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Einsatz von Smart-Farming-Technologie zur Bekämpfung der invasiven Verbreitung des Acker-Fuchsschwanzgrases in der britischen Landwirtschaft

  • Ackerfuchsschwanz verursacht erhebliche Ertragseinbußen bei der Weizenernte, kostet die Landwirte viel Geld und schädigt die Landwirtschaft im Vereinigten Königreich
  • Technologie- und Digital-Farming-Unternehmen arbeiten mit strategischen Partnern an einer Lösung
  • Zu den eingesetzten Technologien zählen Feldspritzen, Kameras, Datenanalysen mit KI und eine digitale Plattform zur Kartierung und Überwachung des Ackerfuchsschwanzwachstums über einen Zeitraum von drei Jahren
Cornelia Dürr

Cornelia Dürr >

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Ein Team aus Experten von Bosch, BASF Digital Farming, Chafer Machinery und Rothamsted Research soll das hartnäckige Problem der invasiven Ausbreitung des Acker-Fuchsschwanzgrases in britischen Landwirtschaftsbetrieben mit Precision-Farming-Technologie und künstlicher Intelligenz verringern. Beim Ackerfuchsschwanz (alopecurus myosuroides) handelt es sich um ein Unkraut, das das Weizenwachstum hemmt, zu hohen Ertragseinbußen führt und somit die Produktivität der landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt verringert.

Es stellt gegenwärtig eine der größten Herausforderungen für die Landwirte im Vereinigten Königreich dar und gefährdet die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der britischen Getreideproduktion. Schätzungen zufolge ist das Unkraut für jährliche Weizenverluste von bis zu 800.000 Tonnen verantwortlich und damit für wirtschaftliche Einbußen von etwa 400 Millionen britischen Pfund.*

Bosch ist der federführende Partner des Forschungs- und Entwicklungskonsortiums, dem anerkannte Fachleute von BASF Digital Farming, Chafer Machinery und Rothamsted Research angehören. Dem Konsortium wurde vom Ministerium für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raums (DEFRA) sowie von Innovate UK, der britischen Innovationsbehörde, im Rahmen des Farming Innovation Programme (Small R&D Partnership Projects) ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 1.452.614 britischen Pfund bewilligt.

Jeder Partner bringt im Rahmen der Zusammenarbeit einzigartiges Know-how ein: Bosch ist eins der führenden Unternehmen bei Sensor- und Softwaretechnologien und leitet das Projekt in Zusammenarbeit mit BASF Digital Farming, Spezialist für digitale Landwirtschaft, und dem Feldspritzenhersteller Chafer Machinery. Unterstützt und beraten werden sie von renommierten Wissenschaftlern von Rothamsted Research, die die Ausbreitung des Acker-Fuchsschwanzgrases untersuchen.

Technische Einzelheiten

Mithilfe der Smart-Spraying-Kameratechnologie und -Software von Bosch entwickelt Chafer innovative Spritzgestänge, um die Ausbreitung des Ackerfuchsschwanzes in verschiedenen Wachstumsstadien auf den Getreideflächen eines Betriebes zu erkennen und entsprechend zu kartieren. Die Smart-Spraying-Technologie wird in kommerziellen Landwirtschaftsbetrieben erprobt, die im Rahmen der Black-Grass Research Initiative (BGRI) von Rothamsted ausgewählt wurden.

Agrarexperten von Rothamsted beschriften die erstellten Bilder und unterstützen Bosch beim Trainieren der Algorithmen zur Erkennung des Ackerfuchsschwanzes in Getreidekulturen. Anschließend werden diese Informationen von BASF Digital Farming verarbeitet und analysiert und an die innovative Plattform zur Ernteoptimierung von xarvio Digital Farming Solutions weitergeleitet. Mithilfe dieser Informationen werden die Unkrautvorkommen auf den Feldern im xarvio Smart Spraying Modul kartiert, um die Entwicklung integrierter Unkrautmanagementpläne für die gezielte Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes zu unterstützen.

Insgesamt sollte das bisher schwer lösbare Problem der invasiven Verbreitung des Unkrauts dadurch gemildert werden. Ziel ist es, mit einer optimierten Kartierung und Darstellung der befallenen Flächen nachhaltige Programme zu entwickeln, um die Ausbreitung des Ackerfuchsschwanzes gezielt zu verringern.

Das Projekt könnte nicht nur zu einer besseren Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes führen, sondern auch zu einer Verringerung der auf dem Feld versprühten Herbizidmengen. Dies würde unbeabsichtigte unmittelbare Folgen für andere Organismen sowie die Gefahr des Einsickerns in andere empfindliche Ökosysteme, wie z. B. Wasserläufe, verringern.

Informationen zur Partnerschaft

Bharath Jayakumar, Innovation Lead bei Bosch UK, sagt: „Bei Bosch suchen wir ständig nach Lösungen für die Herausforderungen, vor denen die Menschen stehen. Und es ist besonders spannend, wenn sich eine Möglichkeit eröffnet, um neue Technologien zur Lösung eines Problems zu entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Sensor-, Software- und KI-Technologie britischen Landwirten gezielt dabei helfen kann, um das Acker-Fuchsschwanzgras auf ihren Feldern gezielt zu bekämpfen.“

Daniel Ebersold, Head of Digital Farming Project House (Smart Machinery) bei BASF Digital Farming, verspricht: „Wir setzen alles daran, die britischen Landwirte bei der Optimierung ihrer Erträge zu unterstützen. Unser Ziel bei diesem wichtigen Gemeinschaftsprojekt ist es, eine innovative Lösung zu finden, die mit Smart-Farming-Technologien, agronomischem Know-how und künstlicher Intelligenz die Folgen des Ackerfuchsschwanzbefalls mit der Zeit messbar verringert.“

Rob Starkey, Geschäftsführer bei Chafer Machinery, erläutert: „Die Integration innovativer Technologie zur Maximierung von Effizienz und Genauigkeit der Herbizidausbringung ist ein wichtiger Bestandteil von Chafers Strategie, um die britischen Agrarbetriebe bei der Steigerung der Produktivität und Reduzierung unnötiger Umweltbelastungen zu unterstützen. Das Smart-Sprayer-Projekt bietet eine einzigartige Gelegenheit, um in Zusammenarbeit mit führenden Industriepartnern Spitzentechnologie zu entwickeln, die zur Lösung des Ackerfuchsschwanz-Problems im Vereinigten Königreich beitragen wird.“

David Comont, Rothamsted Research, erklärt: „Das Acker-Fuchsschwanzgras hat sich im Vereinigten Königreich zum gravierendsten Unkrautproblem entwickelt. Es führt jedes Jahr zu erheblichen Ertragseinbußen beim Weizen und verursacht einen immer höheren Herbizideinsatz bei dessen Bekämpfung. Die Entwicklung intelligenterer Systeme, die dieses Unkraut automatisch überwachen und präziser bekämpfen können, hat das Potenzial, den Herbizideinsatz nachhaltig zu optimieren und die Kosten für die Landwirte zu verringern.“

Die Bewilligung der Mittel erfolgte im Rahmen des Farming Innovation Programme des DEFRA und der Transforming Food Production Challenge von UKRI (UK Research and Innovation).

-ENDE-

Hinweis für Redakteure

* „The costs of human-induced evolution in an agricultural system“,
https://www.nature.com/articles/s41893-019-0450-8

Über Innovate UK:

Innovate UK fördert die Produktivität und das Wirtschaftswachstum, indem es Unternehmen dabei unterstützt, das Potenzial neuer Ideen gezielt zu entwickeln und zu realisieren. Wir bringen Unternehmen mit den Partnern, Kunden und Investoren zusammen, die ihnen helfen können, Ideen in kommerziell erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen zu verwandeln und Wachstum zu generieren. Wir finanzieren Kooperationen zwischen der freien Wirtschaft und dem Forschungssektor, um Innovationen zu beschleunigen und Investitionen in Forschung und Entwicklung zu fördern. Unsere Unterstützung steht Unternehmen aus allen Branchen, Wertschöpfungsketten und Regionen des Vereinigten Königreichs zur Verfügung.
Innovate UK gehört zu UK Research and Innovation. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovateuk.ukri.org.

Journalistenkontakte:
Cornelia Dürr
Telefon: +49 7062 911-1986
E-Mail: Cornelia.Duerr@de.bosch.com

James Bolton
Telefon: +44 1895 87-8049
E-Mail: James.Bolton@uk.bosch.com

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2022 mit 52,6 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Über xarvio® Digital Farming Solutions – eine Marke der BASF Digital Farming GmbH
xarvio® Digital Farming Solutions ist führend bei der digitalen Transformation der Landwirtschaft, um die Pflanzenproduktion zu optimieren. xarvio® bietet digitale Produkte an, die auf einer weltweit führenden Plattform zur Pflanzenmodellierung basieren. Die Technologie ermöglicht eine unabhängige feldzonenspezifische agronomische Beratung, mit der Landwirte ihre Nutzpflanzen so effizient und nachhaltig wie möglich produzieren können. Die Produkte xarvio® SCOUTING, xarvio® FIELD MANAGER und xarvio® HEALTHY FIELDS werden von Landwirten in mehr als 100 Ländern weltweit eingesetzt. Mehr als 97.000 Landwirte und Berater haben sich für den xarvio® FIELD MANAGER registriert und eine Fläche von mehr als 14 Millionen Hektar in 18 Ländern angelegt. xarvio® SCOUTING wurde bereits von mehr als 7 Millionen Nutzern heruntergeladen. Weitere Informationen finden Sie unter www.xarvio.com oder auf unseren Social-Media-Kanälen.

Rothamsted Research ist das älteste Agrarforschungsinstitut der Welt und kann auf eine stolze Geschichte bahnbrechender Entdeckungen zurückblicken. Unsere Gründer waren im Jahr 1843 Pioniere der modernen Landwirtschaft. Durch unabhängige wissenschaftliche Arbeit und Innovationen leisten wir auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Agrar- und Ernährungssysteme im Vereinigten Königreich und weltweit. Unsere Stärke liegt in unserem umfassenden Ansatz (vom Gen bis zum Feld), der Wissenschaft und strategische Forschung, interdisziplinäre Teams und Partnerschaften miteinander vereint. Rothamsted bietet darüber hinaus drei einzigartige Ressourcen, die Forschern aus der ganzen Welt offenstehen: die Long-Term Experiments, den Rothamsted Insect Survey und die North Wyke Farm Platform. Wir werden strategisch vom Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) finanziert, weitere Mittel kommen aus anderen nationalen und internationalen Quellen sowie aus der Industrie. Außerdem werden wir vom Lawes Agricultural Trust (LAT) unterstützt. https://www.rothamsted.ac.uk
@Rothamsted

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 421 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2022). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 88,2 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 85 500 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 44 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse

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