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Internet der Dinge und Dienste - Bosch ist bereit

  • Drei Ansatzpunkte für profitables Wachstum im Web 3.0
  • Technischer Pfad vorhersagbar
  • Sicherheitsaspekte müssen berücksichtigt werden

München – Die Bosch-Gruppe sieht großes Potential im Web 3.0, dem Internet der Dinge und Dienste. Bosch-Geschäftsführer Dr. rer. nat. Volkmar Denner betonte auf dem diesjährigen Innovationsforum in München: „Wir erwarten, dass der Markt für entsprechende Produkte und Dienstleistungen deutlich wachsen wird und bereiten unser Unternehmen darauf vor.“ Das Internet der Dinge und Dienste ist der nächste Entwick­lungsschritt der Web-Technologie. Dadurch können alle im Internet mitein­ander verbundenen Dinge und Menschen miteinander kommunizieren. Denner sieht drei Hauptbereiche, in denen Bosch im Internet der Dinge und Dienste aktiv werden und profitabel wachsen kann: Technologien, Applikationen sowie Geschäftsmodelle auf der Grundlage dieser Appli­kationen.

Auf dem Gebiet der Technologie wird Bosch die Produkte wie Head Units in Fahrzeugen, Sensoren in Gebäuden oder Heiztechniksystemen so erwei­tern, dass sie sich mit dem Internet verbinden können. Für die Kommunika­tion im Internet müssen sie mit IP-fähigen Komponenten ausgestattet sein.
Außerdem stellt Bosch Infrastruktur bereit, wie die Softwareplattformen und -technologien von Bosch Software Innovations. Diese Plattformen schaffen die Basis für das Internet der Dinge und Dienste. Hier verbinden sich die sogenannten Teilnehmer – Produkte und Menschen – und versor­gen die Plattform mit Daten, die analysiert werden. Dadurch können die Daten von Dritten genutzt werden, um Dienstleistungen oder Apps zu ent­wickeln. Auch hier bietet Bosch bereits Produkte an, wie die „Navigations-App“ des Geschäftsbereichs Car Multimedia oder im Geschäftsbereich Thermotechnik die „iCom-App“ der Marke Junkers.

Schließlich gibt es Geschäftsmodelle auf der Grundlage dieser Applikatio­nen. Hier werden Objekte via Internet vernetzt, Daten ausgetauscht und auf dieser Basis Dienstleistungen angeboten.

Neue Technologien an der Schwelle
Möglich wird dies dank neuer Technologien, die Verbindungen zwischen der virtuellen und der physischen Welt schaffen. Bosch geht für die Ent­wicklung der technologischen Basis davon aus, dass sich
· die Rechenleistung,
· die Bandbreite zur Datenübertragung und
· die Speicherkapazität
ungefähr alle zwei Jahre verdoppeln werden. „Dieses exponentielle Wachs­tum ist der grundlegende Treiber für den technologischen Pfad in die Zukunft. Es ist sehr wichtig festzuhalten, dass dies vorhersagbar geschieht“, sagte Denner. Die starke Zunahme von Rechenleistung und Bandbreite las­sen im Internet neue Dienstleistungen, wie etwa das Cloud computing, entstehen. Inner­halb der Cloud wird künftig die kostengünstige Speiche­rung auch enorm großer Datenmengen möglich sein. Die schnelle, kom­plexe Analyse der Daten liefert die Grundlage für die Verbreitung des Inter­nets der Dinge und Dienste. Entscheidend wird sein, die gewonnenen Daten mit dem domänen­spezifischen Fachwissen verknüpfen zu können. Bosch arbeitet deshalb an den Themen Data Mining und Algorithmen, etwa im Bereich der Tele­medizin oder in der Robotik. Hier sind sehr anspruchs­volle mathematische Methoden gefragt.

Schneller besser werden
Der Trend vom Einzelgerät zur Cloud bedeutet für Bosch, dass die Pro­dukte angepasst werden müssen. „Heute ist Bosch vor allem ein Hersteller von Dingen. Um vernetzte Anwendungen, wie Überwachungs- und Hei­zungssysteme sowie Fahrzeuge oder auch Sensoren erschließen zu können, besteht die erste Aufgabe darin, die Hardwareerzeugnisse, wo immer dies sinnvoll erscheint, netzwerkfähig auszulegen,“ so Denner. Die Hauptheraus­forderung liege darin, schnell genug zu sein, um mit der rasanten Entwick­lung im Markt dauerhaft schritthalten zu können. „Es ist extrem unsicher und nicht vorhersagbar, welche Applikationen und welche Geschäftsmo­delle sich am Ende im Markt etablieren werden. Unser Ansatz muss daher ein exploratives und agiles Vorgehen sein.“

Beipiel „eMobility platform“
Bosch Software Innovations hat sich im Umfeld des Internets der Dinge und Dienste bereits in einem Projekt in Singapur einen Namen gemacht. Die Architektur der dort aufgebauten eMobility-Plattform umfasst Teilneh­mer wie Elektrofahrzeuge, Ladestationen und entsprechende Netzwerk- beziehungsweise Service-Provider. Diese Teilnehmer „klinken“ sich in die von Bosch Software Innovations bereitgestellte eMobility-Plattform ein. Über die Plattform lassen sich Portale öffnen - und darüber wer­den Dienstleistungen angeboten. So kann der Fahrer der E-Fahrzeuge über sein Mobiltelefon Daten abrufen, die in der Plattform vorhanden sind. Auch andere Service-Provider können Portale auf unserer Plattform eröffnen und ihren Kunden wiederum spezifische Dienste anbieten. Weitere Beispiele für realisierte Bosch-Anwendungen im Internet der Dinge und Dienste gibt es im Bereich Automotive Aftermarket oder bei der Bosch Sicherheitstechnik.

Beispiel vernetztes Fahrzeug
Vernetzte Fahrzeuge sind, so Denner, über eine leistungsfähige Luftschnitt­stelle permanent verbunden mit dem Internet, anderen Fahrzeugen und Satelliten. Der Teilnehmer – hier das Fahrzeug beziehungsweise der Fahrer – erhält über herstellerspezifische Portale Apps und Services, die von Softwareentwicklern bereitgestellt werden. Auf der anderen Seite sendet der Teilnehmer zwei Klassen von Daten über eine Luftschnittstelle:
· Generische Daten. Sie werden später in einem Business Backbone zu Zwecken des Kundendatenmanagements oder der Abrechnung weiter verarbeitet.
· Domänenspezifische Daten. Über deren Analyse erhält der Fahrer konkre­ten Mehrwert, zum Beispiel Infos über die Fahrzeugdiagnose und darauf aufbauender präventiver Wartungskonzepte. Dadurch ist der Fahrer wiederum bereit, weitere Daten zur Verfügung zu stellen, aus denen sich neue „Mehrwert-Apps“ generieren lassen.

Risiken
Denner betonte in München nicht nur die Potentiale der Vernetzung über das Internet. Er beschrieb auch die Risiken: „Wir müssen davon ausgehen, dass es Hacker gibt, die versuchen werden, in unsere Systeme einzudrin­gen.“ Deshalb sei es erforderlich, mit dem neuesten Stand der Technik nicht autorisierte Zugriffe zu unterbinden. Bosch hat für die neue Genera­tion seiner Steuergeräte bereits ein Hardware Security Modul entwickelt, das Schutz vor Attacken von außen bietet. Denner: „Außerdem haben wir ein Center of Competence Security gegründet, das intern bei der Anwen­dung und Umsetzung der sicherheitsrelevanten Technologien unterstützt und berät.“

Tags: Internet

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

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