Weshalb setzt Bosch auf Diversity?
Stock: „Bosch lebt vom Know-how seiner hochqualifizierten Mitarbeitenden. Der unternehmerische Erfolg als Technologie- und Dienstleistungsunternehmen basiert auf unserer Innovationskraft. Unsere Mitarbeitenden sind es, die Technik fürs Leben entwickeln, fertigen oder vermarkten und so zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen beitragen. Wir setzen auf gemischte Teams, weil wir wissen, dass sie oftmals bessere Ergebnisse erarbeiten und Lösungen finden. Verschiedene Sichtweisen liefern wichtige Impulse für neue Ideen und Herangehensweisen. Gleichzeitig wertschätzen wir Unterschiede und fördern damit die Arbeitsatmosphäre untereinander und die generelle Motivation. Das verbessert die Zusammenarbeit und trägt gleichzeitig zum Geschäftserfolg bei.“
Welchen Stellenwert hat Diversity im Unternehmen?
Stock: „Bereits unser Unternehmensgründer Robert Bosch hat auf kulturelle Vielfalt großen Wert gelegt. Diversity ist heute ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Oft konzentriert sich Diversity nur auf die Zusammenarbeit von Männern und Frauen. Wir verfolgen aber einen deutlich umfassenderen Ansatz mit vielen weiteren relevanten Kriterien – z.B. Alter, Nationalität oder Familienstand bis hin zum Arbeitsort.
Mit unserem mehrschichtigen Diversity-Management stellen wir sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, rund um den Globus, Wertschätzung erfahren und bewusst ihre Unterschiedlichkeit als Potenziale einbringen können. Insbesondere auch deshalb, weil rund zwei Drittel unserer Mitarbeitenden außerhalb Deutschlands tägig sind und Bosch etwa vier Fünftel seines Umsatzes außerhalb seines Heimatlandes erwirtschaftet.“
Wie passt das Thema Arbeitskultur in die Diversity-Strategie?
Stock: „Die Arbeitskultur bildet einen Schwerpunkt unserer Diversity-Strategie, weil alle Mitarbeitenden individuelle Karrierewünsche, Lebensstile und private Ziele verfolgen. Jeder Mensch durchläuft unterschiedliche Lebensphasen, in denen sich die Prioritäten im Privaten oder Beruflichen verschieben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich dabei nicht gegen das eine oder für das andere entscheiden müssen. Unsere flexiblen Arbeitszeitmodelle beispielsweise können helfen, den vielfältigen Anforderungen in unterschiedlichen Ländern, Kulturen und auch Bereichen des Unternehmens gerecht zu werden. Manche Kolleginnen und Kollegen wollen vielleicht gerade zu Beginn ihres Berufswegs mehr Zeit für Hobbys haben, andere für die Familie, und auch die Pflege von Angehörigen braucht berufliche Flexibilität. Alle sollen sich in der jeweiligen Lebensphase entsprechend optimal ins Unternehmen einbringen können.“
Inwieweit ist bei Bosch Diversity bereits Alltag?
Stock: „Unsere Vielfalt verdeutlichen bereits einige Zahlen: Mehr als 150 Nationalitäten arbeiten bei Bosch weltweit zusammen, über 25 Prozent unserer Beschäftigten sind Frauen – obwohl wir als Technikkonzern einen Großteil MINTBerufe haben. Ein gutes Praxisbespiel ist etwa ein Projekt, in dem Bosch das automatisierte Fahren entwickelt. Wir testen auf deutschen Straßen, in Kalifornien, Japan und auch in China. Das Ziel ist, hochautomatisierte Autos in alltäglichen Fahrsituationen zu erproben. An zwei Standorten, Abstatt in Deutschland und dem US-amerikanischen Palo Alto, wurden zu Beginn zwei Fahrzeuge zu Versuchsträgern ausgebaut. Das Projektteam bestand anfangs unter anderem aus Deutschen, Amerikanern und Indern. Von den zwei Teilprojektleitern arbeitete ein Deutscher in den USA, der andere in Deutschland. Die technische Projektleitung verantwortete eine Ingenieurin, die wiederum aus Spanien stammt. Es arbeiteten gleichzeitig junge und erfahrene Menschen an der anspruchsvollen Aufgabe. Das ist Alltag bei Bosch und zeigt, wie selbstverständlich wir über Landes- und Kulturgrenzen hinweg zusammenarbeiten.“