig eine positive Wirtschaftsentwicklung in Indien. „Die indische Regierung geht wichtige Themen konsequent an. Wir sind zuversichtlich, dass sich dies positiv auf die Entwicklung des Landes auswirkt“, sagte Dr. Steffen Berns, Präsident der Bosch-Gruppe in Indien. „Vor allem in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Industrie und Energie sowie Sicherheit eröffnen sich viele Chancen für Bosch“, so Berns.

Industrie 4.0: Bosch setzt auf vernetzte Produktion in Indien
Auch in der vernetzten Produktion, der sogenannten Industrie 4.0, sieht das Unternehmen großes Potenzial. Bosch ist auf dem Gebiet der vernetzten Produktion sowohl Leitanbieter als auch Leitanwender . Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bietet eine breite Palette von Lösungen aus den Bereichen Antriebstechnik und Automatisierung sowie Sensorik und Software an. „Bis 2018 wollen wir vernetzte Fertigungsverfahren in allen unseren 14 lokalen Bosch-Werken einsetzen. Damit können wir die Abläufe in der Fertigung weiter optimieren“, sagte Berns während des Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel und Premier Modi. An einigen indischen Standorten ist die Fertigung bereits vernetzt, wie zum Beispiel in Bangalore. Dort nutzt das Unternehmen Echtzeitdaten, um Durchlaufzeiten für die Kalibrierung von Traktorpumpen zu verkürzen. In der Fertigung setzt Bosch auch intelligente Uhren, sogenannte „Smartwatches“ ein. Diese informieren Mitarbeiter sofort, wenn an einer Maschine eine Störung besteht. Durch die Echtzeitüberwachung können so Stillstandzeiten im Fertigungsprozess vermieden werden.

Hohe Kompetenz indischer Software-Entwickler
In Indien betreibt Bosch sein größtes Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands. Dort sind an zwei Standorten in den südindischen Städten Bangalore und Coimbatore rund 12 000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Entwickler in Bangalore arbeiten an Lösungen für die vernetzte Industrie – seit 2014 beschäftigen sie sich auch mit Data Mining, der Auswertung großer Datenmengen. Ein Anwendungsbeispiel der Datenanalyse ist das in Bangalore entwickelte „eCall Modelling“. Hier wird bei gemeldeten Verkehrsunfällen anhand von Informationen über Fahrzeug, Unfallhergang und Umgebung der mögliche Schweregrad von Verletzungen und deren Wahrscheinlichkeit in Echtzeit berechnet. Diese Informationen sind vor allem für Rettungsdienste von großem Nutzen, da sie die am Unfallort benötigte Anzahl und Art an Rettungswagen besser bestimmen können.

Eine weitere Innovation aus dem Bosch-Entwicklungszentrum in Bangalore ist eine kompakte Netzhautkamera, die durch eine spezielle Software bestimmte Augenerkrankungen frühzeitig erkennen kann. Dazu gehört zum Beispiel auch der graue Star, eine der häufigsten Augenkrankheiten im Alter. Diese schnelle und kostengünstige Augendiagnostik wurde speziell für den indischen Markt entwickelt, kann aber auch in strukturell ähnlichen Regionen eingesetzt werden.

Auszeichnung als beste Ausbildungseinrichtung in Indien
Bosch ist mit 29 000 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in Indien. Im Jahr 1961 brachte das Unternehmen das duale Ausbildungssystem nach Indien und eröffnete das Bosch Vocational Center (BVC) in Bangalore. Seit der Gründung wurden dort mehr als 2 500 Lehrlinge in neun Fächern ausgebildet. Bundeskanzlerin Merkel und Premierminister Modi informierten sich beim Rundgang durch das Ausbildungszentrum über die Berufsbildung bei Bosch und die technische Qualifikation von Jugendlichen. Das staatlich anerkannte Ausbildungszentrum wurde bereits 50 Mal vom indischen Präsidenten als beste Ausbildungseinrichtung mit dem Titel ‚Best Establishment‘ ausgezeichnet.

Videomaterial:
Indien
Industrie 4.0 bei Bosch
Virtuelle Abbildung von Lieferketten
Big Data Analyse in der Fertigung
Ausbildung bei Bosch
Mechaniker Lehre Theorie Unterricht

Journalistenkontakt:
Agnes Grill
Telefon: +49 711 811-38140

Tags: Vernetzte Fertigungsverfahren, Vernetzte Produktion, Vernetzte Industrie

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

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